25.08.2014 – In Erfurt beginnt heute das stärkste Frauenschachturnier, das je in Deutschland gespielt wurde. Elisabeth Pähtz, Tatjana Melamed und Ketino Kachiani-Gersinska treffen auf sieben ausländische Spitzenspielerinnen. In der Thüringer Allgemeinen veröffentlichte Axel Eger eine Vorschau auf das Turnier und ein Porträt von Elisabeth Pähtz. Mehr...
neu: Power Fritz 18
Fritz fasziniert die Schachwelt seit 30 Jahren. Und die Erfolgsgeschichte geht weiter: In Wien konnte das populärste Schachprogramm wieder seine Ausnahmestellung unterstreichen: Die neu entwickelte neuronale Engine mit NNUE-Technik gewann die offizielle Schach-Software-Weltmeisterschaft! Mit Power Fritz 18 haben Sie das Weltmeister-Programm auf Ihrem PC!
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan
In this video course we deal with the French Tarrasch and the isolated Queens pawn. The aim of this Course is to arm club/tournament players with ideas which they can use in their own practice.
39,90 €
Das 1. Erfurter Frauenschachfestival findet vom 24. bis 31. August im Hotel Radisson Blu statt. Die erste Runde beginnt am Montag, den 25. August, um 14:30.
In einem Artikel für die Thüringer Allgemeine sieht Axel Eger die Georgierin Bela Khotenashvili, mit einer Elo-Zahl von 2494 die Nummer eins der Setzliste, als Turnierfavoritin. Außerdem blickt er kurz auf Schacholympiade zurück. Dort spielten die deutschen Damen in der letzten Runde gegen Georgien und hätten mit einem Sieg sehr gute Chancen auf die Bronzemedaille gehabt. Daraus wurde jedoch nichts, denn die deutschen Damen verloren klar mit 0:4. Grund genug für den Wunsch nach Revanche beim Erfurter Frauenschachfestival.
Thüringer Allgemeine, 23. August 2014
Turnierfavoritin Bela Khotenashvili aus Georgien (Foto: Axel Eger)
Neben dem Ausblick auf das Erfurter Frauenschachfestival veröffentlichte Axel Eger unter dem Titel "Wieder daheim" auch ein längeres Porträt von Elisabeth Pähtz, Deutschlands Nummer eins.
Wieder daheim
Die Erfurterin Elisabeth Pähtz, Deutschlands beste Schachmeisterin, spielt in der nächsten Woche zum ersten Mal bei einem Turnier in ihrer Heimatstadt
Von Axel Eger
Elisabeth Pähtz tut das, was alle jungen Leute gern tun. Sie schläft aus. Mittags gegen halb zwölf zeigt Mutter Anna mit dem Finger auf den Lippen nur stumm noch oben zur ersten Etage. Zum Zimmer der Tochter im elterlichen Haus in Kerspleben. Die Großmeisterin schläft den Schlaf der Gerechten.
Erst am Abend zuvor ist sie von der Schach-Olympiade aus Norwegen zurückgekehrt. Einmal mehr als beste deutsche Spielerin. Und nach durchfeierter Nacht. Der Bus zum Flughafen fährt schon vier Uhr früh, da lohnt das Hinlegen nicht. Von Tromsö am Polarkreis geht es mit dem Flieger nach Oslo, dann weiter nach Frankfurt, schließlich mit dem Zug nach Erfurt.
Elisabeth Pähtz bewältigt solche Touren routiniert. 30 000 Meilen hat sie allein in diesem Jahr schon in der Luft gesammelt. Die 29-Jährige ist eine Weltenbummlerin in Sachen Schach.
Sibirien, Bulgarien, Amerika. China, Südafrika, die Türkei. Zehn Monate im Jahr ist sie in der weiten Welt. Wenn Vater Thomas zu Hause den Computer einschaltet, dann ploppt in der Regel ein kleines Fenster auf: Ellilara ist online.
Ellilara ist ihr Pseudonym. Via Internettelefon Skype diskutieren beide Schachvarianten für eine anstehende Partie. Manchmal schüttet sie ihr Herz aus, manchmal sind es einfach nur ein paar väterliche Ratschläge, die die Tochter dann in einem Hotel in Peking erreichen oder bei einer Freundin in Moskau. Oder unterwegs zu einem Schulschachprojekt in Johannesburg.
Unterwegs. Das war und ist Elisabeth Pähtz Zeit ihres Lebens.
Rückblende. 1994, mit gerade einmal neun Jahren, spielt sie schon in der Bundesliga der Frauen. Ein Jahr später holt sie Silber bei Europa- und Weltmeisterschaft. Das German Wunderkind ist geboren. Zweimal wird sie Weltmeisterin. Eine einmalige Leistung im deutschen Schach.
