Ashdod: Favoriten setzen sich durch

von Yochanan Afek
10.12.2015 – Beim Schnellschachturnier in Ashdod, dem stärksten Einladungsturnier, das je in Israel gespielt wurde, setzten sich die Favoriten durch. Boris Gelfand und Ian Nepomniachtchi belegten die Plätze eins und zwei in Vorgruppe A, Vassily Ivanchuk und Etienne Bacrot gewannen die Vorgruppe B und qualifizierten sich ebenfalls für das Finale. Mehr...

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Das ACP Masters begann am Montag, den 7. Dezember, mit einem Empfang im Kulturzentrum Kivoonim in der israelischen Stadt Ashdod. Moshe Slav, der Vorsitzende des israelischen Schachverbands und Hauptorganisator des Turniers, begrüßte die Spieler und wies darauf hin, dass dies tatsächlich das stärkste Einladungsturnier ist, das je in Israel ausgetragen wurde.

Ashdod liegt am Mittelmeer und ist die sechstgrößte Stadt Israels

Slav dankte dem Bürgermeister Ashdohs, Dr. Yechiel Lasri, für die anhaltende Unterstützung durch die Stadt. Ashdod hat 30 dreißig Schachzentren, in denen 3.500 Kinder Schach lernen. Danach überreichte Slav dem nächsten Sprecher, Oded Forer, Mitglied des israelischen Parlaments, die Gedenkmarke, die anlässlich des 80. Geburtstages des Israelischen Schachverbands erschienen ist. Bürgermeister Dr. Lasri fügte ergänzend hinzu, dass Israel eine Schachmacht ist, und dass die Regierung viel mehr tun sollte, um das Schach zu fördern und die Teilnahme Israels an Turnieren in aller Welt zu unterstützen.

Die Eröffnungsfeier

Ian Nepomniachtchi wird zur Auslosung auf die Bühne gebeten

Zugleich betonte der Bürgermeister, wie wichtig der Sport im Allgemeinen und das Schach im Besonderen für die Stadt ist. Dabei würdigte er die vielen bemerkenswerte Erfolge, die der städtische Schachklub seit seiner Gründung im Jahre 2003 erzielt hat: das Spitzenteam der Männer wurde fünf Mal Landesmeister und gewann fünf Mal im Pokal, die Damenmannschaft kommt bislang auf neun Landesmeisterschaften.

Der Spielsaal

Nach den Ansprachen und einer Pause begannen die Partien. Gespielt wurde in zwei Vorrunden und in jeder Gruppe standen drei Runden auf dem Programm. Die Spieler hatten 15 Minuten Bedenkzeit für die ganze Partie, dazu kam ein Zeitaufschlag von 10 Sekunden pro Zug.

Nach zwei Tagen endeten die Vorrunden mit einem klaren Ergebnis - ein Tie-Break war nicht nötig.

Nachwuchstalent Samuel Sevian aus den USA kam in der Vorrunde aus 2 aus 5.

Doch Ian Nepomniachtchi, der im Oktober in Berlin noch Zweiter bei der
Schnellschachweltmeisterschaft  geworden war, erwies sich als zu stark.

Kiril Georgiev und Dmitry Jakovenko

Boris Gefand spielte zur Freude seiner Fans aufregendes Schach und qualifizierte sich für das Finale.

