21.05.2017 – Shakhriyar Mamedyarov sicherte sich mit einem kurzen Remis die Führung in der Grand-Prix-Gesamtwertung und hatte berechtigte Hoffnungen, damit auch den Turniersieg in Moskau unter Dach und Fach zu bringen. Doch sein punktgleicher Kontrahent Ding Liren profitierte von einem zu optimistischen Figurenopfers seines Gegners Boris Gelfand und zog mit 6.0/9 an Mamedyarov vorbei. Fotos, Tabellen und Interviews aus Moskau.
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Ding Liren siegt in Moskau
Mit je +2 führten Ding Liren und Shakriyar Mamedyarov vor der heutigen Schlussrunde das Teilnehmerfeld an. Wie geht man eine solch wichtige Partie an? Inwiefern lässt man sich im Hinblick auf das Gesamtranking der Grand-Prix-Serie beeinflussen. Zur Erinnerung: der Grand-Prix besteht aus vier Turnieren, jede/r der 24 Spieler/innen nimmt an drei von vier Turnieren teil, wobei kein Resultat gestrichen werden kann. Vor dem Moskauer Turnier hatten Shak Mamedyarov, Alexander Grischuk und Maxime Vachier-Lagrave die beste Ausgangssituation - diese drei Spieler teilten in Sharjah den ersten Platz und erhielten jeweils 140 Punkte in der Gesamtwertung. Diejenigen, die sich den vierten Platz teilten, bekamen nur 70 Punkte gutgeschrieben.
Mamedyarov schien den Entschluss gefasst zu haben, in der Schlussrunde nichts zu riskieren und strebte gegen MVLs Grünfeld-Inder eine sehr remisliche Variante an - der Friedensschluss wurde bereits nach 16 Zügen und nur wenigen Minuten Spielzeit unterzeichnet.
Mamedyarov - MVL endet in einem kurzen Remis.
Mamedyarov stellte somit sicher, in der Endtabelle mindestens geteilter Zweiter zu, sollte Ding Liren seine Partie nicht gewinnen, so wäre der geteilte Turniersieg sichergestellt. Das Risiko, den Turniersieg so zu verpassen schien gering, denn Ding musste mit Schwarz gegen Boris Gelfand antreten, der mit Weiß ein sehr solides Repertoire aufweist und zudem in Moskau gute Form zeigte.
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Boris Gelfand will zu viel und verspielt dabei seine gute Ausgangsposition für die zwei folgenden Turniere.
Ding kommt mir diesem Sieg auf 6.0/9 und gewinnt mit einem halben Punkt Vorsprung auf Mamedyarov, Gelfand rutscht hingegen auf 50% ab und wird nur geteilter 10.
Neben Gelfand zeigten auch viele andere Spieler des achtköpfigen Verfolgerfelds unbedingten Siegeswillen. Die Möglichkeit, mit einem Sieg noch den geteilten ersten Platz zu erreichen, sorgte für viel Kampf. "Zwischen Sieg und Remis war heute ein größerer Unterschied als zwischen Remis und Niederlage", so beurteilte Alexander Grischuk die Tabellensituation. Der Co-Sieger aus Sharjah legte heute noch einmal alles rein und konnte Anish Giri an den Rande einer Niederlage bringen - Giri meinte nach der Partie, es sei "absolutes Wunder" heute nicht verloren zu haben.
Interview mit Giri und Grischuk
Diskussionsstoff Teil I: Stellung vor Giris 10.g4?
Diskussionsstoff Teil II: Stellung vor Grischuks 36...g6 (?)
