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Im Pokal tritt die OSG Baden-Baden ähnlich dominant wie in der Schachbundesliga auf und gewann diesen Wettbewerb seit 2003 inzwischen schon zum 10. Mal. In diesem Jahr startete Baden-Baden als Favorit bei der Endrunde der vier qualifizierten Mannschaften in Lieme. Lieme? Das ist ein Stadtteil der ostwesfälischen Stadt Lemgo. Lemgo dürfte Eingeweihten ein Begriff sein, denn es ist die Geburtsstadt von Matthias Blübaum. Der junge deutsche Großmeister hatte im Prinzip ein Heimspiel, auch wenn er für die SF Deizisau spielt.
Lieme spielt in der NRW-Klasse (4. Liga) und richtete die Endrunde aus. Diese Ehre wurde ihnen auch zuteil, weil die Teams in der Vor- und Zwischenrunde nach geographischen Gesichtspunkten aufgeteilt werden. Lieme erwischte mit drei weiteren ähnlich starken Teams die leichteste Zwischenrunde und setzte sich gegen Magdeburg und Greifswald durch, während die anderen Finalisten - Baden-Baden, Deizisau und Kirchweyhe - viel stärkere Brocken aus dem Weg räumen mussten. Alle Ergebnisse der Vor- und Zwischenrunde kann man auf der dafür eingerichtenen Seite des DSB einsehen.
Spielsaal in Lieme
Im Halbfinale, das traditionell beim Pokal kurz vorher ausgelost wird, traf Baden-Baden auf den Gastgeber und der Kampf endete gemäß den Elo-Zahlen mit 4:0 für den Titelverteidiger.
SF Lieme - OSG Baden-Baden 0,0 : 4,0
1 FM Niermann Tristan (2327) - GM Bacrot, Etienne (2714) 0 :1
2 CM Wittke, Rene (2242) - GM Naiditsch, Arkadij (2697) 0 : 1
3 FM Essing, Arnold (2220) - GM Movsesian, Sergei (2630) 0 : 1
4 Schaffarczyk. Andre (2145) - GM Gustafsson, Jan (2635) 0 : 1
Der zweite Kampf war deutlich spannender. Deizisau bekam es zwar mit einem Team aus der Verbandsliga Nord des Niedersächsischen Schachverbandes zu tun, doch der SK Kirchweyhe scheint mit einigen kroatischen Großmeistern den Durchmarsch in höhere Regionen zu planen.
Philipp Schlosser verlor an Brett vier gegen den kroatischen FM Bojan Medak, doch Matthias Blübaum und Maxime Lagarde sorgten für den knappen Sieg mit 2,5:1,5.
SF Deizisau - SK Kirchweyhe 2,5 : 1,5
1 GM Meier, Georg (2634) - GM Kovacevic, Aleksandar (2488) ½ : ½
2 GM Blübaum, Matthias (2633) - GM Palac, Mladen (2548) 1 : 0
3 GM Lagarde, Maxime (2604) - GM Zelcic, Robert (2501) 1 : 0
4 GM Schlosser, Philipp (2510) - FM Medak, Bojan (2380) 0 : 1
In der Endrunde wird auch das sehr bedeutende Spiel um Platz drei durchgeführt und hier setzte sich Kirchweyhe gegen Lieme mit 3,5:0,5 durch.
SF Lieme - SK Kirchweyhe 0,5 : 3,5
1 CM Wittke, Rene (2242) - GM Palac, Mladen (2548) 0 : 1
2 FM Niermann Tristan (2327) - GM Kovacevic, Aleksandar (2488) 0 : 1
3 Himpenmacher, Andy (2216) - FM Medak, Bojan (2380) ½ : ½
4 Wolf, Andre (2178) - GM Zelcic, Robert (2501) 0 : 1
Um den deutschen Pokal kämpften mit der OSG Baden-Baden und den SF Deizisau die zwei Teams, die von der GRENKE AG gesponsert werden. Dieses Finale gab es schon 2016, damals gewannen etwas überraschend die SF Deizisau dank der besseren Berliner Wertung, die beim Pokal traditionell bei Gleichstand angewendet wird.
2017 kam es ebenfalls zu diesem Duell, allerdings schon in der Zwischenrunde und hier setzte sich Baden-Baden mit 3:1 durch. Mit dem gleichen Ergebnis gewann Baden-Baden das Finale in Lieme. Am Spitzenbrett trennten sich Etienne Bacrot und Matthias Blübaum nach ausgeglichenem Verlauf remis, nachdem Sergei Movsesian und Maxima Lagarde ihre Partie schon nach 18 Zügen mit der Punkteteilung beendet hatten.
Arkadij Naiditsch setzte sich an Brett zwei gegen Georg Meier durch und damit stand der Sieger wegen der Berliner Wertung schon fest. Ihre Partie plätscherte eigentlich lange dahin, bis Meier im 26. Zug ein Fehler unterlief. Naiditsch nutzte die Chance, um einen Turm gegen zwei Leichtfiguren zu tauschen, was im Prinzip die Entscheidung war.
Georg Meier und Arkadij Naiditsch kurz vor Beginn ihrer Partie
Letztendlich konnte noch Jan Gustafsson auf 3:1 zu erhöhen. Der Großmeister aus Hamburg verwertete gegen Philipp Schlosser nach langem Kampf ein besseres Damenendspiel.
OSG Baden-Baden - SF Deizisau 3,0 : 1,0
1 GM Bacrot, Etienne (2714) - GM Blübaum, Matthias (2633) ½ : ½
2 GM Naiditsch, Arkadij (2697) - GM Meier, Georg (2634) 1 : 0
3 GM Movsesian, Sergei (2630) - GM Lagarde, Maxime (2604) ½ : ½
4 GM Gustafsson, Jan (2635) - GM Schlosser, Philipp (2510) 1 : 0
Die OSG Baden-Baden gewann damit zum 10. Mal den deutschen Pokal und zog damit in der ewigen Bestenliste mit der SG Porz gleich, die den "Pott" ebenfalls zehn Mal gewinnen konnte.
Webseite Pokal-Mannschaftsmeisterschaft auf der Webseite des Deutschen Schachbunds