ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan
Samuel Sevian wurde in New York als Sohn armenischer Eltern geboren und lernte Schach im Alter von fünf. Als erster im Jahr 2000 oder später geborener Spieler wurde er Internationaler Meister bzw. Großmeister. Noch nie wurde ein Spieler so jung "US-Experte" wie Sevian (im Alter von acht Jahren und zwei Monaten) oder so jung "US National Master" (kurz vor seinem zehnten Geburtstag). Außerdem ist er der jüngste US-amerikanische IM aller Zeiten (12 Jahre, 10 Monate, 15 Tage) und der jüngste US-Großmeister aller Zeiten. 2012 wurde er U12-Weltmeister und 2013 nahm er als jüngster Spieler aller Zeiten an der US-Meisterschaft teil. Es passt, dass Sevian die Nummer eins der U14 Weltrangliste ist.
Im Juni 2014 holte Samuel Sevian seine zweite GM-Norm
Sein erstes Turnier spielte Sevian in Orlando am 12. August 2006 mit fünf. Mit sechs gewann er den Florida State K-3 Titel. Gegen seinen ersten Gegner mit FIDE-Elo spielte er im Februar 2009 in der ersten Runde des 26. Annual U.S Amateur Team West Turniers in Kalifornien, ein paar Wochen nach seinem achten Geburtstag. Es war kein Geringerer als Samuel Shankland, damals bereits Internationaler Meister mit einer Elo-Zahl von 2453. Wenig überraschend verlor der achtjährige Sevian diese Partie, aber nur sechs Jahre später sicherte er sich den Großmeistertitel, als er IM Andrei Gorovets (2482) beim Großmeisterturnier in St. Louis in der vierten Runde in einer Nerven aufreibenden Partie besiegen konnte.
Die Partie, mit der Sevian Großmeister wurde
Im November 2009 schaffte es Sevian mit einer Einstiegszahl von 2060 erstmals auf die FIDE-Weltrangliste, nicht ganz zwei Monate vor seinem neunten Geburtstag. Fortan nahm er regelmäßig an Turnieren in Kalifornien und gelegentlich Nevada teil, in denen er Erfahrung und Wertungspunkte sammelte. 2010 startete er im griechischen Chalkidiki bei der U10-Weltmeisterschaft teil, wo er mit 8 aus 11 auf dem geteilten fünften Platz landete. Doch mittlerweile war seine Elo-Zahl so hoch, dass ihn dieses Ergebnis Elo-Punkte kostete. Doch nur ein paar Monate später gelang ihm beim 2. Annual Golden State Open im Januar 2011 gegen Mauricio Flores Rios aus Chile sein erster Sieg gegen einen Großmeister.
Sevians dritte Großmeisternorm folgte nur zwei Monate nach seiner zweiten Norm
2012 machte er weiter schnelle Fortschritte. In einer Reihe von starken Turnieren in Kalifornien, wie dem Northern California International, den 19. Annual Western Class Championships und einer Reihe von Metropolitan FIDE Einladungsturnieren schnitt er hervorragend ab. Seine Elo-Zahl verbesserte sich weiter und er gehörte offiziell zu den besten U12-Spielern der Welt. Beim 19. und beim 20. Metropolitan FIDE Einladungsturnier, beides Rundenturniere, wurde er geteilter Erster und holte seine beiden ersten IM-Normen. Es folgten weitere gute Ergebnisse in FIDE-Einladungsturnieren in Los Angeles sowie der Sieg bei der U12 Weltmeisterschaft in Chalkidiki (wo er erneut Ratingpunkte verlor!). Er feierte den WM-Titel bei seiner Rückkehr nach Kalifornien mit einem Sieg im 23. Metropolitan FIDE Invitational und holte dabei im Alter von nur elf Jahren und als jüngster Teilnehmer im Feld seine dritte IM-Norm (und verpasste die GM-Norm knapp).
Ein Videoclip, in dem man sieht, wie der 10-jährige Sevian enthusiastisch gegen IM Greg Shahade blitzt und gewinnt.
2013 war ein Jahr der Konsolidierung: weniger spektakuläre Ergebnisse, aber mehr Konstanz. In diesem Jahr nahm Sevian zum ersten Mal an der US-Meisterschaft teil - als jüngster Teilnehmer aller Zeiten (er holte 4 aus 9 und erzielte gegen sechs Großmeister 50%). Außerdem nahm er beim First Saturday Turnier in Budapest im November 2013 die Hürde von 2400 Elo und erfüllte damit die letzte Voraussetzung für den IM-Titel. Wie sich später zeigte schuf er 2013 auch die Voraussetzungen, um 2014 Schachgeschichte zu schreiben.
Nach einem bescheidenen Jahresauftakt beim Bay Area International in Santa Clara im Januar 2014 wurde Sevian beim 12. Annual Foxwoods Open in Connecticut Zweiter und erzielte dabei seine erste GM-Norm. Danach folgte ein solides Ergebnis beim UT Dallas Spring Open im März 2014 und ein starker geteilter dritter Platz beim 8. Annual Philadelphia Open im April, wo er unter anderem gegen Gata Kamsky Remis spielte und gegen den indischen GM Magesh Panchanathan gewann.
Mai-Juni gewann er das CCSCSL Invitational Großmeisterturnier in St. Louis. Er holte 6,5 Punkte aus 9 Partien und 2,5 aus 3 gegen die Großmeister Ben Finegold, Joshua Friedel und Denis Boros - dieses Ergebnis bescherte ihm seine zweite GM-Norm. Durchschnittlichen Ergebnissen Mitte des Jahres beim US Junior Closed 2014 und bei der kanadischen Meisterschaft folgte ein guter zweiter bis dritter Platz beim 3. Washington International, wo er seine dritte GM-Norm holte.
Beim CCSCSL Großmeistereinladungsturnier in St. Louis sicherte sich Sevian dann den GM-Titel
Nachdem Sevian seine drei Normen unter Dach und Fach hatte, musste er seine Elo nur noch auf 2500 hochschrauben, um sich den Titel zu sichern. Eine glänzende Gelegenheit dazu hatte er beim St. Louis Großmeistereinladungsturnier 2014, wo er mit hyperaggressivem Spiel gegen Boros startete, um Andrey Gorovets anschließend in einem taktischen Schlachtfest zu besiegen. Am Ende gewann Sevian das Turnier mit anderthalb Punkten Vorsprung, wobei er drei Großmeister in 25 Zügen oder weniger besiegte. Ein paar seiner Partien in diesem Turnier waren taktisch so bunt, dass ihn manche Kommentatoren mit dem großen Michail Tal verglichen.
So wurde Sevian zum jüngsten Großmeister, den die USA je hervorgebracht haben. Seine Konstanz und sein reifer Stil versprechen viel für die Zukunft. Ein klares Zeichen, dass Sevians Entwicklung im gleichen Tempo weitergehen könnte, ist die Erklärung seines Vaters Armen (ebenfalls ein starker Spieler), dass Samuel bald vermehrt in Europa spielen wird, wo die Turniere stärker sind.