![](/Portals/all/thumbs/015/15349.jpeg)
Das Wissen, das Du jetzt brauchst!
Die neue Version 18 bietet völlig neue Möglichkeiten für Schachtraining und Analyse: Stilanalyse von Spielern, Suche nach strategischen Themen, Zugriff auf 6 Mrd. LiChess-Partien, Download von chess.com mit eingebauter API, Spielervorbereitung durch Abgleich mit LiChess-Partien, eingebaute Cloud-Engine u.v.m..
Martin Beheim Schwarzbach
Martin Beheim-Schwarzbach: Vita
*27. April 1900 in London, gestorben am 7. Mai 1985 in
Hamburg; dadurch Inhaber der britischen Staatsbürgerschaft, neben der deutschen.
Seine Mutter war Engländerin, sein Vater war Schiffsarzt, stammte aus Würzburg,
wurde britisch naturalisiert. Die Familie geht zurück auf den Erfinder des
„Globus“, den berühmten Kosmograph Martin Behaim (geb. in Nürnberg 1459, gest.
29.7.1507 in Lissabon).
M.B.-S. verbrachte Kindheit und Jugend in Hamburg am Mittelweg in Harvestehude
(„Die Michaelskinder“1930, „Die Insel Matupi“ 1955, spielen, wenn auch viel
später geschrieben, in dieser Zeit). 1918 Abitur und Soldat im ersten Weltkrieg,
nach unversehrter Rückkehr nach Hamburg - ein Studium ist aus Mangel an Mitteln
nicht möglich - arbeitet er als Kaufmann, Filmjournalist und freier
Schriftsteller in Hamburg.
„Die Michaelskinder“ machen ihn 1930 bekannt. Heirat mit Hete, bis 1938
Übersetzung von Margret Mitchell`s „Vom Winde verweht“, Arbeit bereits an einem
Schachbuch, Übersetzungen von Dickens, Forester und Cronin. Kurz vor Ausbruch
des zweiten Weltkrieges „entkommt“ er nach England. Seine Frau Hete bleibt in
Hamburg-Bergedorf .
M.B.-S. lebt in bescheidenen Verhältnissen in London, ist tätig als
Fabrikarbeiter, Journalist, Schachjournalist, Mitarbeiter der BBC, London,
Redakteur und sehr starker Schachspieler im “London Chess Club“, wo er englische
Spitzenspieler kennen lernt, u.a. C.H.O.D. Alexander.
Aus „Chess with the Masters“, ins Englische übersetzt von Leonhard Barden, wird
sein weltbekanntes „Knauers Schachbuch“, das in viele Sprachen übersetzt wird.
Wenn ein guter Schriftsteller ein guter Schachspieler ist, gelingt ein großer
Erfolg. Die Übersetzung ins Holländische „Thieme`s Schaakboek“ macht der
holländische Meister F. Kuijpers. In London erhält M.B.-S. den Spitznamen „beehive“
(Bienenkorb), was ihn nicht stört. Er übersetzt Morgenstern zum dortigen
Gelächter ins Englische: „Auf seinen Nasen schreitet einher das Nasobem = On his
noses stackelth the Nasobem...“. In seinen Exiljahren schrieb er unter dem Namen
„Christian Corty“ in der deutschen Londoner Emigranten-Zeitung kleine
nachdenkliche Geschichten.
Nach seiner Rückkehr nach Hamburg ,1946, als britischer Offizier, gehörte er zu
den „Controlern, der von den Engländern gegründeten Welt“. Es geht das Gerücht,
dass Bergedorf von den Engländern nicht bombardiert wurde, weil Martins Frau
Hete dort wohnte.
Jetzt arbeitet er als Jornalist für viele Blätter, Schriftsteller und Redakteur
in seinem Hamburg.
1950 begleitet er den Bergedorfer (!) Curt A. Koerber, der mit seinen
Erfindungen (Zigarettenfiltermaschinenpatent) sehr vermögend wird, in die
Vereinigten Staaten von Amerika. Koerber spricht kein Englisch, aber Martin
Beheim-Schwarzbach, den man bei einer Gartenfeier in St. Louis plötzlich
begeistert in die Südstaatenfahne wickelt, weil man annimmt, er habe das
Buch „Gone with the Wind“ geschrieben.
1964 erhält M.B.-S. vom Senat der Freien und Hansestadt Hamburg den
„Alexander-Zinn-Preis“ und 1980 die „Biermann-Ratjen-Medaille“.
M. B.-S. hat in seinem Leben mit vielen bekannten Personen Freundschaft und
Briefwechsel gepflegt. Ein Brief von Thomas Mann liegt der Vita bei.
Er hinterlässt ein uneinheitliches Werk: Mystisch-Gottessucherisches wechselt
mit Ironisch-Satirischem. Künstlerischer Einzelgänger, der in keine Reihe passt;
die Feuilletons taten sich mit ihm nicht leicht. Schriftsteller, Erzähler,
Essayist, Lyriker, Biograph und Übersetzer.