Die Zeit der Wunder ist vorbei
Zwanzig Jahre später sind die Wunder vorbei. Rückblickend spricht sie von ihrer „Blütezeit“. „Als Mädchen ist man fürs Fernsehen interessant, aber das hört dann auf“, sagt sie im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeine“.
Damals war sie bei Harald Schmidt und Hape Kerkeling. Heute ist sie noch immer die stärkste deutsche Schachspielerin. Eine Nummer eins auf lange Sicht. Doch Schach ist eine Randsportart. Und Frauenschach liegt am Rand dieses Randes.
Vor allem: Sie ist nicht mehr das Wunderkind von einst.
Elisabeth Pähtz ist erwachsen geworden. Ja, sie sollte mal an Familienplanung denken, gibt sie lächelnd zu. Mit Luca, einem Italiener mit albanischen Wurzeln und Doktorand der Gentechnologie in Rom, ist sie seit anderthalb Jahren zusammen. Eine moderne Fernbeziehung.
Inzwischen hat sie die Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin abgeschlossen. Und ja, sie hat darüber nachgedacht, in dem Beruf zu arbeiten. Ein Job, wie gemacht für sie, die fünf Sprachen spricht. Doch dann spürt sie es wieder. Ein Dasein ohne Schach ist für sie nur schwer vorstellbar: „Mein ganzer Freundeskreis, ja, mein ganzes Leben baut darauf auf.“
Sie nennt es eine Ersatzfamilie. Andere haben Freundschaften im Hausaufgang nebenan. Elisabeth Pähtz‘ Nachbarschaft ist die Weltelite. Ihre Kumpels sind Top-Großmeister, wie der Russe Sergej Karjakin, ihre Freundinnen wohnen über den Globus verteilt. Mit der italienischen Nationalspielerin Marina Brunelli pflegt sie derzeit den engsten Kontakt. Täglich tauschen sich die jungen Damen aus.
Die Erfurterin ist die einzige Frau in Deutschland, die Schach professionell betreibt. Kein Quell für Reichtümer, aber sie kann davon leben. Einsätze in der Bundesliga und internationalen Ligen, Simultanvorstellungen und Vorträge sichern ihr Einkommen.
Wie vieles sieht sie das sehr pragmatisch. Schach ist ein Job. Wenn ich im Büro sitze, hat sie einmal sinniert, würde ich vielleicht genauso viel verdienen. Aber Schach öffnet ihr den Weg in die Welt. Sie liebt das Reisen und fremde Kulturen, den Kaukasus, die georgische Küche.
Doch Großmeisterin ist keine Festanstellung. Es ist eine tägliche Herausforderung. Sie weiß um die Schwierigkeiten, allein am Computer Varianten zu studieren, diszipliniert zu sein. Nicht immer kann sie sich überwinden. Oft hängt ihr Erfolg von der Tagesform ab. Der große Kasparow traute ihr einst den Sprung unter die besten Zehn in der Welt zu. Vor zwei Jahren war sie 18., aktuell liegt sie auf Platz 37.
Lieber taktisch als strategisch
Sie spielt lieber taktisch als strategisch. Im Blitz- und Schnellschach ist sie am stärksten. Lieber kleine Überraschungen, statt großer Pläne. So hält sie es auch im Leben. Das meiste lässt sie auf sich zukommen. Manchmal lässt sie sich treiben, manchmal ist sie eine Getriebene.
Ein knappes Jahr hat sie es in der Türkei versucht. Als Trainerin der Mädchenauswahl. Sie mag die Arbeit mit Kindern. Am Ende blieb es bei Bürotätigkeit, ein paar Übersetzungen für den Verband und einem überzogenen Visum, für dessen Kosten sich niemand zuständig fühlte.
Schach verschlingt Energie. Energie, die Elisabeth Pähtz seit jeher auch für Dinge abseits der 64 Felder opfert. Sie war Aktivensprecherin, setzt sich ein für bessere Konditionen im Frauenschach, schreibt einen offenen Brief: Frauen brauchen ihre Chance! Sie eckt an bei Funktionären, weil sie Dinge, die ihr nicht passen, offen anspricht. 2007 schafft sie es als „Alphamädchen“ auf den Titel des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“.
Das Erfurter Frauenfestival, das morgen im Radisson-Hotel eröffnet wird, hat sie maßgeblich mit organisiert. Sie hat mit Spielerinnen in aller Welt telefoniert, Erfurt gepriesen und als Gesicht des Turniers dafür geworben. Unterm Strich steht der stärkste Frauenwettbewerb, den es je auf deutschem Boden gab.
