5:5 bei ND Schach-Gala

von Dagobert Kohlmeyer
07.11.2014 – Bisher stand die ND-Schachgala immer im Zeichen des Frauenschachs, in diesem Jahr traten aber Spitzenspielerinnen und Nachwuchsspieler in den Wettstreit. Gespielt wurde in drei Disziplinen, am Ende stand es ausgeglichen 5:5. Zu den Gästen gehörte unter anderem die Schaupielerin Vaile. Elisabeth Pähtz brachte Malereien von einer indischen Hochzeit mit.Mehr...

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ND Gala in Berlin mal anders – Prinzen gegen Ladies 5:5

Bei der 9. Schach-Gala im Verlagsgebäude der Zeitung „neues deutschland“ in Berlin waren die Bretter diesmal nicht nur den Damen vorbehalten. Neben Stammgast Elisabeth Pähtz (vier Siege) und Europameisterin Valentina Gunina aus Russland, die zweimal gewann, wirkten diesmal die Nachwuchsspieler Matthias Blübaum und Dennis Wagner mit.

 

Matthias Blübaum, Dennis Wagner


In dem wechselvollen Kampf der Geschlechter, bei dem alle viel Freude hatten, behielt keine Seite die Oberhand. Es wurden Schnellschach, Blitzschach und ein Doppel gespielt. Für einen Sieg im Rapid gab es einen Punkt, beim Blitzen einen halben Zähler und im abschließenden Doppel (eine Partie der Damen gegen die Herren) zwei Punkte. Über den korrekten Verlauf des Wettkampfes wachte wie immer Horst Metzing, die Live-Übertragung auf der nd-Webseite durch Felix Fürnhammer klappte vorzüglich.

Nach vier Schnellpartien führten die jungen Männer mit 2,5:1,5. Die schönste Partie gelang Elisabeth Pähtz gegen Matthias Blübaum. Nach einem Läuferopfer auf h7 startete sie einen sehenswerten Mattangriff. Im Blitzschach hieß das Ergebnis am Ende ebenfalls 2,5:1,5 für die Jungs. Damit schienen sie klar auf der Siegerstraße zu sein.

Spaß am Schachbrett: Dennis Wagner und Elisabeth Pähtz

Jetzt beginnt der Ernst

Elisabeth Päthz gegen Matthias Blübaum

Und hier gegen Valentina Gunina

Goldmedaillensiegerin Valentina Gunina

Dann aber kam der Höhepunkt des Abends, die Doppelschach-Partie. Dort konnten beide Damen ihre ganze Routine ausspielen. Im Turmendspiel mit einem weißen Mehrbauern verwerteten sie ihren Vorteil nach 88 Zügen.

Beratungspartie

Da dieser Sieg mit 2:0 honoriert wurde, hieß es im Gesamtklassement 5:5 - ein Ergebnis, mit dem beide Seiten leben konnten.

 

 

 

Beim Fotografieren fielen mir die Hände von Elisabeth Pähtz ins Auge.

Deutschlands Schachfrau Nr. 1 hatte die Henna-Bemalung aus Indien mitgebracht, wo sie vor wenigen Tagen zur Hochzeit ihrer Freundin Tania Sadchev war. Das Fest fand in Neu Delhi statt, ging über mehrere Tage und war ein eindrucksvolles Erlebnis, berichtete Elisabeth.

Nach drei Wochen würde der Handschmuck wieder verschwinden.

Ich fragte die beiden Großmeisterinnen noch nach ihrem Favoriten für das morgen in Sotschi beginnende WM-Match. Während Elisabeth Pähtz einen Sieg von Magnus Carlsen voraussagte und ihm die Daumen drückt, erklärte Valentina Gunina: „Mein Herz schlägt für Anand. Ich wünsche ihm, dass er noch einmal die Schachkrone erobert.“

Die ND Gala wurde nicht nur wie gewohnt von deutschen Journalistenkollegen, darunter Rene Gralla (für nd) oder Axel Eger (Thüringer Allgemeine) begleitet, mit Anna Rose besuchte erstmalig auch eine Reporterin der „Rossiskaja Gazeta“ die Traditionsveranstaltung.

René Gralla, Axel Eger, Anna Rose

Gern gesehener Gast an diesem Nachmittag war auch Schauspielerin und Sängerin Vaile.

Die Schauspielerin und Musikerin Vaile, hat derzeit viele Projekte, mehr auf ihrer Webseite...

Gunina gegen Vaile

Junge Simultanspielerinnen

Die Olympiade-Botschafterin von 2008 lebt auch in Berlin. Sie spielte mit den weißen Steinen beim traditionellen Kindersimultan mit und wehrte sich lange gegen Valentina Guninas Caro-Kann-Verteidigung. Zum Modus der Veranstaltung sagte Vaile: „Das war eine großartige Idee und längst überfällig. Jede Möglichkeit, das Frauen- und Nachwuchsschach zu fördern, ist zu begrüßen.“

nd-Geschäftsführer Olaf Koppe wird nun mit seinem Team an die Planung der Jubiläumsgala im nächsten Jahr gehen.


Fotos: Dagobert Kohlmeyer (14), Frank Hoppe (2)


Schach-Gala beim Neuen Deutschland...


 


Dagobert Kohlmeyer gehört zu den bekanntesten deutschen Schachreportern. Über 35 Jahre berichtet der Berliner bereits in Wort und Bild von Schacholympiaden, Weltmeisterschaften und hochkarätigen Turnieren.

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