Kacper Piorun gewinnt in Bad Wiessee

von Georgios Souleidis
09.11.2015 – Kacper Piorun war der überragende Spieler bei der 19. OIBM in Bad Wiessee. Der polnische GM lag vor der letzten Runde dennoch nur mit einem halben Punkt Vorsprung in Führung und hätte in der letzten Runde noch von Igor Khenkin überholt werden können. Der deutsche Nationalspieler wählte jedoch lieber eine pragmatische Lösung und sicherte sich den geteilten 2./3. Platz. Mehr...

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Kacper Piorun wahrt Führung in Bad Wiessee

Kacper Piorun verteidigte eine Runde vor Schluss die Tabellenführung bei der 19. Offenen Internationalen Bayerischen Schachmeisterschaft. Der polnische Großmeister musste allerdings gegen Sergey Volkov sein ganzes Können aufbieten, um nicht die erste Niederlage zu kassieren. Die Kontrahenten diskutierten eine hochaktuelle Variante im angenommenen Damengambit. Volkov ging mit Vorteil ins Mittelspiel dank seines starken Zentrums und eroberte bald einen Bauern auf der a-Linie. Piorun fand eine taktische Finesse und der Russe hätte sehr präzise fortfahren müssen, um den Vorteil zu bewahren. Stattdessen holte sich Piorun den Bauern zurück und die Partie endete folgerichtig durch dreimalige Zugwiederholung. Piorun liegt damit eine Runde vor Schluss mit 7,5 Punkten in Führung. Neben Volkov kann Igor Khenkin ihm den Turniersieg noch streitig machen. Der deutsche Großmeister gewann sicher gegen Edin Pezerovic und fordert den Polen in der letzten Runde am Spitzenbrett mit einem halben Punkt weniger heraus. Zwölf Spieler kämpfen im Pulk der 6,5er um eine vordere Platzierung. Zu Ihnen gehört auch Vitaly Kunin, der in der Vorschlussrunde Ilya Manakov besiegte.

 

Die Paarungen der 9. Runde an der Spitze lauten:

Kacper Piorun - Igor Khenkin
Andrey Zhigalko - Sergey Volkov
Vitaly Kunin - Vladislav Tkachiev
Ulf Andersson - Evgeny Alekseev
Vladimir Baklan - Aloizas Kveinys
 

 

Partien der Runde 8

 

 

Kacper Piorun gewinnt 19. Offene Internationale Bayerische Schachmeisterschaft

Kacper Piorun gewinnt die 19. OIBM in Bad Wiesse. Der polnische Großmeister erzielte überragende 8,0 Punkte und verwies Sergey Volkov und Igor Khenkin um einen halben Punkt auf die folgenden Plätze. In der letzten Runde hatte Khenkin die Chance mit einem Sieg gegen Piorun das Turnier zu gewinnen, doch er bot schon nach fünf Zügen remis an. Der Turnierorganisator Horst Leckner wies während der Siegerehrung augenzwinkernd auf Khenkins Kampfgeist. Gleichzeitig meinte er aber auch, dass er es ja nächstes Jahr besser machen könnte.

Horst Leckner

Die letzte Runde der diesjährigen Auflage bot außerhalb des Spitzenbrettes viel Kampfschach, denn alle Spieler wollten sich noch einen Teil des Preiskuchens von 16.700 Euro sichern. Einen Big Point landete Valeriy Neverov, der Misa Pap besiegte und sich auf den vierten Platz vorschob. In einem weiteren Großmeisterduell besiegte Evgeny Alekseev die Schachlegende Ulf Andersson und katapultierte sich auf den sechsten Platz. Alekseev war der letzte Spieler mit 7,5 Punkten. Nach Khenkin belegte Vitaly Kunin als bester Deutscher mit 7,0 Punkten Platz neun. Auf die gleiche Ausbeute kam die Nr. 1 der Setzliste, Liviu-Dieter Nisipeanu. Wegen der schlechteren Zweitwertung bedeutete das allerdings nur Platz 14.