Matthias und Kati Biermann-Ratjen Hamburg, im April 2004
Martin Beheim-Schwarzbach: Bücher
Romane:
Die Michaelskinder, 1930
Der Gläubiger, 1934
Der Verstoßene, 1938
Der Unheilige 2 Ex.
oder
Die diebischen Freuden, 1948 – 2 Ex.
Die Insel Matupi, 1955
Der Mitwisser, 1960 – 2 Ex.
Der Stern von Burgund, 1961
Erzählungen:
Die Runen Gottes, 1927
Lorenz Schaarmanns unzulängliche Buße, 1928
Die Herren der Erde, 1931
korrigiert in
Die Männer von Grohuus
Wesen und Aufgabe der Dichtung, 1934 – 2 Ex.
mit Joachim Maas
Die Todestrommel, 1934
Der kleine Moltke und die Rapierkunst, 1937
Der magische Kreis, 1940
1939/45 Eine Chronik, 1948
Von den Büchern, 1952
darin
Das verliehene Buch
Der geölte Blitz, 1953
Die Geschichten der Bibel, 1955
Die Sagen der Griechen, 1956
Das kleine Fabulatorium, 1959
Das Gnadengesuch, 1960 – 2 Ex.
Schirasades Nächte, 1960
Lächeln überm Schachbrett, 1967
Schatzinseln Zauberberge Geschichten vom Dichten, 1970
Die Fußspur, 1971
Deutsche Heldensagen, 1973 – 2 Ex.
Rittersagen, 1973
Jumen Tatsch, 1976
Das Mirakel, 1980 – 3 Ex.
Und doch hast du gelacht, 1981
Soso, spricht der liebe Gott, 1983
Die Goldmacher, 1984
Gedichte:
Gedichte, 1924
Die Krypta, 1935 – 2 Ex.
Führer sehen Dich an, 1941
mit Zeichnungen von Richard Ziegler, 1975
Heart of Glass, 1947
Deutsch und englisch
Der Liebestrank, 1975 – 2 Ex.
Das Rosenkreuz, Elegie,1936-1939
Selbstverlag
Essays:
Knauers Schachbuch, 1954 – 2 Ex.
Vom leibhaftigen Schmerz, 1946 – 2 Ex.
Vom leibhaftigen Schmerz, 1953
Biographien:
Novalis, 1939
Paulus, 1939
Knut Hamsun zum 90. Geburtstag, 1949
Die großen Hirten der Menschheit, 1958
Knut Hamsun, 1958
Christian Morgenstern, 1964
Bergedorfer Offensive
Kurt Adolf Körber
Übersetzungen:
Margaret Mitchell, Vom Winde verweht, 1938
B.F.Skinner, Futurum zwei, 1970
u.a.m.
Weiteres:
Narzissius und die Tulipan, 1963
Gedichte von Blumen und Bäumen,
gesammelt von Hanna Biermann-Ratjen und MBS
Der deutsche Krieg
Caissa (Das Spiel)
von MBS gesammelte und handgeschriebene Sprüche
unveröffentlichte Gedichte
Das Mesudenhaupt
Brief von Thomas Mann an Martin Beheim-Schwarzbach:
Thomas Mann 1550 San Remo Drive
Pacific Palisades, California
1. April 1948
Werter Herr Beheim-Schwarzbach,
Ihre Empfänglichkeit für den „Faustus“ freut mich herzlich. Ihr Aufsatz,
der erste von drei in Deutschland erschienenen, die mit vor Augen kamen,
ist warm und aufgeregt und schön, er legt manch gutes, lebendiges Wort
ein für „die innere“ Ausgabe, die bald fertig sein muß.
Das Buch hat´s in sich. Natürlich ist es durch manche Mattigkeiten hindurch-
Geführt (mittendrin wurde ich ernstlich krank), aber die ihm eingeborene
Erregung schlägt doch wohl immer wieder durch und zittert noch in der
schlichtesten Schweizer Besprechung nach. Mit bleibt es merkwürdig durch
seine mit dem Memoiren-Charakter verbundene Wirklichkeits-Montage und
eigentümliche Direktheit. Es ist ein Lebensbuch, und während ich daran
schrieb, empfand ich es eigentlich als rücksichtsloses Geheimwerk, ja, kann
noch heute bei dem Gedanken erschrecken, dass es zum oeffentlichen Gegen-
stand geworden.
Uebrigens macht man dergleichen nur einmal und zwar zuletzt. Was noch
kommt, kann nur noch Zeitvertreib und Nachspiel sein.
Dank und gute Wünsche!
Ihr
Thomas Mann
Links:
Liste lieferbarer Bücher von Martin Beheim-Schwarzbach bei Amazon...