29.01.2017 – Für Wesley So beginnt das neue Jahr so erfolgreich wie das vergangene geendet hatte: nach seinem Erfolg in London im Dezember sichert er sich mit seinem heutigen Sieg über Nepomniachtchi den ersten Platz beim Tata Steel Master. Magnus Carlsen und Sergey Karjakin liefern eine kämpferische Partie ab, die am Ende keinen Sieger hat. Im Challenger gewinnt der Engländer Gawain Jones. Bericht, Partien und Tabellen.
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Wesley So holt den Titel
Nach dem gestrigen Remis in der Partie So-Wei hatte sich die Lage an der Tabellenspitze verschärft: was nach elf Runden noch nach einem komfortablen Polster von einem Zähler auf Aronian und Carlsen aussah - Wei Yi lag mit einem halben Punkt Rückstand auf dem alleinigen zweiten Platz - war nach Siegen der Verfolger auf einen halben Punkt geschrumpft, die Zahl der direkten Verfolger von Wesley So hatte sich somit verdreifacht.
Plötzlich hatte sich die Zahl der Verfolger verdreifacht: Wesley So zu Beginn der Schlussrundenpartie.
Doch Wesley So schaffte es heute, den Turniersieg leicht aussehen zu lassen. Nepomniachtchis sehr aggressives Vorgehen konterte er sehr besonnen, ohne dabei konkrete Varianten zu scheuen, sodass der Amerikaner sich bereits früh auf dem Gewinnpfad befindet.
Das spannende Fernduell blieb damit also aus, die Hoffnung auf eine Entscheidung im Tiebreak war ebenso dahin.
Partie des Tages: Nepomniachtchi - So
Ein denkbar schlechter Start in das so wichtige Jahr 2017 für Ian Nepomniachtchi.
Nepomniachtchi kam in bestechender Form nach Wijk aan Zee gereist, in den vergangenen Monaten zeigte er brilliantes Spiel und hatte großartige Ergebnisse (v.a. sein Sieg beim Tal-Memorial ), die ihn nahe an die Top Ten der Weltrangliste brachten und die Einladung zur Grand Chess Tour 2017 nach sich zogen. Wijk aan Zee war jedoch kein gutes Pflaster für den Russen, er blieb als einziger Teilnehmer sieglos und büßt 18 Elo ein.
Carlsen-Karjakin
Carlsen zeigte früh an heute in kämpferischer Laune zu sein und opferte bereits in der Eröffnung eine Figur.
Großer Rummel um die Partie Carlsen-Karjakin, im Hintergrund kibietzt ...
... Ex-Weltmeister Karpov.
Karjakin brauchte einige Tempi um die Fesselung des Sf6 aufzulösen, in der Zwischenzeit gewann Carlsen einen dritten Bauern auf b7 und entwickelte alle Figuren auf gute Felder.
Carlsen schlug in der Folge zweimal die Zugwiederholung aus und versuchte mit d4 die Stellung für die Türme zu öffnen, Karjakin gab um den Preis des Damentauschs eine Qualität auf, schaffte es dafür die Stellung geschlossen zu halten.
Carlsen verstand es dann in Verteidigungsmodus umzuschalten, gab die Qualität zurück und sicherte mit einem originellen Turmmanöver das Remis.
Andreikin-Aronian
Der zweite Verfolger Levon Aronian zeigte sich heute in schlechter Verfassung und wurde von Dmitry Andreikin regelrecht überspielt.
Großartiger Abschluss für Dmitry Andreikin, der somit auf 6/13 kommt.
Ebenso wie Andreikin feiert auch Loek Van Wely heute seinen ersten Sieg. Sein Gegner Harikrishna präsentierte sich bereits in den letzten beiden Partien wacklig, konnte aber jeweils noch einen halben Punkt sichern. Heute reichte es für den Inder nicht mehr zum Remis, er rutscht damit unter 50%.
Ein Schlussrundensieg für den Lokalmatador Loek Van Wely.
Ein weiterer Sieger des Tages ist Adhiban, der sich in seinem ersten Topturnier klasse verkauft hat und mit 7.5/13 die Erwartungen weit übertroffen hat. Sein heutiger Gegner Richard Rapport bleibt hingegen bei 4.5 Punkten, was den 13. Tabellenplatz bedeutet.
Giri verwaltet die gesamte Partie über einen leichten Vorteil gegen Eljanov. Der Ukrainer verteidigt jedoch gut und die Partie verlässt nie die Remisbreite.