Doch es werden noch aus einem anderen Grund besondere Tage für sie. In ihrer Heimatstadt hat sie, abgesehen von einigen Kinderwettbewerben, noch nie gespielt. Und: Sie wird während des Turniers nicht im Hotel schlafen. Sie fährt abends nach Hause, hinaus nach Kerspleben.
Elisabeth Pähtz, die ewige Weltreisende, wird es genießen. Anzukommen, das Bündel abzulegen und dieses Gefühl zu verspüren: wieder daheim.
Die stillen Momente im satten Grün des elterlichen Gartens in Kerspleben sind
für Elisabeth Pähtz ebenso selten wie kostbar. (Foto: Alexander Volkmann)
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Thüringer Allgemeinen
Axel EgerAxel Eger, hauptberuflich Redakteur der Thüringer Allgemeine, erst Sport, dann Politik und Lokales, jetzt wieder Sport. Axel Eger ist Internationaler Fernschachmeister.
Dieser Kurs ist nicht nur eine weitere Ergänzung deiner Schachbibliothek – er ist der ultimative Leitfaden, um dein Endspiel zu verbessern. Von den Grundprinzipien bis hin zu fortgeschrittenen Techniken deckt „Practical Endgames“ jeden Aspekt der Endspiel
„Dynamisches Spiel“ ist dein ultimativer Leitfaden, um aggressive Strategien zu meistern und das Schachbrett zu dominieren. Mit praktischen Tipps, Übungen und Analysen erlangst du die Fähigkeiten und das Selbstvertrauen, jeden Gegner zu schlagen.
In diesen 60 Minuten-Kurs stelle ich Partien vor, die ich als lehrreich empfunden habe, und gebe euch Einblicke und Richtlinien, wie ihr Angriffe kontern könnt!
Alles basiert auf Konzepten und Verständnis, nicht auf Auswendiglernen. Wenn du das Konzept einer Festung einmal verstanden hast, wirst du es nie wieder vergessen. Lasst uns jetzt dieses Geheimnis lüften!
Videos von Ivan Sokolov: Spanisch mit 5…f6!? Und Fabien Libiszewski: Kalaschnikov-Update.. „Wundertüte“ mit 44 Partieanalysen von Anish Giri, Sergey Grigoriants, Michal Krasenkow, Fiona Sieber u.v.a. Update-Service mit über 50.000 neuen Partien!
Dies ist nicht nur ein beliebiger, weiterer Schachkurs – es ist dein allumfassender Zugang zu den Strategien, Erkenntnissen und Techniken, die das moderne Spiel der Großmeister ausmachen.
Dies ist nicht nur ein beliebiger, weiterer Schachkurs – es ist dein allumfassender Zugang zu den Strategien, Erkenntnissen und Techniken, die das moderne Spiel der Großmeister ausmachen.
39,90 €
Wir verwenden Cookies und vergleichbare Technologien, um bestimmte Funktionen zur Verfügung zu stellen, die Nutzererfahrungen zu verbessern und interessengerechte Inhalte auszuspielen. Abhängig von ihrem Verwendungszweck können dabei neben technisch erforderlichen Cookies auch Analyse-Cookies sowie Marketing-Cookies eingesetzt werden. Hier können Sie der Verwendung von Analyse-Cookies und Marketing-Cookies widersprechen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Ihre Einstellungen zu Cookies für diese Website
Wir verwenden Cookies und vergleichbare Technologien, um bestimmte Funktionen zur Verfügung zu stellen, die Nutzererfahrungen zu verbessern und interessengerechte Inhalte auszuspielen. Abhängig von ihrem Verwendungszweck können dabei neben technisch erforderlichen Cookies auch Analyse-Cookies sowie Marketing-Cookies eingesetzt werden. Analyse-Cookies und Marketing-Cookies werden eingesetzt, solange Sie nicht durch eine entsprechende Einstellung widersprechen. Bitte beachten Sie, dass Ihre Auswahl dazu führen kann, dass die Funktionalität des Angebots beeinträchtigt wird. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Technisch erforderliche Cookies
Technisch erforderliche Cookies: Damit Sie navigieren und die Basisfunktionen bedienen können sowie zur Speicherung von Präferenzen.
Analyse-Cookies
Damit wir feststellen können, wie Besucher mit unserem Angebot interagieren, um die Nutzererfahrungen zu verbessern.
Marketing-Cookies
Damit wir relevante Inhalte und interessengerechte Werbung anbieten und auswerten zu können.