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Nach dem nahezu perfekten Auftakt beim 5-1 Auswärtssieg gegen unsere Reisepartner Anfang Oktober ging es Mitte November zum ersten Doppelwochenende ins beschauliche Lehrte. Im letzten Jahr hatten wir gegen die Gastgeber , mit denen wir auch schon einige Jahre gemeinsam durch die Saison gereist sind, einen bösen Ausrutscher und verloren mit dem Match in Berlin auch die Ambitionen auf eine Medaille. Es galt also etwas wieder gut zumachen und auch gegen Medizin Erfurt sollte auf jeden Fall ein klarer Sieg her. Da einige Top-Teams die Einzelrunde verschoben hatten, winkte uns bei Erfüllung der Pflichtaufgaben nebenbei auch noch die Tabellenführung und das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen.
Unser dynamisches Trio:
WGM Sarah Hoolt (Foto: Andreas Albers)
WGM Judith Fuchs (Glückwunsch noch mal zum Titel) (Foto: Andreas Albers)
und WIM Filiz Osmanodja wurde eingewechselt. (Foto: Andreas Albers)
WIM Diana Baciu, (Foto: Andreas Albers)
WIM Anja Hegeler und (Foto: Andreas Albers)
WFM Jade Schmidt (Foto: Andreas Albers)
waren ja bereits in Kiel am Brett im Einsatz und so waren wir auch am Samstag gegen Erfurt klar favorisiert, zumal unsere Gegner einige Ihrer Spitzenspielerinnen zu Hause ließen.
Aber nicht immer laufen solche Matches so glatt und es wurde schnell klar dass diesmal deutlich mehr Gegenwehr zu erwarten war. Am Besten kamen noch Anja Hegeler und Diana Baciu aus den Startlöchern, beiden gelang es bereits aus der Eröffnung heraus Druckstellungen ohne Gegenspiel aufzubauen. Das 1 – 0 kam allerdings von Brett 6, wo Jade Schmidt den Angriff der jungen Elisa Reuter cool abblockte und dann klassische mit Txc3 den weißen König zur Strecke brachte. Elisa Reuter gehört auf jeden Fall die Zukunft und die Einsätze in der Frauenbundesliga sind das beste Training, dass es geben kann! Hier schien es noch in Ordnung zu sein, wenig später krachte es um den weißen König, es folgte noch h4-h5 und nach Sc4 gab Weiß auf.
An den Spitzenbrettern war die Lage allerdings alles andere als klar, Sarah hatte einige bange Momente zu überstehen und vor allem bei unserem Neuzugang Filiz Osmanodja schien einiges daneben gegangen zu sein. Ha Tanh Nguyen spielte eine mutige Partie und brachte Filiz dazu, für das Lösen der Probleme erhebliche Anteile ihrer Bedenkzeit zu opfern. Aber Filiz ist eine Kämpferin und horrende Zeitnot gewohnt, nach dem Ihre Gegnerinnen einige Chancen ausließ konterte die Neu-Hamburgerin sehenswert und fuhr ihren ersten vollen Punkt für Hamburg nach hause.
Und wie es dann häufig so läuft, mit der fortschreitenden Zeit lassen die Kräfte nach und die Favoritinnen bekommen Oberwasser, Judith Fuchs setzte so lange Nadelstiche, bis Ihre Gegnerin die Übersicht verlor und auch Sarah konnte sich am Ende noch durchsetzen.
Gemeinsame Analyse nach erfolgreicher Arbeit (Foto: Andreas Albers)
Und auch Anja Hegeler gewann Ihre Partie sehr überzeugend: 5 – 0 und dennoch ein kleiner Wehmutstropfen, denn Diana, die eigentlich als Erste erfolgversprechend stand, fand den Weg zum Tor einfach nicht und musste sich in der letzten Partie des Tages mit der Punktteilung abfinden. Dennoch natürlich ein mehr als gelungener Samstag, der uns gut gelaunt in den Abend gehen ließ, am Sonntag brannten alle auf die Revanche gegen die Gastgeberinnen aus Lehrte, die im Parallelmatch gegen Kiel mit 4-2 die Oberhand behalten hatten.