Guseinov - Gelfand

[Event "ACP Masters GpA 2015"] [Site "Ashdod ISR"] [Date "2015.12.07"] [Round "3.2"] [White "Guseinov, Gadir"] [Black "Gelfand, Boris"] [Result "0-1"] [ECO "B30"] [WhiteElo "2649"] [BlackElo "2731"] [PlyCount "70"] [EventDate "2015.12.07"] 1. e4 c5 2. Nf3 Nc6 3. Nc3 e5 4. Bc4 Be7 5. d3 Nf6 6. Ng5 O-O 7. O-O h6 8. f4 { Dieser Zug ist nicht neu und wurde schon auf Top-Niveau gespielt. Aber bislang hat sich Schwarz nie getraut, den Springer zu nehmen. Aus gutem Grund.} exf4 ({Für die Neugierigen: Nach} 8... hxg5 9. fxg5 Ng4 {spielt Weiß} 10. g6 $1 (10. Qxg4 d5 $1 $11) 10... d5 11. gxf7+ Rxf7 12. Bxd5 Nf6 13. Bxf7+ Kxf7 $14) 9. Nf3 Bd6 10. Nh4 Bb8 11. Ng6 d5 $1 12. exd5 Bg4 $2 {Objektiv ein Fehler, aber im Schnellschach Perfektion zu verlangen, ist unrealistisch.} 13. Qd2 $2 (13. dxc6 $1 {war die beste Fortsetzung. Die Dame hängt, aber viel Glück bei dem Versuch, alle Varianten durchzurechnen.} b5 (13... Bxd1 14. cxb7 Qd4+ 15. Kh1 Bc7 16. bxa8=Q Rxa8 17. Bxf4 Bxf4 18. Rxf4 Qd6 19. Rxd1 Kh7 20. Bxf7 Qc7 21. Rxf6 gxf6 22. Bd5) 14. Qd2 bxc4 15. Nxf8 Qxf8 16. dxc4 Be5 17. Rxf4 {Das ist genau die Sorte Computervariante, bei der man sich fragt, "Und das soll gehen??"}) 13... Nd4 14. Nxf8 {[#]} f3 $1 { Packt den Stier bei den Hörnern!} 15. Qf2 Qxf8 16. Be3 {Die Engines sehen Weiß hier leicht im Vorteil, aber am Brett ist es Weiß, der die richtigen Züge finden muss, um nicht schnell in einer Verluststellung zu landen.} Be5 17. Kh1 Bh5 18. Bxd4 Bxd4 19. Qg3 fxg2+ 20. Qxg2 Re8 21. Rf4 {Keine gute Idee. Weiß verliert nicht, aber Schwarz bekommt jede Menge Gegenspiel.} ({Das weniger ehrgeizige} 21. Rae1 $1 {wirkt logischer. Weiß neutralisiert den schwarzen Turm und nimmt dem schwarzen Angriff viel von seiner Kraft.}) 21... Re5 $1 {Gelfand galt früher als klassischer Positionsspieler, aber im Laufe der Jahre hat er sich zu einem Spieler entwickelt, der auch gerne einmal einen aggressiven Angriff in die Wege leitet.} 22. Raf1 Rg5 23. Qd2 Qe7 24. Qe1 Re5 $6 {Nicht das Beste.} (24... Qd7 {war die stärkste Fortsetzung. Schwarz will ...Qh3 spielen.}) 25. Qg3 Rg5 26. Qe1 Re5 27. Qg3 Rg5 28. Qe1 {Mit der Zugwiederholung will Weiß Zeit gewinnen, denn beide Spieler hatten hier kaum noch Zeit auf der Uhr.} Qd7 $1 {Jetzt sieht Gelfand die Idee.} 29. Qh4 Be3 30. Rxf6 $4 {Okay, Weiß verliert eine Qualität, aber warum zwingt er Schwarz nicht dazu, den Läufer zu geben, der viel gefährlicher ist als der Springer?} gxf6 31. h3 f5 32. Nd1 Bd4 33. Qf4 Qe8 34. Qd2 Qe5 35. Qf4 Qe2 0-1

Schlussstand Gruppe A

 

Partien Gruppe A

 

Emil Sutovsky spielte engagiert, aber verpasste die Qualifikation. Ivanchuk
war hingegen gut in Form und hatte keine Probleme, sich zu qualifizieren.

Schlussstand Gruppe B

Partien Gruppe B

 

Fotos: Turnierseite, Moshe Slav

Turnierseite


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... wurde 1952 in Tel-Aviv geboren, wo er auch aufgewachsen ist. Jetzt lebt er in Amsterdam. Afek hat sich in den vergangenen 50 Jahren fast jedem Bereich des Schachs gewidmet, professionell oder als Amateur. Er spielt immer noch aktiv und ist Komponist, Autor, Organisator, Trainer und Kommentator; er ist Internationaler Meister und Internationaler Schiedsrichter für Turnierschach und für Schachkomposition.

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