Der Panamakanal – ein unvergessliches Erlebnis
Viele betrachten ihn als achtes Weltwunder, andere bewundern ihn als Meisterwerk der Ingenieurstechnik; aber alle genießen dieses Ereignis: die Durchquerung des Panamakanals. Vom Atlantischen Ozean in den Pazifischen Ozean in knapp einem Tag! Das beeindruckt selbst hartgesottene Schachspieler. Für alle Teilnehmer an der Schachreise mit Großmeister Jörg Hickl war es ein – wenn nicht der – Höhepunkt der Reise.
Brücke mit Lücke: Der Panamakanal wird "befahren". Bei der Verkehrsverbindung über die Brücke fehlt aber noch ein Stückchen. (Foto: Michael Dombrowsky)
Seit knapp zwei Jahren ist der neugebaute Teil des Panamakanals in Betrieb. Gemessen an den ersten Versuchen, einen Kanal vom Atlantik zum Pazifik zu bauen, gibt es für der Neubau einhelliges Lob. Die Spanier träumten schon im 16. Jahrhundert von einer Wasserstraße, die Atlantik und Pazifik verbinden sollte. Ende des 17. Jahrhunderts trug der preußische Gelehrte Alexander von Humboldt mit seinen Forschungen in Mittel- und Südamerika zu den Träumen bei und der deutsche Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe prophezeite im 19. Jahrhundert: "Die Vereinigten Staaten von Amerika werden einen solchen Kanal bauen".
Die Verwirklichung zog sich allerdings fast hundert Jahre hin. Zunächst versuchten es die Franzosen und erlitten eine fürchterliche Pleite. Schlimmer als das verlorene Geld war die Tatsache, dass mehr als 22000 Arbeiter während der neunjährigen Bauzeit starben. Da man die Erreger von Malaria und Gelbfieber nicht kannte, waren die Arbeiter den Krankheiten schutzlos ausgeliefert. Als die Amerikaner über 20 Jahre später einen neuen Versuch machten, war man medizinisch weiter. Doch andere Seuchen und das geradezu höllische Klima bedeuteten abermals tausende Tote. Dennoch wurde der Panamakanal 1914 eröffnet.
Da schaut man schon etwas verdutzt: Ein Schiff im Dschungel. Doch keine Angst: Der Kreuzfahrer ist nicht gestrandet, sondern befährt - in der Gegenrichtung - den alten Kanal. (Foto: Michael Dombrowsky)
2007 wurde der Bau des neuen Kanals begonnen und am 26. Juni 2016 für die Schifffahrt freigegeben. Die neuen Schleusenkammern haben eine Länge von 427 Metern, eine Breite von 49 Metern, die Maximalbeladung der Schiffe stieg um 150 Prozent. Wegen der größeren Schleusenkammern braucht man mehr Wasser. Doch durch ein System von Wasserauffangbecken werden 60 Prozent des Wassers wiederverwendet und damit das Grundwassersystem geschont. Größere Schiffe, so auch die "Norwegian Bliss", können jetzt den Panamakanal nutzen. Vom Atlantik aus werden die Schiffe durch eine dreistufige Schleuse 26 Meter hochgehievt. Dann fährt man 72 Kilometer über den Gatun-See auf dem Hochplateau, ehe es in der Nähe von Panama City wieder in die Tiefe geht.
Fast wie auf der Autobahn. Vor allem Frachtschiffe konnte man auf dem Gatun-See beobachten. (Foto: Michael Dombrowsky)
Die Ausfahrtsschleuse beim Hafen Balboa ist erreicht. Hinter den Bergen die Skyline von Panama City. (Foto: Michael Dombrowsky)
Schachturnier
Auch in der "Panamakanal-Championship" ging es in den Runden drei und vier auf und ab. Nach einem Führungsquartett nach zwei Runden gab es nach der dritten Partie einen Tabellenführer. Gregory Henry, der Rechtsanwalt aus Pennsylvania, hatte allein eine weiße Weste. In der vierten Runde verlor Henry jedoch gegen den Wiener Michael Ernst. Zu Ernst schloss noch der Schweizer Peter Erismann auf. Die beiden führen das Feld mit 3,5 Punkten an.
"Partien des Tages" aus den Runden 3 und 4
Der Schlepper scheint das Schleusentor aufzuschieben. Tut er nicht, das tonnenschwere Tor öffnet und schließt auf Knopfdruck. (Foto: Andreas Back)
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