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Der Kilimandscharo - ein Bild, für das ich ziemlich arbeiten musste! Ich war froh, auf meinem Weg nach Madagaskar einen Zwischenstopp in Nairobi einlegen zu können, auch wenn der mit sieben Stunden ziemlich lang war. Aber der Zwischenaufhalt in Nairobi gab mir die Gelegenheit, den Kilimandscharo vom Flugzeug aus zu fotografieren. Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass ich keinen Fenstersitz bekommen würde - also bettelte ich, kroch und trat anderen Leute auf die Füße - bis ich das Foto machen konnte.
Was war zuerst da - Huhn oder Ei? Manchmal frage ich mich, wer auf dem Brett meines Lebens den ersten Zug einer "Variante" macht, die dort immer wieder vorkommt: kommt das Abenteuer immer wieder zu mir oder bin ich eine Draufgängerin, die süchtig nach immer neuen Aufregungen und Erfahrungen ist? Vielleicht ist es die gegenseitige Anziehung, die uns einander umkreisen und umwerben lässt, bis der Zufall es will und wir einander in den Armen liegen.
Asiatische Einwanderer haben Reis und die Kultur des Reises auf die Insel gebracht.
Sonnenaufgang über den Reisfeldern
Für die Einheimischen ist es Alltag, für die Fotografin sind es einmalige Motive.
Unser Schachleben mit allem, was dazugehört, ist wirklich um Längen besser als das Kino! Nur eine Frage: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, nicht nur einmal, sondern sogar zwei Mal in kurzer Zeit nach Afrika zu reisen - ohne Planung und absolut überraschend?
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich, mit Wohnsitz in Europa, bereits in Afrika bin, genauer gesagt in Angola, aber nach Europa zurückfliegen muss, um nach einem Tag Pause wieder putzmunter zu Mutter Afrika zurückzukehren? Am Ende war der Umweg über Europa einfacher, billiger und schneller als der Flug von einem afrikanischen Land in ein anderes und ein kleiner Preis für eine phantastische (wenn auch zu kurze) Reise nach Madagaskar!
Madagaskar bietet immer wieder atemberaubende Anblicke, die man einfach fotografieren muss...
...muss ich das noch weiter ausführen?
Vermutlich wissen die Einheimischen, wann der Zug fährt...
Mein Flugticket war perfekt, alles war gebucht und eingecheckt, aber am Flughafen von Antananarivo wurden meine Pläne durchkreuzt - ich durfte meinen geplanten Rückflug nicht antreten, bekam aber ein neues Ticket. Erst in Paris, als ich bereits am Gate war, um meinen Anschlussflug nach Amsterdam zu nehmen, erkannte ich zu meiner Verblüffung, dass ich laut meinem neuen Ticket für einen anderen Flug eingecheckt worden war! Das führte zu vielen Diskussionen, verlorenem Gepäck und der Erkenntnis, dass man die Papiere, die man am Flughafen bekommt, genau studieren sollte, vor allem die Anschlussflüge.
Frauen waschen die Wäsche im Fluss; im Hintergrund sieht man die Umrisse neuer Wohnungen.
So sieht die Baustelle aus der Nähe aus.
Aber solche Erfahrungen machen mein Leben nur interessanter und ohne sie würde ich mich ärmer fühlen. Reisen ist ein großer Lehrmeister und auch wenn der Beruf der Schachspielerin gewisse Risiken birgt, so ist doch alles, was man auf seinen Reisen fühlt, sieht und lernt jeden Tropfen Schweiß und jede Mühe wert. Außerdem habe ich gelernt, damit umzugehen, nicht in der Heimat zu sein, denn ich trage meine Heimat bei mir, mit mir... Also auf nach Madagaskar, zum International Open 2015!
Keine leichte Arbeit... und ich klage über meine Waschmaschine, die zu viel Lärm macht.
Frohe Leute machen froh!
Ich wurde immer wieder gewarnt, vorsichtig zu sein und auf meine Kamera aufzupassen...aber das Leben auf den Straßen von Antananarivo wirkt ziemlich friedlich. Nur ein bisschen chaotisch.
Eins meiner Lieblingsfotos - von einem Hügel in Antananarivo gemacht.
Imbiss auf der Straße
Mein täglicher Weg zum Turniersaal
Der Versuch, den Verkehr zu kontrollieren.
Andere Möglichkeiten, seine Sachen zu transportieren
Viele der Einwohner Madagaskar stammen vom Volksstamm der Merina ab und ähneln Indonesiern.
Aber...
... viele haben auch offensichtliche afrikanische Wurzeln.
Offen gesagt wusste ich nichts über diese atemberaubende Insel. So nahm ich in aller Unschuld an, dass es dort, wie in anderen afrikanischen Ländern, in denen ich schon war, warm ist (wie in Angola oder Tansania). Allerdings gibt es hier, anders als ein bekannter Film suggeriert, auch keine Pinguine! Zum Glück habe ich in Antananarivo ein paar Dinge gelernt.
Der Turniersaal
Organisiert wurde das Turnier vom Schachverband Madagaskar mit Unterstützung
der Kasparov Chess Foundation Africa. Die Organisation war hervorragend und bot
vielen jungen afrikanischen Talenten die Gelegenheit, ihr Spiel und ihre Zahl zu
verbessern und gegen Titelträger aus dem Ausland zu spielen.
Falls Sie einmal nach Madagaskar fahren wollen - was ich nur empfehlen kann - dann sollten Sie sich auf den schönen Schock einstellen, den die Leute und die Kultur, das Land und die Tiere, Klima, Essen und Alltagsleben einem bereiten. Ich wünschte, ich hätte mindestens einen Monat hier verbringen können, um die ganzen lebhaften und bunten Eindrücke zu schildern, aber die sechs Tage, die ich in Antananarivo verbracht habe, waren bis zum Anschlag mit Leben gefüllt und zugleich mit dem undefinierbaren Gefühl, das mich die ganze Zeit begleitet hat und auch während der Partien nicht losließ: das ist irreal, ich kann das alles nicht glauben, ich bin hier! Es war, als ob man in einem Gemälde leben würde, das von Dali und Monet zusammen geschaffen wurde – surreal, impressionistisch, einzigartig.
Was man in Antananarivo sieht (und auf dem Turnierplakat)
Das extrem kalte Wetter acht Grad Celsius (!!), das am frühen Morgen oder späten Abend herrschte, riss mich bald nach meiner Ankunft aus meinen Tagträumen. Schließlich wartete ein straffes Programm auf mich. Ankunft am späten Abend, am nächsten Tag Vortrag und dann Doppelrunden bis zum Ende des Turniers.
Teil zwei folgt in Kürze