ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
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Das Tal Memorial wurde 2006 zum ersten Mal ausgetragen und findet dieses Jahr in der elften Auflage statt. Der Modus des Turniers wechselte in den vergangenen Jahren immer mal wieder: während es zu Anfangszeiten als klassisches Rundenturnier mit zehn Teilnehmern ausgetragen wurde, wurde der Sieger der neunten Auflage 2014 in einem Blitzturnier entschieden. 2018 entschied man sicher wieder gegen die klassische Bedenkzeit und so findet das Turnier mit einer Bedenkzeit von 25 Minuten + 10 Sekunden/Zug statt. Gespielt wird vom 2. bis 4. März im Museum des russischen Impressionismus in Moskau.
Mihail Tal gilt auch heute - knapp 60 Jahre nach seinem Sieg gegen Mihail Botwinnik und der Erlangung des Weltmeistertitels - als Symbol für Angriffsschach und Furchtlosigkeit. Der Stil des achten Weltmeister war für nachfolgende Generationen an Schachspielern eine stete Quelle der Inspiration.
Master Class Band 2: Mihail Tal
Dorian Rogozenco, Mihail Marin, Oliver Reeh und Karsten Müller stellen den 8. Schachweltmeister und seine Eröffnungen, sein Verständnis der Schachstrategie, seine Endspielkunst und nicht zuletzt seine unsterblichen Kombinationen in Videolektionen vor.
Die ersten drei Runden zeigten, dass auch die heutige Weltklasse ihre Lektionen von Tal gelernt hat und aggressives Schach an den Tag legen kann. Der 1992 verstorbene Tal hätte an mancher der Partie gewiss seine Freude gehabt. Ein Beispiel aus der zweiten Runde:
Auf den Spuren Tals: Shakriyar Mamedyarov | Foto: Eteri Kublashvili
Mamedyarov gilt sicherlich als einer der angriffslustigsten Spieler der Weltelite. Zudem befand er sich das vergangene Jahr in sehr starker Form und steht in der Weltrangliste mittlerweile auf dem 2. Platz. So verwundert es wenig, dass er nach drei Runden das Turnier anführt. Seinem Sieg über Svidler folgte in Runde Drei ein Erfolg gegen Vishy Anand.
Alles andere als Scheu vor Opfern und Komplikationen auf dem Schachbrett ist Hikaru Nakamura. Gegen Boris Gelfand spielte er zum Auftakt eine großartige Partie, wo sich langfristige Kompensation und drei Bauern als wertvoller denn Gelfands Läufer erwies.
Hikaru Nakamura | Foto: Eteri Kublashvili
Nakamuras Partie waren bisher allesamt entschieden: dem Sieg über Gelfand folgte eine Niederlage gegen Daniil Dubov sowie ein weiterer Sieg über Ian Nepomniachtchi. Generell ist die Remisquote bisher erstaunlich gering. In 15 gespielten Partien wurden erst sechs Mal die Punkte geteilt.
Sehr interessant ist das Tal Memorial auch im Hinblick auf das Kandidatenturnier, das bereits nächsten Samstag, den 10. März in die erste Runde gehen wird. Neben Mamedyarov nutzen drei weitere Teilnehmer das Tal Memorial als Gelegenheit sich für Berlin warmzuspielen: Vladimir Kramnik, Alexander Grischuk und Sergey Karjakin. Die Hälfte der Teilnehmer aus Berlin ist also auch in Moskau von der Partie.
Letzter Formcheck vor dem Kandidatenturnier für Vladimir Kramnik | Foto: Eteri Kublashvili
Vladimir Kramnik kommt auf 1½/3. Einer ausgekämpften aber gerechtfertigen Punkteteilung mit Shakriyar Mamedyarov folgte eine Niederlage gegen seinen Landsmann Alexander Grischuk, die er mit einem schönen Sieg über Peter Svidler in Runde drei sofort wieder wett machte. Zu erkennen ist bereits, dass Kramnik in Moskau die klare Strategie fährt, so wenig wie möglich über seine Eröffnungen preiszugeben. Dramatisches Highlight war bisher natürlich sein Einsteller gegen Alexander Grischuk
Alexander Grischuk liegt nach seinem Sieg gegen Kramnik und zwei Remisen bei 2/3. Mit Schwarz griff er gegen Karjakins 1.e4 zu Russisch, was der aktuellen Mode auf absolutem Topniveau folgt. Grischuk vertrautet bereits in einer wichtigen Partie im World Cup gegen David Navara darauf - vielleicht wählt Grischuk eine andere Strategie als Kramnik und möchte seine Waffen nochmals einem ernsthaften Test unterziehen? Mit Weiß vermied er allerdings ebenso wie Kramnik einem Therorieduell und gelangte mit 1.b3 bereits früh auf abgelegene Pfade.
Alexander Grischuk | Foto: Eteri Kublashvili
Gewohnt sehr solides Spiel legte bisher Sergey Karjakin an den Tag. In keiner seiner drei Partie kam er einem Sieg nahe - in Verlustgefahr befand er sich allerdings ebenfalls nie.
Solide wie eh und je: Drei Remisen für Sergey Karjakin | Foto: Eteri Kublashvili
Am heutigen Samstag um 13 Uhr beginnt die vierte Runde. Diese ist Live auf playchess und hierzu verfolgen.
Peter Svidler gegen Ian Nepomniachtchi | Foto: Eteri Kublashvili
Tolles Ambiente | Foto: Eteri Kublashvili