Ein weiteres Aufeinandertreffen der Verfolger lautete Hikaru Nakamura - Peter Svidler. Beide standen bei +1, ein vernünftiges Resultat, doch um wirklich Chancen auf einen der beiden Qualifikationsplätze für das Kandidatenturnier 2018 zu generieren, ist es dennoch etwas zu wenig. Nakamura konnte etwas Druck ausüben, doch Svidler verteidigte sich gut und sicherte den halben Punkt, ohne jedoch selbst Chancen auf mehr zu bekommen. Besonders interessant ist die Stellung vor Svidlers Entscheidung, unter Bauernopfer, das Feld f6 freizukämpfen:
Interview mit Nakamura und Svidler
Ebenso Chancen auf +2 zu kommen hatte Teimour Radjabov. Dementsprechend suchte er mit Schwarz Komplikationen und wählte Königsindisch, doch Harikrishna war heute sehr friedlich gestimmt, bot bereits nach zwölf Zügen eine Zugwiederholung an und steuerte nach der Ausschlagung Radjabovs konsequent Vereinfachungen an. Die Partie endete in einem völlig ausgeglichenen Damenendspiel Remis.
Ding Liren gewinnt also alleine und sichert sich damit 170 Punkte für die Gesamtwertung. Nach den 70 Punkten in Sharjah kommt er somit auf 240 und ist somit der Favorit, sich einen der beiden Qualifikationsplätze für das Kandidatenturnier zu sichern. Vor ihm liegt lediglich Mamedyarov, der mit weiteren 140 auf nunmehr 280 Punkte kommt.
Gesamtwertung Grand-Prix-Serie:
Player
Sharjah
Moscow
Geneva
Palma
Total
1
Shakhriyar Mamedyarov (AZE)
140
140
280
2
Liren Ding (CHN)
70
170
240
3
Alexander Grischuk (RUS)
140
71,4
211,4
3
Maxime Vachier-Lagrave (FRA)
140
71,4
211,4
5
Hikaru Nakamura (USA)
70
71,4
141,4
6
Hou Yifan (CHN)
7
71,4
78,4
7
Michael Adams
70
3
73
7
Ian Nepomniachtchi (RUS)
70
3
73
9
Peter Svidler (RUS)
71,4
71,4
9
Teimour Radjabov (AZE)
71,4
71,4
9
Anish Giri (NED)
71,4
71,4
12
Dmitry Jakovanko (RUS)
70
70
13
Francisco Vallejo Pons (ESP)
25
4
29
14
Richard Rapport
25
25
14
Pavel Eljanov
25
25
14
Li Chao
25
25
18
Pentala Harikrishna (IND)
20
20
18
Boris Gelfand (ISR)
20
20
20
Jon Ludvig Hammer (NOR)
3
7
10
21
Levon Aronian (ARM)
7
22
Salem Saleh (UAE)
6
23
Alexander Riazantsev (RUS)
1
23
Ernesto Inarkiev (RUS)
1
Ebenfalls gute Chancen haben Grischuk und MVL. Sie müssen nur 29 Punkte aufholen, um Ding noch den zweiten Platz streitig machen zu können. Beim dritten Turnier sollte also ein Sieg her, der alleinige erste Platz gibt 170 Punkte, ein geteilter 155 (2 Sieger) bzw. 140 (3 Sieger). Für Nakamura sieht es hingegen schon schwierig aus, selbst ein alleiniger Sieg würde nicht reichen, sollte Ding ein vernünftiges Ergebnis erzielen. Mamedyarov scheint für Nakamura ohnehin schwer einholbar. Ein weiterer Favorit in großen Nöten ist Levon Aronian. Der Armenier kommt nach einem katastophalen Turnier in Sharjah auf sieben Zähler und braucht zwei ganz starke Ergebnisse.
Marco BaldaufMarco Baldauf, Jahrgang 1990, spielt seit seinem sechsten Lebensjahr Schach. Zwei Mal wurde er Deutscher Jugendmeister, seit 2015 spielt er für die Schachfreunde Berlin in der Bundesliga. Für Chessbase schreibt er gelegentlich auf der Homepage, kommentiert live oder versucht sich als Autor von Fritztrainern.
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