Puh, das war knapp! Vor Partiebeginn realisierten wir zum ersten Mal, dass in diesem Match der Erste gegen den Zweiten antrat, ein entscheidendes Duell um den Meisterschaftstitel sozusagen! Naja, nicht ganz, sowohl wir als auch die Lehrter wissen, wie das mit Tabellen nach nur 2 Spieltagen ist, sie sind das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt sind. Dennoch munkelt man, dass in Kapitän Jan Salzmann bereits eine Meisterschaftsprämie als Motvation ausgesprochen hat (es soll irgendwas mit Nordsee, Krabbenbrötchen-Flatrate und Schampus für alle zu tun haben). Wie zu erwarten wechselten die Damen um Teamchef Jan Salzmann zwei Spielerinnen aus und brachten mit Marine Zschischang und Claudia Markgraf zwei echte Kämpferinnen neu ins Team. Dennoch ging sich das Match eigentlich perfekt an, denn Jasmin Laake hatte auf Lehrter Seite nicht ihren besten Tag erwischt und sah sich bereits nach wenigen Zügen mit Weiß auf der Verliererseite:
Beruhigende Führung, dazu einige schöne Stellungen, es hätte ein entspannter Tag werden können... hätte, hätte! Allerdings brachte selbst ein sicherer Weißsieg von Judith Fuchs (wie auch Anja mit 2/2 an diesem Wochenende) keine wirkliche Ruhe in das Match, denn an Brett 6 und vor allem bei Filiz Osmanodja brauten sich allerhand dunkle Wolken über dem Brett zusammen. Als dann auch noch Spitzenbrett Sarah Hoolt in guter Stellung ein Rechenfehler unterlief und plötzlich in den Verteidigungsmodus umschalten musste sahen die Pessimisten schon die Felle davon schwimmen. Allerdings behielt Sarah die Nerven, sicherte das Remis und so musste nach der Niederlage von Jade Schmidt nur noch ein Pünktchen her. Diana Baciu hatte wie schon am Vortag schnell eine gute Stellung erreicht und es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis die Verteidigung zusammenbrechen würde, aber „Jokerin“ Marine Zschischang schickte sich an, gegen Filiz einen glänzenden Sieg einzufahren. Das am Ende beide Partien nicht wie erwartet ausgingen, sondern beide Remis endeten, soll uns recht sein, ein denkbar knapper und auch reichlich glücklicher Sieg, den wir aber sehr gerne mitnehmen.
Klar ist aber auch dass der SK Lehrte in dieser Form nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben sollte.
Die junge Doppelspitze Fiona Sieber/Lara Schulze sammelt wichtige Erfahrungen gegen die nationale und Internationale Spitze in der Liga
Für die Hamburgerinnen gilt es erstmal den perfekten Saisonstart und damit Platz 1 in der Tabelle so lange wie möglich zu geniessen. Bereits am nächsten Spieltag im Dezember könnte es das gewesen sein, denn dann holt der Deutsche Meister Schwäbisch Hall seine Einzelrunde nach und könnte nach Brettpunkten vorbei ziehen. Für die Hanseatinnen geht es in Kiel gegen Allianz Leipzig und die starken „Schachmiezen“ aus Rodewisch darum „oben dran“ zubleiben, bevor im Januar Schwäbisch Hall in Hamburg begrüßt wird.
2. Spieltag, 18.11
Ergebnisse
Mannschaft | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | MP | BP | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1. | Hamburger SK | xxx | 3½ | 5 | 5½ | 6 | 14 | ||||||||
2. | SC Bad Königshofen | xxx | 2 | 4 | 6 | 4 | 12 | ||||||||
3. | SK Lehrte | 2½ | xxx | 4½ | 4 | 4 | 11 | ||||||||
4. | Rodewischer SM | xxx | 2½ | 4½ | 3½ | 4 | 10½ | ||||||||
5. | SK Schwäbisch Hall | 4 | xxx | 0 | 6 | 4 | 10 | ||||||||
6. | OSG Baden-Baden | 3½ | xxx | 0 | 5 | 4 | 8½ | ||||||||
7. | SF Deizisau | 2 | 0 | xxx | 5 | 2 | 7 | ||||||||
8. | Karlsruher SF | 1½ | 0 | xxx | 4 | 2 | 5½ | ||||||||
9. | Doppelbauer Kiel | 1 | 1½ | xxx | 3 | 1 | 5½ | ||||||||
10. | SV Medizin Erfurt | ½ | 2 | 3 | xxx | 1 | 5½ | ||||||||
11. | SV Allianz Leipzig | 2½ | 1 | 2 | xxx | 0 | 5½ | ||||||||
12. | SV Hofheim | 0 | 0 | 1 | xxx | 0 | 1 |