17.12.2016 – Vishy Anand sorgte mit einer tollen Neuerung gegen Veselin Topalov für den absoluten Höhepunkt einer ansonsten ruhigen achten Runde bei den London Chess Classic. Der Ex-Weltmeister aus Indien präsentierte gegen Veselin Topalov mit Schwarz in einem Damengambit einen Bauernvorstoß im 12. Zug, der bei allen Beteiligten für große Aufmerksamkeit sorgte. An der Tabellenspitze entpuppte sich das Duell zwischen Caruana und So als laue Nummer, ähnlich wie die restlichen Partien, die alle remis endeten. Mehr...
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Die Geschichte dieser Partie ist schnell erzählt. Gegen die Ragosin-Variante im Damengambit wählte Nakamura mit 5.Db3 eine seltene Fortsetzung und ging im neunten Zug der kritischen Theorie mit 9.Lxf6 aus dem Weg. Stattdessen tauschten die Spieler fleißig das gesamte Material und erreichten schon vor dem 30. Zug ein Turmendspiel mit symmetrischer Bauernstruktur. Das Remis durch Zugwiederholung war die logische Konsequenz.
Hikaru Nakamura (rechts) schaut nicht besonders glücklich aus nach seinem schnellen Remis gegen Levon Aronian
Fabiano Caruana - Wesley So
Für den Moment des Tages sorgte ein kleines Mädchen, das den ersten Zug an diesem Brett ausführte, aber kaum an die Figuren ranreichte.
Der Kampf um die Spitze zwischen Fabiano Caruana und Wesley So verlief sehr ausgeglichen. In einem Anti-Berliner mit 4.d3 zeigte sich So mit Schwarz sehr gut vorbereitet und zwang seinen Gegner auf ungewohntes Territorium. Schon im 12. Zug schuf So klare Verhältnisse.
Der Tabellenführer hatte gerade 12...e4 gezogen. Es kam in der Folge zum Tausch der zentralen Bauern, der Damen und dreier Leichtfiguren. Im Endspiel attackierten beide Spieler den jeweils schwächsten Punkt im gegnerischen Lager und neutralisierten ihre Kräfte. Zuerst ging Caruana der dreimaligen Zugwiederholung aus dem Weg, doch bald stand ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern auf dem Brett, das die Spieler sofort remis gaben. Mit diesem Remis sicherte sich Wesley So vorzeitig den Gesamtsieg der Grand Chess Tour 2016. Der Gewinner der London Chess Classic wird am finalen Tag ermittelt.
"Handshake" zwischen Fabiano Caruana und Wesley So
Maxime Vachier-Lagrave - Michael Adams
In dieser Partie wurde ein weiterer Anti-Berliner mit 4.d3 diskutiert. Adams wählte im Gegensatz zu Wesley So den häufiger gespielten Zug 6...Te8. Bald musste der Lokalmatador mit einer unangenehmen Fesselung seines Springers auf f6 auskommen, fand aber schnell einen Weg durch eine Umgruppierung seiner Kräfte diese zu neutralisieren. Es folgte ein strategischer Kampf mit allen Figuren auf dem gesamten Brett, in dem Adams seine Figuren besser manövrierte und einen Bauern gewann. Vachier-Lagrave fand aber einen Weg in ein Turmendspiel mit Minusbauern abzuwickeln, das Schwarz keine Gewinnchancen bot.
Adams setzte Vachier-Lagrave unter Druck, mehr als Remis war aber nicht drin
Vladimir Kramnik - Anish Giri
Vladimir Kramnik wählte zum ersten Mal in diesem Turnier 1.e4 und gegen die Najdorf-Variante mit 6.g3 ein ruhige Fortsetzung. Schnell verließen die Kontrahenten die Theorie und der Russe schien durch die Kontrolle des Feldes d5 einen leichten Vorteil zu besitzen. Giri baute am Königsflügel Gegenspiel auf und in der folgenden Stellung kam es zu einer interessanten Transformation.
Giri schlug mit dem Springer auf e4 und ließ die Bauerngabel f2-f3 zu. Kramnik erhielt eine Figur, musste im Gegenzug aber gleich vier Bauern abgeben. Dank seiner in der Folge sehr starken Leichtifiguren befand sich die Stellung im Gleichgewicht und die Gegner einigten sich auf Remis im 46. Zug.
Vladimir Kramnik konnte Anish Giri nicht gefährden
Veselin Topalov - Viswanathan Anand
Daniel King zeigt die Begegnung Topalov - Anand
Vishy Anand gelang der einzige Sieg des Tages. In einem Damengambit mit 5.Lf4 entkorkte der Ex-Weltmeister in der folgenden Stellung eine interessante Neuerung mit einem hohen praktischen Nutzen.
Mit 12...b5 setzte Vishy seinen Gegner enorm unter Druck. Die kritische Fortsetzung scheint 13.Ld3 zu sein, doch Topalov setzte mit 13.Lxf6 nebst 14.cxb5 fort. Trotz dieser logischen Züge geriet der Bulgare in Nachteil, da sein König sehr anfällig stand. Vishy verpasste zwischen dem 20. und 30. Zug mehrmals eine gewinnträchtige Fortsetzung, doch die Stellung war für Weiß enorm schwierig zu spielen wegen seines offenen Königs. So kam es, wie es fast kommen musste. Kurz vor der Zeitkontrolle ließ Topalov mit 33.Dc3?? die sofortige Entscheidung zu.
Anand zog seine Dame von e5 nach b5 und drohte Matt auf a4. Nach 34.Dc6 folgte 34...Txf3+ und Topalov kapitulierte. Ein starker Auftritt von Anand, der ein Mal mehr seine gefürchtete Vorbereitung aufs Brett brachte.
Vishy zwingt Topalov mit toller Neuerung in die Knie
Georgios SouleidisGeorgios Souleidis ist Internationaler Schachmeister und hat in Bochum Publizistik und Kommunikationswissenschaft studiert. Er arbeitet als Journalist, Autor und Schachtrainer. Er schreibt u.a. als Chefredakteur für die Schachbundesliga, für Chessbase, die Zeitschrift SCHACH, SPIEGEL ONLINE oder die Deutsche Presse-Agentur. Falls er mal nicht schreibt, Training gibt oder auf seinem YouTube-Kanal Schach lehrt, versucht er aktiv am Brett zu beweisen, dass 1. e2-e4 der beste Eröffnungszug ist.
Videos: Luis Engel (Nimzo-Indisch mit 4.e3 0-0 5.Ld2) und Romain Edouard ("Critical lines in the Dragon" Teil IV). "Wundertüte" mit Analysen von Anish Giri, Viktor Moskalenko, Michal Krasenkow, Lubomir Ftacnik u.v.a.
Die Videos behandeln die spannende Französisch Vorstoßvariante, beginnend mit 1.e4 e6 2.d4 d5 3.e5. Neben zahlreichen Nebenvarianten liegt der Hauptfokus auf den beiden meistgespielten Systemen mit 3…c5 4.c3 Sc6 5.Sf3 Db6 und 5…Ld7.
Die Kupreichik-Variante beginnt mit 1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 Ld7. Dies ist ein flexibler Zug, da er Weiß nicht viel über die Aufstellung verrät, die Schwarz wählen wird.
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