Chao Li und Alexei Shirov brillieren beim GRENKE Chess Open

von Georgios Souleidis
26.03.2016 – Die 1. Auflage des GRENKE Chess Open bricht alle Rekorde. Mit 957 Teilnehmern übertrifft das größte Schachfestival Deutschlands die Höchstmarke des Neckar-Open um mehr als 200 Spieler. Nach drei Runden liegen noch 26 Titelträger mit weißer Weste an der Spitze. Von den Favoriten trumpfen bislang die Nr. 1 der Setzliste Chao Li und Alexei Shirov auf. Mehr...

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Das GRENKE Chess Open wird in drei Gruppen gespielt. Die A-Gruppe bildet mit fast 600 Teilnehmern das Prunkstück. Über 200 Titelträger kämpfen um den Großteil des Preisfonds von 40.800 Euro. Allein auf den Sieger der A-Gruppe warten 10.000 Euro. Das Feld ist nicht nur in der Breite, sondern auch in der Spitze äußerst stark besetzt. 26 Spieler weisen eine Elo-Zahl von über 2600 und über 100 Spieler eine Elo-Zahl von über 2400 Punkten auf. Damit ist die 1. Auflage des GRENKE Chess Open nicht nur das stärkste offene Turnier, das jemals in Deutschland stattfand, sondern kann es auch mit den besten offenen Turnieren der Welt wie das Tradewise Gibraltar Chess Festival oder das Katar Open aufnehmen.


Turniersaal GRENKE Chess Open (Foto: Thilo Gubler)

Chao Li (China), Nikita Vitiugov (Russland) und Richard Rapport (Ungarn) führen die Setzliste an. Aus Nah und Fern haben sich viele weitere namhafte Spieler angemeldet und die Teilnehmerliste liest sich wie ein kleines "Who is Who" der Schachszene. Solch illustre Akteure wie Gata Kamsky, Alexei Shirov, Arkadij Naiditsch und Loek van Wely sieht man selten zusammen in einem Turnier spielen.


Gata Kamsky

Aus Deutschland sind mehrere Nationalspieler am Start. Der Nr. 1 Georg Meier folgen Rainer Buhmann, Matthias Blübaum und Dennis Wagner. Sehr beliebt ist das fünftägige Turnier bei jungen Spielern, die um eine begehrte Titelnorm kämpfen. Stellvertretend sei aus deutscher Sicht auf den U16-Weltmeister Roven Vogel oder auf das Supertalent Vincent Keymer hingewiesen. Viele starke Spielerinnen sind ebenfalls mit von der Partie. Elisabeth Pähtz, Ekaterina Atalik und Yuliya Shvayger sind die Favoritinnen auf den 1. Preis von 2000 Euro.


Elisabeth Pähtz

In der 1. Runde am Donnerstag gaben sich die Favoriten so gut wie keine Blöße. Chao Li und der Rest der absoluten Weltklasse gewann souverän und teilweise nach kurzer Spielzeit. An den ersten 50 Brettern gab nur der griechische Großmeister Antonios Pavlidis ein Remis gegen Stefan Schiffer aus Lendersdorf ab. Einen Außenseitersieg feierte die internationale Meisterin Ingrid Lauterbach gegen den über 300 Punkte besseren Fidemeister Hans Möhn aus Dresden. Zu den Verliererinnen der Runde gehörte auch die Damengroßmeisterin Jovana Vojinovic, die gegen den holländischen Amateur Marijn den Hartog verlor.

In der 2. und 3. Runde am Karfreitag gaben zahlreiche Großmeister zumindest einen halben Punkt ab, das prominenteste Opfer lautet aber Gata Kamsky. Der mehrmalige US-Meister und frühere WM-Anwärter verlor gegen den jungen Franzosen Bilel Bellahcene und verließ bitter enttäuscht den Turniersaal.


Bilel Bellahcene

Von den Favoriten trumpften Chao Li und Alexei Shirov groß auf. Die Nr. 1 der Setzliste setzte sich u.a. gegen den aufstrebenden Großmeister Jan-Christian Schröder durch. 


Chao Li, die Nr. 15 der Welt ist der Favorit auf die 10.000 Euro

Neben dem 26-jährigen Chinesen präsentiert sich von den Topfavoriten auch Alexei Shirov in ausgezeichneter Verfassung. Gegen Cemil Can Ali Marandi zeigte der lettische Großmeister seine profunden Kenntnisse der Archangelsker Variante der Spanischen Partie. Der internationale Meister aus der Türkei verwechselte etwas in der Eröffnung und kam böse unter die Räder.


Alexei Shirov

Vor der 4. Runde liegen noch 26 Spieler mit weißer Weste an der Spitze des Feldes. Unter ihnen befinden sich sechs deutsche Spieler. Die deutsche Nr. 1, Georg Meier, gab in der 3. Runde einen halben Punkt gegen Dennes Abel ab und liegt im großen Verfolgerfeld mit 2,5 Punkten. Hier findet man auch die stärkste deutsche Spielerin, Elisabeth Pähtz, die in der 3. Runde dem favorisierten Etienne Bacrot ein Remis abknöpfte. Neben Pähtz legten bei den Frauen Deimante Daulyte und Judith Fuchs den besten Start hin und liegen ebenfalls bei 2,5 Punkten.


Judith Fuchs

Live-Radio:
Wie beim Neckar-Open in Deizisau werden auch beim GRENKE Chess Open einzelne Runden live kommentiert. Großmeister Roland Schmaltz und der Autor dieser Zeilen werden durch die Sendung führen und die Zeitnotphase der folgenden Runden für die Zuhörer analysieren.

Samstag, 26.03.2016
4. Runde 12.30 bis 13.00 und 5. Runde 18.30 bis 19.00
Sonntag, 27.03.2016
7. Runde 18.30 bis 19.00
Montag, 28.03.2016
9. Runde 18.30 bis 19.00

Die Sendungen werden mindestens eine halbe Stunde dauern. Das Live-Radio wird über die Webseite Livestream gesendet. Über diesen Link gelangt man zum Account. Um die Radiosendung anzuhören, muss man sich bei Livestream registrieren. Dieser Vorgang ist sehr simpel und es entstehen keine Kosten.

Offizielle Webseite

Ipressionen vom Turnier:


Turnierleiter Sven Noppes


Alexander Graf


Anton Korobov


Christian Bauer


Elena Levushkina


Etienne Bacrot


Frank Zeller


Georg Meier


Hartmut Metz


Hua Ni


Ilja Schneider


Ingrid Lauterbach


Ivan Saric


Jonas Lampert


Jonathan Carlstedt


Markus Ragger


Melanie Lubbe


Nato Imnadze


Nikita Vitiugov


Philipp Schlosser


Rainer Buhmann


Roven Vogel


Vera Nebolsina


Vincent Keymer

Weitere Fotos auf der Turnierseite


Georgios Souleidis ist Internationaler Schachmeister und hat in Bochum Publizistik und Kommunikationswissenschaft studiert. Er arbeitet als Journalist, Autor und Schachtrainer. Er schreibt u.a. als Chefredakteur für die Schachbundesliga, für Chessbase, die Zeitschrift SCHACH, SPIEGEL ONLINE oder die Deutsche Presse-Agentur. Falls er mal nicht schreibt, Training gibt oder auf seinem YouTube-Kanal Schach lehrt, versucht er aktiv am Brett zu beweisen, dass 1. e2-e4 der beste Eröffnungszug ist.

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