Der 10. Schulschachkongress in Trier

von Jörg Schulz
24.11.2017 – Zum 10. Mal trafen sich Deutschlands Schachlehrer, Schachtrainer und Schachpädagogen und tauschten in Trier Erfahrungen und Methoden im Schachunterricht aus. Jörg Schulz berichtet. (Foto: DSJ)

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Erfolgreicher Schulschachkongress in Trier

Mit über 100 Teilnehmenden war der 10. Schulschachkongress der Deutschen Schachjugend und der Schulschachstiftung wieder hervorragend besucht und hervorragende Kritiken bekam der Kongress dann auch. In der Heimatstadt von Kurt Lellinger, einem der Motoren des heutigen Schulschachs, lag die Organisation des Kongresses in den Händen von Bernd Mallmann und seiner Schule der Integrierten Gesamtschule Trier. Sie stellten einen wunderbaren Kongress auf die Beine, dafür herzlichen Dank. Dank vor allem auch an die Helfer, also an Schüler, Schülerinnen, ans Lehrerkollegium, den Förderverein der Schule.

Bernd Mallmann war wie viele andere auch beeinflusst von Kurt Lellinger. Er wurde sein Nachfolger als Schulschachreferent in Rheinland-Pfalz. Auch ihm war es ein wichtiges Anliegen an Kurt Lellinger zu erinnern. So wurde im Rahmen der Kongresseröffnung an die vielen Erfolge von Kurt Lellinger im Beisein seiner Witwe erinnert. Als da sind die Gründung der Schulschachstiftung, die Trierer Grundschulstudie, die in vielen Schulen für Schach den Weg bereitet hat, das Schulschachpatent, das er ins Leben rief.

Aus einem breit gefächerten Angebot von 20 zweistündigen Workshops konnte jeder seinen persönlichen Kongressplan erstellen. Unter den Teilnehmenden sind viele, die schon mehrere Kongresse besucht haben. Jochen Terhorst sagte stellvertretend für sie: „Ich habe schon viele Kongresse besucht, und doch finde ich auf jedem Kongress wieder neue Themen, neue Referenten, neue Inhalte, so dass es sich lohnt immer wieder zum Kongress zu kommen.“

Im Mittelpunkt der Angebote steht der Wunsch der Lehrerinnen und Lehrer ganz konkrete Dinge zu erlernen, mitzunehmen in ihre Schulen für die direkte Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern. Also neue Unterrichtsmethoden, neue Lehrmaterialien. In diesem Jahr besonders nachgefragt war der Workshop von Sabine Göhrke „Psychomotorik auf dem Großfeldschach für Grundschüler“, denn schon Kurt Lellinger forderte das Lernen mit allen Sinnen.

Sabine Göhrke (Foto: DSJ)

Heiß begehrt auch die Präsentation von Dr. Dirk Jordan des neuen Lehrwerkes, das bald auf den Markt kommt. „222 x Spaß mit Schach, kleine Spiele und Schachvarianten“, aufgearbeitet nach Schwierigkeitsstufen, Lernalter der Kinder, Lernzielen etc. Erstmals dabei war der bekannte Schachtrainer IM Roman Vidonyak, der seine Erfahrungen aus dem Tegernseer Grundschulprojekt vorstellte sowie sein daraus entwickeltes Trainingsmaterial.

Roman Vidoniak (Foto: DSJ)

Immer wieder nachgefragt die Workshops, die Björn Lengwenus hält, oder die von Jan Pohl, Boris Bruhn, Christian Goldschmidt und natürlich Patrick Wiebe, der immer wieder begeistert mit seinem Wissen, was alles aus dem Methodenkoffer 2.0 herauszuholen ist zu allen Schachthemen und Schachherausforderungen im Unterricht. Aber auch Themen wie Tipps und Tricks zur Turnierorganisation, die Vorstellung der Arbeit einzelner Schachschulen haben ihren Wert und finden ihr Publikum.

Ein weiteres wichtiges Element des Kongresses ist das der Gespräche untereinander. Dafür bieten die Pausen zwischen den Workshopblöcken Raum, aber auch der Markt der Möglichkeiten, auf dem Schulen ihre Arbeit vorstellen, Schachschulen sich präsentieren. Heraus ragte diesmal die Schachfigurenausstellung der Friedrich-Ebert-Realschule Oberhausen. Auf der kürzlich durchgeführten Verleihung des Qualitätssiegel Deutsche Schachschule an die Realschule waren die Arbeiten der unterschiedlichen Klassen der Schule zum Thema Schach aufgefallen. Da war sofort klar, davon muss ein Ausschnitt auf dem Kongress gezeigt werden. Tolle kreative Arbeiten aus der Mittelstufe.

Das zeichnet eben die Arbeit an vielen Schulen aus. Schach wird gelebt, erlebbar gemacht, in dem es in viele Unterrichtsfächer integriert wird. Das erreichen allerdings nur Schulen, an denen Lehrerinnen und Lehrer wirken, die das Kollegium mitreißen können. Und davon gibt es zum Glück viele, sehr viele.

Seit dem Wiener Kongress 1814/1815 weiß man, nach harter Arbeit darf auch gefeiert werden. Daher endet der Schulschachkongress immer mit einem geselligen Abend, der so genannten „schachpädagogischen Nacht“. Gutes Essen, gute Gespräche und vor allem gute Unterhaltung, das zeichnet diese Nächte aus. In Trier kam die gute Unterhaltung von einem hervorragenden Duo, das beste Zauberkunst und magische Jonglage mit Lichteffekten und Feuer bot.

Sichtlich wohl in diesem Rahmen fühlte sich auch der DSB Präsident Ullrich Krause, der ja die Förderung von Schulschach in sein Arbeitsprogramm für den DSB aufgenommen hat, und auf dem Kongress vor allem die Vielfalt von Schach an der Schule kennen lernen wollte und mit vielen ins Gespräch kommen wollte. Und wo geht das besser als auf einem dieser wunderbaren Schulschachkongresse?

Der nächste, der 11. Schulschachkongress findet vom 09. bis 11. November 2018 in Ingolstadt statt. Vormerken und hingehen!
  


Jörg Schulz war über viele Jahre Geschäftsführer der Deutschen Schachjugend.

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