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Dank der geringen Spielstärkeunterschiede innerhalb des Teilnehmerfeldes verlief das UKA German Masters in Dresden von Beginn an sehr ausgeglichen. Falko Bindrich (auf der linken Seite im Foto oben) und Rainer Buhmann führten nach jeweils zwei Siegen die Tabelle nach vier Runden an und traten in der fünften Runde aufeinander. In einer spannenden Partie besaß Buhmann nach der Eröffnung Vorteile, doch die verspielte er und konnte froh sein, dass er im Endspiel noch einen halben Punkt rettete. In den letzten beiden Runden gerieten beide Akteure nicht in Verlustgefahr und sicherten sich ihre gute Platzierung an der Spitze ab. Letztendlich gab die höhere Anzahl an Schwarzpartien den Ausschlag für Bindrich.
Bei beiden Spielern kann man im Prinzip von einem Comeback sprechen. Nach seinem Streitfall in der Bundesliga-Saison 2012/13 verschwand Bindrich zwar nicht von der Turnierbühne, doch er war hauptsächlich im Ausland aktiv. Nach dem Erreichen seiner höchsten Elo-Zahl von 2610 im Dezember 2014 darf man den Gewinn des UKA German Masters als größten Erfolg seiner Karriere bezeichnen. Der Preis mit 4000 Euro - die Preise wurden bei Punktgleichheit geteilt - fiel zudem recht üppig aus.
Für Buhmann ist der Erfolg in Dresden das Ende einer lange Durststrecke. Im Jahr 2016 erreichte er auf dem Höhepunkt seiner Karriere die Elo-Zahl von 2653 und durfte sogar beim Sparkassen Chess-Meeting starten. Danach ging es stetig bergab und er rutschte nach der desaströsen Deutschen Meisterschaft in Apolda, so ziemlich genau ein Jahr nach Dortmund, auf Elo 2550 ab. Dresden war für Buhmann ein "Turnaround". Er erhielt einen Freiplatz für die Challenge und qualifizierte sich leicht und locker für das UKA German Masters. Hier spielte er sehr sicher und verdiente sich den zweiten Platz.
Rainer Buhmann (Archivfoto: Georgios Souleidis)
Mit Höhen und Tiefen verlief das Turnier für Georg Meier, Niclas Huschenbeth und Rasmus Svane, die mit einem leichten Elo-Plus auf den folgenden Plätzen landeten. Liviu-Dieter Nisipeanu, Matthias Blübaum und Andreas Heimann werden das Turnier schnell vergessen möchten. Sie landeten mit klarem Elo-Minus und ohne jeden Sieg auf den letzten drei Plätzen. Bei Nisipeanu und Blübaum kann man von einer negativen Überraschung sprechen, nachdem sie vor zwei Wochen noch gegen einige Weltklasse-Großmeister beim Sparkassen Chess-Meeting stark aufspielten.
Nisipeanu und Blübaum zu Beginn ihrer Partie aus der ersten Runde, die remis endete
Bei Punktgleichheit gilt folgende Wertung: 1. Anzahl der Gewinnpartien, 2. Partie gegeneinander, 3. Anzahl Partien mit Schwarz 4. Sonneborn-Berger-Wertung
Fotos: Turnierseite außer anders angegeben