"Oh Capablanca" - eine Schachballade

von Macauley Peterson
03.10.2018 – In den letzten Wochen hat die Schachballade "Oh Capablanca" der Sängerin Juga bei Schachfans in den Sozialen Medien für Aufmerksamkeit gesorgt. Vor kurzem hat die Künstlerin das Lied noch einmal an passender Stelle aufgenommen: in den Räumen des Marshall Chess Clubs in New York. | Photos: Jugamusica.com

The ABC of the Caro-Kann The ABC of the Caro-Kann

Andrew Martins "ABC of the Caro Kann" bietet Schwarz ein Repertoire, das lange Jahre Bestand haben wird. Martin beschreibt die wichtigsten Ideen und Motive der Eröffnung dabei gewohnt unterhaltsam und eingängig und macht Lust, Caro-Kann zu spielen.

Mehr...

"My rook was a knife"

Seit Jahrhunderten inspiriert das Schach die Musik und die Kunst, aber es gibt nur wenige Popsongs, in dem Schach wirklich eine Rolle spielt. Singer/Songwriter Juga di Prima (oder einfach Juga) möchte das ändern, und hat eine Reihe von Songs angekündigt, in denen Schach Thema sein wird. Den Anfang macht ihre Ballade "Oh Capablanca", der es in seinen ersten drei Wochen bei YouTube auf mehr als 35.000 Views gebracht hat. Juga wurde eingeladen, ihren Song im kommenden Monat bei Judit Polgars Global Chess Festival zu singen und auch bei der Abschlussfeier der Schacholympiade in Batumi, die am 5. Oktober endet.

video frame

Der Song selbst wurde, wenn man Juga Glauben schenken darf, durch eine schmerzhafte Niederlage in der Abtauschvariante der Caro-Kann Verteidiung inspiriert. Zugleich, so die Künstlerin, soll das Lied ihr helfen, mit dem Gefühl fertig zu werden, dass sie das Spiel so gar nicht versteht. Ein Gefühl, das alle Schachspieler kennen.

Jetzt hat Juga eine neue Version des Songs veröffentlicht, in der sie sich selbst mit der Gitarre begleitet.

"He played Caro-Kann
His rating was higher
But from move 17 the kingside was mine
Took my chances fast
My rook was a knife
and my almighty queen, a beast on h6
My bishop was gold, his bishop was small
With no time pressure, I'd crush him once and for all

JugaI gave up my good knight, but that
don't mean a thing
He has more experience but I won't lose again
Oh, my dear Capablanca
wishful eyes deceive me
Over-optimistic
Got nowhere to go, got nowhere to go

Shook his hand, signed the scores, politely as I could
I can't analyse, can't look
in his eyes
A lonely hotel room
I cried my despair
Did I allow any counterplay?
His pieces were dead

I gave up my good knight, but that
don't mean a thing.
He has more experience, but I won't lose again
Oh, my dear Capablanca
Where did my attack go?
I was clearly winning
2 minutes ago, 2 minutes ago, 2 minutes ago

Now according to stockfish, I got it all wrong
After slightly advantage, I had nothing
But my dear Capablanca, you tell me we learn more from our defeats
Who needs victories, right?"

Die Partie, die hier besungen wird, wurde im B-Open des 2. Internationalen Schachfestivals 2017 in Rom gespielt, aber wie Juga ChessBase verraten hat, wünscht sie sich, dass das Publikum nicht an den Zügen der Partie klebt: "Der Song ist eine Phantasie, und ich glaube, die tatsächlich gespielte Partie ist weit weniger interessant als das, was sich die Leute vorstellen können, wenn sie das Lied hören."

Juga war auch beim diesjährigen Altibox Norway Chess Turnier dabei, wo auch die folgende Aufnahme entstand, eines der besten Schachfotos des Jahres 2018:


(Von links nach rechts) Juga (Singer/Songwriter); Anemone (Hauptschiedsrichterin); Benedicte (Organisation); Maria (Fotografin); Anna (Kommentatorin); Anastasia (Presse) | Foto: Lennart Ootes

Schachprofis und Fans waren von Jugas Song begeistert:

Links


Macauley ist Editor in Chief der ChessBase News in Hamburg, Germany, und Producer des The Full English Breakfast chess podcast. Er war Co-Producer eines Dokumentarfilms über Magnus Carlsen.

Diskutieren

Regeln für Leserkommentare

 
 

Noch kein Benutzer? Registrieren