Das Wissen, das Du jetzt brauchst!
Die neue Version 18 bietet völlig neue Möglichkeiten für Schachtraining und Analyse: Stilanalyse von Spielern, Suche nach strategischen Themen, Zugriff auf 6 Mrd. LiChess-Partien, Download von chess.com mit eingebauter API, Spielervorbereitung durch Abgleich mit LiChess-Partien, eingebaute Cloud-Engine u.v.m..
Schachzüge und Fotos unter den Augen von Willy Brandt
Da sage noch einer, bei der Schach-Bundesliga kommen kaum oder viel zu wenig Zuschauer. In Berlin war das am Wochenende anders. Die Erklärung ist einfach. Es lag am attraktiven Spielort, dem Willy-Brandt-Haus. Die Schachfreunde Berlin waren Gastgeber und hatten zum wiederholten Male in die SPD-Zentrale eingeladen.
Willy Brandt als Kiebitz
In dem Haus spielte vor zehn Jahren auch schon mal ein gewisser Magnus Carlsen. Bei seinem Kurzeinsatz für die Berliner verlor der damalige Wunderknabe gegen seinen späteren Sekundanten Peter Heine Nielsen und remisierte tags darauf gegen Predrag Nikolic.
Nielsen-Carlsen 2005
Das ist Schachgeschichte. Diesmal spielten neben vielen bekannten Bundesliga-Akteuren neue Stars, darunter der Ungar Richard Rapport oder Deutschlands frisch gebackener Großmeister Dennis Wagner.
Richard Rapport
Dennis Wagner
Der große Besucherandrang an diesem Wochenende hatte noch einen anderen Grund. Vor einigen Tagen wurde im Willy-Brandt-Haus die Ausstellung „Vivian Maier – Street Photographer“ eröffnet, die viele Berliner und Neugierige von außerhalb anzog. Die amerikanische Fotografin hatte im vorigen Jahrhundert das urbane Leben in New York und Chicago in eindrucksvollen Aufnahmen festgehalten.
Das Ausstellungsplakat
Und so pilgerten neben zahlreichen Schachfans und ihren Angehörigen auch Scharen von Besuchern in das Haus, die sonst mit unserem Spiel nichts am Hut haben.
Durch den Andrang entstand an beiden Spieltagen einige Unruhe, manche Besucher telefonierten sogar. Schiedsrichter Martin Sebastian und sein Team mussten daher etliche der unkundigen Kiebitze freundlich darum bitten, die Denksportler bei ihrer Arbeit nicht zu stören. Aber die Schachprofis arrangierten sich ganz ordentlich mit der Situation; Martin Krämer hatte klugerweise vorgebaut und sich die Ohren zugestöpselt.
Martin Krämer mit Stöpseln
Am Samstag spielten die Schachfreunde Berlin gegen die SV Hockenheim sowie der Reisepartner TU Dresden gegen die SG Trier. Die Partien wurden live übertragen und im Analyseraum vom Berliner Großmeister Robert Rabiega (König Tegel) kommentiert.
Bartosz Socko (Dresden)
Als erste standen Ilja Richter und Rainer Buhmann von ihrem Tisch auf. Schon nach 20 Zügen einigten sich beide auf Remis. Nur sechs Züge länger dauerte die Partie von Arndt Lauber und Sabino Brunello. Der Berliner lief mit Weiß in einen Konter seines Gegners und kam schnell unter die Räder.
Ilja Schneider (Berlin)
David Baramidze (Hockenheim)
Hockenheim ging in Führung und gab sie bis zum Ende des Tages nicht mehr ab. Vorn gewann Richard Rapport gegen Alexander Mista, damit war sein Team auf der Siegerstraße. Am längsten in diesem Match dauerte die Partie zwischen Emilio Moreno und Elisabeth Pähtz. Eigentlich war die deutsche Großmeisterin lange Zeit am Drücker, doch dann verlor sie den Spielfaden und landete in einem Leichtfigurenendspiel mit zwei Minusbauern. Nach sieben Stunden musste Elisabeth aufgeben. Moreno hatte den einzigen Sieg für die Berliner verbucht. Der volle Punkt half ihnen aber nicht mehr, das Match ging 4,5:3,5 für Hockenheim aus.
Auch das andere Duell war hart umkämpft. Die SG Trier bezwang USV Dresden ebenfalls knapp mit 4,5:3,5. Sieben Partien endeten remis, den Big Point verbuchte am achten Brett Miklos Galyas gegen Maximilian Neef.
David Howell (Trier)
Parligras-Bönsch
Am Sonntag landete Hockenheim einen klaren 5:3-Sieg gegen Dresden. Ganze Punkte holten dabei Richard Rapport, Sabino Brunello und Elisabeth Pähtz. Ein Kompliment an Deutschlands Schachfrau Nr. 1, die wieder am längsten spielte und nach sechs Stunden mit den schwarzen Figuren ihren Gegner Paul Hoffmann niedergekämpft hatte. Die Schachfreunde Berlin verloren gegen Trier mit 3:5, wobei es sechs entschiedene Partien gab.
Elisabeth Pähtz
Erfolgreichste Spieler des Berliner Wochenendes mit je 2,0 Punkten waren die Akteure Richard Rapport und Sabino Brunello (beide Hockenheim).
Nach seinen zwei Siegen steht Hockenheim in der Tabelle gut da, die Schachfreunde Berlin hingegen bleiben abstiegsgefährdet.