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Im Unterschied zur ruhigen 6. Runde war die vorletzte Runde des 9. Hainan Dhanzhou Turniers ausgesprochen lebendig, mit vielen spannenden Partien. Nachdem der Staub sich gelegt hatte, sah das Turnier einen neuen Spitzenreiter, Yu Yangyi, nachdem dieser seine Partie gegen GM Vladimir Fedoseev in einem sehr komplizierten Damengambit gewonnen hatte.
Yus Landsmann Bu Xiangzhi, der bis dahin das Feld angeführt hatte, wirkte an diesem Tag außer Form. In seiner Partie gegen Jan-Krzysztof Duda griff Bu in dem Versuch einen Angriff zu inszenieren, mehrfach fehl. Zwar fand der Pole nicht immer den besten Zug, schaffte es aber trotzdem die Partie zu gewinnen und zog dadurch mit Bu in der Tabelle gleich.
Yu Yangyi vs Vladimir Fedoseev
Bis hierhin hatte Vladimir Fedoseev jede Partie im Turnier remis gespielt. In der 6. Runde war aber Schluss mit der Remisserie und Fedoseev kassierte gegen Yu eine empfindliche Niederlage. Yu war von Anfang an auf den vollen Punkt aus und spielte mit den weißen Steinen im Damengambit eine scharfe Variante. Im 9. Zug kam er mit einer Neuerung. Fedoseev versuchte aktiv zu spielen, war aber mit der Position offenbar nicht vertraut. im 17. Zug stellte er eine Figur ein.
How to play the Queen's Gambit
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Die Fesslung auf f6 ist ziemlich lästig, Le7 war nötig. Fedoseev spielte 17...De7 und suchte nach Gegenspiel. Nach dem einfachen 18.Kf1 war die Drohung Df3 nicht mehr zu parieren. Nach 18...Lg4 hat Weiß 19.Da4, mit Fesselung des Sd7 und der Drohung Te1.
Fedoseev versuchte noch taktische Nebelbomben zu zünden, aber Yu behielt alles unter Kontrolle und wickelte in ein gewonnenes Endspiel ab. Im 69. Zug musste Fedoseev schließlich doch seinen Widerstand aufgeben.
Yu Yangyi gegen Vladimir Fedoseev
Auch Bu Xiangzhi spielte auf Gewinn. Im Klassischen Nimzoinder generierte er mit Weiß spielend einen gefährlich aussehenden Königsangriff, als sein Gegner Jan Krzysztof Duda mit seinen Figuren gerade am Damenflügel unterwegs war.
Spiele 4.Dc2 gegen Nimzoindisch
Rustam Kasimdzhanov zeigt auf dieser DVD ein Repertoire gegen die Nimzoindische Verteidigung, basierend auf dem Klassischen Zug 4.Dc2
Weiß brachte hier den geistreichen Zug 21.Lf6. Wenn Schwarz mit dem Bauern nimmt, folgt 22.Dh6 mit starkem Angriff. Duda entschied, lieber nicht mit dem Feuer zu spielen und lehnte das Opfer ab. Nach 22.e5 Sxf6 23.exf6 Dxd5 24.fxg6 Td8 25.Dh6 hat Weiß aber trotzdem ein starke Initiative. Doch Duda hielt dagegen, zentralisierte seine Figuren und dann begann Bu zu überziehen.
Hier neigte sich die Waage zugunsten von Duda, als Bu 29.Tc1? spielte. Mit 29...Dxb2 konnte Duda die Qualität gewinnen, nach 30.Txe4 Lxe4, ohne Kompensation für Weiß. Duda spielte stattdessen 29...Sxf2 30.Txb1 Sg4 31.Kg1 Sxh6. Innerhalb weniger Züge hatte Duda zwei Bauern mehr und gewann ohne Mühe im Endspiel.
Bus erste Niederlage kostete die Führung
Le Quang Liem spielte bisher nicht wirklich groß auf im Turnier, aber in Runde sechs gelang ihm sein erster Sieg gegen Sam Shankland. In der Mitte der Partie, die als Dameninder begann, gab der Vietnamese ein paar Bauern zwecks Angriff auf den schwarzen König und gewann eine Qualität.
A strategic weapon against 1.d4: The Queen's Indian Defense
Damenindisch gehört sowohl bei Spitzenspielern als auch im Amateurbereich zu den Lieblingseröffnugnen gegen 1.d4. Spitzenspielern gefällt die solide schwarze Struktur, die viel Spielraum für interessantes Spiel und neue Ideen bietet.
Nach 32.Te2 spielte Shankland 32...Db4, was den starken zug 33.Sg4 erlaubt. Mit der Qualität weniger suchte Shankland nach Gegenspiel am Damenflügel, als das nächste Unglück passierte.
Schwarz hatte 36...c3 gespielt und Weiß antworteten 37.f5, was Nehmen auf g6 und dann auf f7 droht. Shankland spielte 37...Kg7 und merkte nun erst, dass 38.f6 Kg8 39.De7! für Weiß gewinnt.
Le Quang Liem und Sam Shankland
Im Vergleich zu den anderen Partien an diesem Tag war die Partie zwischen Wei Yi und Vidit Gujrathi recht ereignislos. Im Offenen Spanier kam Vidit mit Schwarz zu bequemen Ausgleich. Nach dem 17. Zug gab es eine lange Serie mit Tauschoperationen. Im Turmendspiel hatte Weiß einen Extrabauern, doch zum Sieg reichte das nicht.
Wei Yi und Vidit Gujrathi
Übersetzung: André Schulz