ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan
Direkt nachdem der Champion schlechthin, Garry Kasparov, seine Visite auf dem Server beendet sowie Rede und Antwort zu seinem neuen Werk über die Entwicklung des Schachs, insbesondere der Schachweltmeister, genommen hatte, begann auf dem Server die 2. CHAMPIONS-CHALLENGE. Sieger dieser Veranstaltung und damit um 2.000 Dukaten reicher wurde der junge polnische Nachwuchsstar ZBIGNIEW PAKLEZA, der sich gegen ein starkes Teilnehmerfeld durchsetzte. Das Turnier hatte viel hart umkämpfte Matches und war deshalb etwas länger als in der Vorwoche, zeigte dafür aber auch viel interessantes Schach, so dass auch beim Finale noch etliche Zuschauer dabei waren.
Die Besetzung des Feldes konnte sich sehen lassen und insbesondere viele junge Nachwuchstalente wollten sich hier Sporen und den ersten Preis von 2.000 Dukaten verdienen. Anders als bei der Premiere gab es diesmal keine großen Überraschungen in der 1. Runde und die favorisierten Spieler konnten sich durchsetzen. Manche hatten dabei zwar Schwierigkeiten, wie Kai-Rudolf Wornath (Bullmover), der gegen Heike Vogel (flatterviech) eine Partie abgeben musste oder auch GM Mihail Saltaev (uzbek), der gegen Remco Sprangers aus den Niederlanden über fünf Partien gehen musste, ehe er seinen Platz für die zweite Runde unter Dach und Fach hatte.
1. Runde | |||
Klosterfrau |
vs | Mc Taktikal | 2:0(0) |
Matzel | vs | 2:1(2) | |
vs | 2:1(0) | ||
vs | 2:0(2) | ||
vs | 2:0(1) | ||
vs | 2:0(0) | ||
vs | 2:0(1) | ||
vs | 2:0(0) | ||
vs | 2:0(0) | ||
vs | 2:1(0) | ||
vs | 0:2(1) | ||
vs | 2:0(1) | ||
vs | 2:0(0) | ||
vs | 2:0(1) | ||
vs | 2:1(2) | ||
vs | 2:0(1) |
Richtig zur Sache ging es dann allerdings im Achtelfinale. Die Matches waren eng auch diejenigen, die mit einem 2:0 endeten, sahen umkämpfte Partien. Hart umkämpft war die Auseinandersetzung zwischen Mokele MBembe und JustAPlayer, die über acht Partien ging. Durchweg interessantes Schach und aufregende Blitzpartien wurden den zuschauern geboten. Wer mag, kann den Wettkampf hier nachvollziehen. Ein Belastungstest der besonderen Art war die Auseinandersetzung zwischen TigerTAD und Odnek. Nach einem Auftaktremis und zwei beiderseitigen Treffern stand es 1:1 - und nun begann eine Serie von zehn Remispartien, ehe man sich auf einen Bullettiebreak einigte, den dann Odnek gewann.
Dieses lange Match war nicht nur eine Belastung für die Spieler, sondern auch für Zuschauer und Turnierleiter. Um ganz offen zu sein, ich hatte es nicht für möglich gehalten, dass in Blitzpartien so häufig Remis gespielt wird. Man kann auch nicht sagen, dass die Spieler hier schnell Remis geschoben haben. Vielleicht haben sie etwas zu vorsichtig gespielt, ein bisschen nach dem Motto "Hinten nichts anbrennen lassen und vorne hilft der liebe Gott". Jeder mag sich selbst ein Bild machen, indem er die Partien verfolgt.
Jedenfalls haben wir dies zum Anlass genommen, ein Mittel zu finden, um die Anzahl der Partien zu begrenzen. Da es beim KO-Turnier aber kein Unentschieden geben kann und man eines Tiebreaks bedarf, der einigermaßen fair ist, kann die Umsetzung noch etwas dauern. Bis dahin kann man den Spielern nur raten, mit etwas mehr Risikobereitschaft zur Sache zu gehen, denn derartige Marathonmatches erweisen sich letztendlich als Pyrrhussiege, wenn man völlig erschöpft auf einen Gegner trifft, der sich seit 80 Minuten ausruht und einen dann locker vom Bildschirm schiebt.
Achtelfinale | |||
Klosterfrau | vs | Matzel | 2:1(1) |
Bullmover | vs | Chessbolo | 0:2(0) |
topotun | vs | Abrau | 2:0(0) |
Mokele MBembe | vs | JustAPlayer | 2:1(5) |
TigerTAD | vs | Odnek | 1:2(11) |
Golden eye | vs | Pakleza | 0:2(0) |
DusanPopovic | vs | LARGECAT | 0:2(0) |
uzbek | vs | Dagon | 0:2(0) |
Nach der langen Strapaze aus dem Achtelfinale war Odnek nur noch Fischfutter für Pakleza und nach zwei weiteren Partien war das Turnier für ihn, Jörg Wegerle, zu Ende. IM Dennis Breder (Klosterfrau), der als Schachtrainer regelmäßig über eine große Fangemeinde verfügt, musste zum Entsetzen seiner Fans auch über eine klare Niederlage gegen Chessbolo quittieren. Der Sieger des Halbmarathons im Achtelfinale, Mokele MBembe, hatte auch nicht mehr genügend Kraft für eine wirkliche erfolgreiche Auseinadersetzung mit topotun. Der vierte Halbfinalist war Dagon, der sich gegen LARGECAT durchsetzte.
Viertelfinale | |||
Klosterfrau | vs | Chessbolo | 0:2(0) |
topotun | vs | Mokele MBembe | 2:0(1) |
Odnek | vs | Pakleza | 0:2(0) |
LARGECAT | vs | Dagon | 1:2(1) |
Im Halbfinale wird es dann Zeit, den Schutz der Anonymität aufzuheben und die Spieler mit ihrem Klarnamen zu nennen. Angesichts des erfolgreichen Turnierverlaufs wird dies keiner als ehrenrührig empfinden können. In einem russischen Duell konnte sich Michaiö Panarin (topotun) gegen Vladimir Grebionkin (Chessbolo) durchsetzen Der polnische Nachwuchsspieler Zbigniew Pakleza hingegen hatte verhältnismäßig wenig Mühe mit IM Thomas Henrichs.
Halbfinale | |||
Michail Panarin | vs | FM Vladimir Grebionkin | 2:1(0) |
Zbigniew Pakleza | vs | IM Thomas Henrichs | 2:0(1) |
Das Finale war dann ein knappe Angelegenheit, in der sich letztendlich der junge Pole durchsetzte. Das Publikum hätte es sicherlich zu schätzen gewusst, wenn sein benehmen am Onlinebrett weniger von jugendlicher Unerfahrenheit geprägt gewesen wäre und er auch als Schwarzer seine Gegner mit guten Zügen und nicht mit Remisangeboten zugeschüttet hätte. Letztendlich machte er dann allerdings auch die besseren Züge und konnte verdient die zweite Champions-Challenge für sich entscheiden.
Finale | |||
Michail Panarin | vs | Zbigniew Pakleza |
1:2(2) |
Alles in allem war auch diese zweite Auflage der CHAMPIONS-CHALLENGE eine gelungene Veranstaltung und konnte trotz der Überlänge ihr Publikum in den Bann ziehen.
von Martin Fischer