Josef Kupper Gedenkturnier in Zürich
Eine herausragende Persönlichkeit des Schweizer, aber auch des Internationalen Schachs ehrt die Züricher Schachgemeinschaft in wenigen Tagen mit einem Gedenkturnier. Der Internationale Meister Josef Kupper verstarb mit 85 Jahren 2017 in seiner Heimat am Zürichsee. Am Brett national und international trotz seines Amateurstatus erfolgreich, aber auch im bürgerlichen Berufsleben reüssierte der Züricher auf höchsten Ebenen. Ein ungewöhnlicher, begnadeter Lebensweg wird für einige Tage ins öffentliche Gedächtnis rücken
Das langjährige Mitglied der der Schachgemeinschaft Zürich überzeugte schon in jungen Jahren mit seinem Talent. Er gewann als 12-Jähriger ein Fernschachturnier der Schweizer Schachzeitung.
Der 16-Jährige Josef Kupper beim Weihnachtsturnier in Luzern 1948, vorne rechts
Mit 22 Jahren errang er zum ersten Mal den Titel des Schweizer Meisters und im gleichen Jahr schon schwang er sich zum Spitzenspieler des Schweizer Teams bei der Schacholympiade 1954 in Amsterdam auf.
Nach Weltmeister Mikhail Botvinnik und vor dem Weltklassespieler Bent Larsen errang er am Spitzenbrett den zweiten Platz in der Einzelwertung und führte sein Team zum Achtungserfolg als Sieger der Finalgruppe B. Bis Ende der sechziger Jahre vertrat er die Schweiz bei dem wichtigsten Mannschaftsturnier und errang insgesamt drei nationale Meistertitel. Er duellierte sich auf internationaler Ebene mit Gegnern wie Keres, Tal, Fischer, Larsen, Olafsson und Unzicker.
Josef Kupper mit Weiss gegen den nachmaligen Turniersieger, Max Blau, an der Schweizer Meisterschaft 1953 in Solothurn | Foto: SG Zürich
Zürich 1959 Nagler, Josef Kupper, Mihail Tal | Foto: SG Zürich
Auch wenn er bis Anfang der neunziger Jahre noch für die SG Zürich in der Nationalliga A am Brett gesessen hat und einige Titel als Schweizer Mannschaftmeister errang, ab den siebziger Jahren stand das Berufsleben im Mittelpunkt seines Schaffens. Der promovierte Versicherungsmathematiker arbeitet zuletzt lange Jahre als stellvertretender Generaldirektor der Rentenanstalt, aber war auch als Hochschullehrer an der ETH Zürich aktiv.
Josef Kupper im Gespräch mit Svetozar Gligoric | Foto: SG Zürich
Nach seiner Pensionierung Ende der neunziger Jahre widmete er sich überwiegend dem Problemschach. Er wurde als FIDE-Meister auch Titelträger in dieser Disziplin, gewann 2002 die Schweizer Problemlösemeisterschaft und stand viele Jahre der Vereinigung der Schweizer Kunstschachfreunde vor.
Zu Josef Kuppers Gedenken veranstaltet die SG Zürich nun vom 14. bis 18.August ein Internationales Open und einen Problemlösewettbewerb.
Im A Open sind schon heute, knapp zwei Wochen vor dem Start, knapp 50 Titelträger gemeldet. Im Wettstreit um die 25.000 CHF Preisgeld gehen unter anderem der junge Iraner GM Parham Maghsoodloo, aber auch Christian Bauer oder Vladimir Epishin in den Wettbewerb. Aus heimischer Sicht kann man sich auf den Auftritt vieler der besten deutschen Spieler und Nachwuchsspieler freuen: Matthias Blübaum, Alexander Donchenko, Ramus Svane, Dennis Wagner oder bei den Frauen Josefine Heinemann und Fiona Sieber sind mit dabei. Sebastian Bogner spielt wie schon seit Jahren mit einer Schweizer Flagge am Brett. Aber auch für Kurzentschlossene sind noch einige Plätze frei. Im B-Open für den versierten Vereinsspieler bis ELO 2050 wird auch der Hobby- und Freizeitspieler auf seine Kosten kommen.
Vorläufige Startliste
60 Spieler
Weitere Informationen unter http://www.kupper-memorial.ch
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