Die längste Partie des Tages spielen Wei Yi und Radoslaw Wojtaszek. Wei Yi kommt sehr gut aus der Eröffnung und gewinnt früh einen Bauern, ohne dass Wojtaszek konkret Kompensation besitzt. In geschlossener Stellung manövriert sich der junge Chinese jedoch mehr und mehr in Probleme hinein und schon bald macht die schwarze Stellung trotz des Materialnachteils den angenehmeren Eindruck. Wei Yi schlägt eine Zugwiederholung aus und versucht mit Gewalt auf den vollen Punkt zu spielen, überzieht dabei jedoch seine Stellung, sodass Wojtaszek am Ende mittels eines starken Qualitätsopfers zurückschlagen kann und die Partie für sich entscheidet.
Wei Yi überzieht seine Stellung - Wojtaszek nimmt dankend an.
Quick review der 13.Runde
Partien der 13. Runde:
Alle Partien des Turniers zum Download (Master + Challenger)
Endstand:
Score
Rating
TPR
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
1
So, W.
9.0 / 13
2808
2888
½
½
½
½
½
½
½
1
½
1
1
1
1
2
Carlsen, M.
8.0 / 13
2840
2831
½
½
½
1
½
1
½
½
½
1
½
0
1
3
Adhiban, B.
7.5 / 13
2653
2816
½
½
½
½
1
0
½
0
1
1
½
1
½
4
Aronian, L.
7.5 / 13
2780
2806
½
½
½
½
0
1
1
½
0
½
½
1
1
5
Wei, Y.
7.5 / 13
2704
2812
½
0
½
½
1
½
½
½
½
0
1
1
1
6
Karjakin, S.
7.0 / 13
2785
2777
½
½
0
1
0
½
½
½
1
½
½
½
1
7
Eljanov, P.
7.0 / 13
2755
2780
½
0
1
0
½
½
½
½
½
½
½
1
1
8
Giri, A.
6.5 / 13
2773
2749
½
½
½
0
½
½
½
½
½
½
1
½
½
9
Harikrishna, P.
6.0 / 13
2766
2721
0
½
1
½
½
½
½
½
½
½
½
½
0
10
Andreikin, D.
6.0 / 13
2736
2723
½
½
0
1
½
0
½
½
½
½
½
½
½
11
Wojtaszek, R.
6.0 / 13
2750
2722
0
0
0
½
1
½
½
½
½
½
½
½
1
12
Nepomniachtchi, I.
5.0 / 13
2767
2663
0
½
½
½
0
½
½
0
½
½
½
½
½
13
Rapport, R.
4.5 / 13
2702
2645
0
1
0
0
0
½
0
½
½
½
½
½
½
14
Van Wely, L.
3.5 / 13
2695
2580
0
0
½
0
0
0
0
½
1
½
0
½
½
Challengers
Die Tabellensituation in der Challenger-Gruppe war zu Beginn der Runde mindestens genauso spannend wie jene im Master. Markus Ragger und Gawain Jones führten gemeinsam mit 8.5/12, dahinter folgten Xiong und Smirin mit je 8.0 Punkten. Ragger, Jones und Smirin spielten alle mit Schwarz während Xiong den Anzugsvorteil besaß.
Die Konkurrenz im Blick behalten: Markus Ragger kibietzt bei Xiong-Bok.
L'Ami ist beim deutschen Meister Solingen Raggers Teamkollege, zu verschenken hatte der Niederländer heute jedoch nichts.
In Raggers Partie zeichnete sich früh eine Punkteteilung ab, Jones kam gegen Lu nicht besonders aus der Eröffnung und musste ein passives italienisches Endspiel verwalten. Kurz vor der Zeitkontrolle entschied er sich jedoch für ein Figurenopfer, das das Remis forcieren sollte, Lus König fand jedoch einen Weg aus dem Dauerschach:
Zwischendurch sah es nicht gut aus für Jones, am Ende wurde sein Kampfgeist mit einem halben Punkt und dem ersten Platz belohnt.
Markus Ragger verpasst denkbar knapp den Turniersieg.
Marco BaldaufMarco Baldauf, Jahrgang 1990, spielt seit seinem sechsten Lebensjahr Schach. Zwei Mal wurde er Deutscher Jugendmeister, seit 2015 spielt er für die Schachfreunde Berlin in der Bundesliga. Für Chessbase schreibt er gelegentlich auf der Homepage, kommentiert live oder versucht sich als Autor von Fritztrainern.
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