ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan
Aus dem Hotelzimmer hatte ich einen wunderbaren Blick auf den Indischen Ozean. Jeden Tag, ganz egal, um wie viel Uhr ich morgens aufwachte, sah ich die Surfer, die auf die große Welle warteten. Ob kalt oder heiß, ob Sonne oder Regen, sie waren da und warteten auf ihren großen Moment.
Der Indische Ozean reicht bis Afrika
Der Strand ist nicht gerade überlaufen
Durban Beach
"Fly like an Eagle"
Durban Skyline
Wie die Hunderte von Schachspielern, die sich bei den Jugendweltmeisterschaften in Durban von Mitte bis Ende September jeden Tag auf ihre großen Kämpfe vorbereiteten und auf ihren großen Moment warteten.
Die letzten vier Jugendweltmeisterschaften fanden auf vier verschiedenen Kontinenten statt und das ist ein großer Erfolg. Auch Durban war ein guter Austragungsort. Afrika verdient und braucht mehr Chancen, um das Schach zu fördern und die Jugendweltmeisterschaften haben das Spiel auf dem afrikanischen Kontinent sicher bekannter und beliebter gemacht. In Afrika steckt die Entwicklung des Schachs immer noch in den Kinderschuhen und es gibt nur sehr wenige Turniere und nur sehr wenige afrikanische Großmeister. Das Potenzial jedoch ist groß, wie ich vor einem Jahr in Botswana gesehen habe, einem Land, das die Dinge richtig macht und Fortschritte erzielt. Südafrika ist ebenfalls ein großartiger Vertreter des Kontinents.
Indischer Einfluss in Südafrika
Mahatma Ghandi grüßt vom Poster
Landhaus im Kolonialstil
In der Altstadt
Eine Kirche in spanischem Stil
Stadion und Sporthalle
In den vorhergehenden Jahren wurden die Jugendweltmeisterschaften von einem oder maximal zwei bis drei Ländern dominiert, aber dieses Jahr war das vollkommen anders. Indien blieb allerdings die Nummer eins im Medaillenspiegel und holte insgesamt sechs Medaillen, darunter als einziges Land zwei Goldmedaillen. Die anderen Spitzenplätze verteilten sich auf verschiedene Länder. Zwölf Mal gab es Medaillen zu gewinnen und am Ende kamen elf der Sieger aus unterschiedlichen Ländern – so bunt gemischt waren die Sieger bei Jugendweltmeisterschaften wahrscheinlich noch nie!
In der U8 gewann Munkzul Davaakhu aus der Mongolei bei den Mädchen und Ilya Makoveev aus Russland bei den Jungs. Dies blieb jedoch Russlands einzige Goldmedaille. Russland, das bis vor kurzem stets klarer Spitzenreiter im Medaillenspiegel war, konnte in Südafrika nur zwei Medaillen gewinnen.
U 8 Mädchen
Die U10 wurde von zwei Spielern aus Indien gewonnen. Divya Deshmukh gewann die Goldmedaille, weil sie nach Wertung minimal besser war als Bibbissaura Assaubayeva aus Kasachstan. Beide erzielten das phantastische Ergebnis von 10,0/11. Bei den Jungs gewann Nihal Sarin mit einem halben Punkt Vorsprung.
U 10
U 10 Mädchen
In der U12 Mädchen holte Jennifer Yu das einzige Gold für die USA. Sie stand bereits eine Runde vor Schluss als Siegerin fest – auch das war dieses Jahr selten. Nguyen Anh Khoi aus Vietnam gewann bei den Jungs, und generell schnitt Vietnam bei den jüngeren Jahrgängen sehr gut ab.
U 12
U12 Mädchen
Auch die Goldmedaille in der U14 Mädchen ging nach Nordamerika. Zhou Qiyu aus Kanada spielte das ganze Turnier hindurch sehr solide und lag am Ende nach Wertung vor Oliwia Kiolbasa aus Polen. Klarer Sieger bei den Jungen war Liu Yan aus China mit 9,5/11.
U 14 Mädchen
In der U16g feierte Laura Unuk aus Slowenien einen klaren Erfolg. Die Silbermedaille ging an Stavroula Tsolakidou, die letztes Jahr in der U14g die Goldmedaille gewann. Sie hätte auch dieses Jahr wieder in der U14 starten können, aber wollte ihr Glück bei den Älteren versuchen. Für eine Überraschung sorgten hingegen die jungen Herren: Dort holte Alan Pichot aus Argentinien eine Goldmedaille für Südamerika.
U 16
In der U18g stand Dinara Saduakassova aus Kasachstan bereits eine Runde vor Schluss als Siegerin fest. Schachprinz in dieser Altersstufe wurde Olexandr Bortnyk aus der Ukraine.
U 18
Dieser Überblick zeigt, dass die Landkarte des Schachs immer größer wird. Hoffentlich sehen wir in den kommenden Jahren auch Medaillengewinner und Medaillengewinnerinnen aus Afrika.
Ich betreute in Durban drei meiner Schülerinnen.
Alle drei spielten erfolgreich. Die Eswaran-Schwestern beendeten das Turnier mit einem Sieg in der Schlussrunde beide erfolgreich. Aksithi Eswaran wurde mit 8,0/11 in der U8g geteilte Dritte, landete nach Wertung jedoch auf dem fünften Platz. Ashritha Eswaran holte 7,5/11 und kam damit auf den siebten Platz. Beide hätten noch besser abschneiden können, denn zur Halbzeit lagen beide an der Spitze der Tabelle. Chenyi Zhao (U12g) verlor ihre Partie in der Schlussrunde und kam so am Ende auf 5,5/11.
Dejan Bojkov mit seiner Schulerin Chenyi Zhao
Das klingt zwar nach einem durchschnittlichen Ergebnis, aber brachte ihr doch einen Elo-Gewinn von 80 Punkten ein. Das nächste Mal wird dann noch besser!
Ein paar Worte zur Organisation, die meiner Ansicht nach ausgezeichnet war. Der Spielsaal war gut gewählt, bot viel Raum und war gut zu erreichen. Auch die Fahrt zum und vom Spiellokal war sorgfältig und durchdacht organisiert. Die Unterbringung war ebenfalls sehr gut und die Hilfsbereitschaft enorm!
Hier wurde gespielt
In der Eröffnungs- und Schlussfeier wurde den Teilnehmern ein buntes Spektakel mit viel Tanz und Akrobatik geboten:
Kirsan Ilyumzhinov
Zulu-Tänzer
Gleich geht es los
Tanz und Akrobatik aus Europa
Bollywood!
Die Veranstalter in Durban nutzten die Gelegenheit und veranstalteten parallel zur Jugendweltmeisterschaft ein GM-Turnier, in dem viele Betreuer der Jugendlichen selber spielten. Insgesamt gingen 15 GMs an den Start und am Ende teilten sich Sabino Brunello aus Italien und Sahaj Grover aus Indien den Sieg.
Die Sieger des Open
Während der Jugendweltmeisterschaft in Südafrika tauchten Gerüchte auf, dass dies eine der letzten Meisterschaften sein könnte, bei der alle Altersklassen an einem Ort spielen. In den kommenden Jahren könnten die verschiedenen Altersklassen ihre Meisterschaften in unterschiedlichen Ländern austragen. Der Vorteil eines solchen Modus liegt auf der Hand und so kann man nur hoffen, dass dies nicht nur ein Gerücht bleibt.