Zwei Spieler erzielten bei der 19. OIBM in Bad Wiesse eine IM-Norm. Semen Lomasov (Jhrg. 2002) spielte ein starkes Turnier und landete mit 6,5 Punkten auf Platz 18. Der junge Russe gewann damit den 1. Preis in der Kategorie unter 2400 Elo. Die zweite IM-Norm geht nach München. Der Senior Karl-Heinz Kannenberg war die Überraschung des Turniers. Er besiegte GM Matthias Womacka, IM Christian Braun und IM Georgios Souleidis. Mit 6,5 Punkten gewann Kannenberg den 1. Preis in der Kategorie unter 2200 Elo. Der 1. Preis bei den Damen wurde eine sichere Beute von Nato Imnadze mit 6,5 Punkten. Die Zweitplatzierte Jana Schneider und die Drittplatzierte Jevgenija Leveikina erzielten 5,0 Punkte.

Die 20. OIBM wirft ihre Schatten voraus. Die Jubiläumsausgabe findet vom 29.10 bis 06.11.2016 statt.


Foto Sieger vlnr: Horst Leckner (Turnierorganisator), Wolfgang Rzehak (Landrat Miesbach), Sergey Volkov (2. Platz), Kacper Piorun (1. Platz), Igor Khenkin (3. Platz), Wolfgang Fiedler (Hauptschiedsrichter), Peter Höß (Bürgermeister Bad Wiessee)

Foto Sieger Damen vlnr.: Wolfgang Fiedler (Hauptschiedsrichter), Diana Schneider (2. Platz), Nato Imnadze (1. Platz), Jevgenija Leveikina (3. Platz)
 

 

Partien der Runde 9

 

 

 

Tabelle: Endstand
Nr. Teilnehmer ELO Land Pun GegW
1. Piorun, Kacper 2609 POL 8.0 2414
2. Volkov, Sergey 2592 RUS 7.5 2362
3. Khenkin, Igor 2594 GER 7.5 2349
4. Maletin, Pavel 2581 RUS 7.5 2324
5. Neverov, Valeriy 2502 UKR 7.5 2322
6. Alekseev, Evgeny 2642 RUS 7.5 2290
7. Baklan, Vladimir 2617 UKR 7.0 2353
8. Kozul, Zdenko 2614 CRO 7.0 2342
9. Kunin, Vitaly 2556 GER 7.0 2341
10. Postny, Evgeny 2658 ISR 7.0 2329
11. Tkachiev, Vladisl 2658 FRA 7.0 2327
12. Kveinys, Aloyzas 2511 LTU 7.0 2307
13. Zhigalko, Andrey 2584 RUS 7.0 2302
14. Nisipeanu, Liviu- 2678 GER 7.0 2290
15. Eingorn, Vereslav 2525 UKR 7.0 2286
16. Pezerovic, Edin 2408 GER 7.0 2231
17. Milov, Leonid 2472 GER 7.0 2085
18. Lomasov, Semen 2357 RUS 6.5 2325
19. Andersson, Ulf 2510 SWE 6.5 2319
20. Kannenberg, Karl- 2189 GER 6.5 2277
21. Manakov, Ilya 2344 RUS 6.5 2250
22. Meins, Gerlef 2426 GER 6.5 2244
23. Pirrot, Dieter 2370 GER 6.5 2242
24. Weber, Ulrich 2380 GER 6.5 2229
25. Morawietz, Dieter 2409 GER 6.5 2228
26. Zude, Arno 2388 GER 6.5 2218
27. Womacka, Mathias 2441 GER 6.5 2197
28. Souleidis, Georgi 2412 GRE 6.5 2194
29. Welling, Gerard 2334 NED 6.5 2185
30. Pieper, Thomas, D 2274 GER 6.5 2176
31. Imnadze, Nato 2221 GEO 6.5 2153

453 Spieler

 

Turnierseite...

 

 


Georgios Souleidis ist Internationaler Schachmeister und hat in Bochum Publizistik und Kommunikationswissenschaft studiert. Er arbeitet als Journalist, Autor und Schachtrainer. Er schreibt u.a. als Chefredakteur für die Schachbundesliga, für Chessbase, die Zeitschrift SCHACH, SPIEGEL ONLINE oder die Deutsche Presse-Agentur. Falls er mal nicht schreibt, Training gibt oder auf seinem YouTube-Kanal Schach lehrt, versucht er aktiv am Brett zu beweisen, dass 1. e2-e4 der beste Eröffnungszug ist.

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