Schach auf See (Teil 3)

von Michael Dombrowsky
24.05.2018 – Das "Schachturnier auf See" befindet sich auf seiner letzten Etappe und besuchte die Schweiz Mittelamerikas und dann das Land der Vulkane. (Am Fuße des Vulkans, Foto: Michael Dombrowsky). Im Turnier liegt Michael Klyszcz von der SG Löberitz mit 6 Punkten vorne.

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Von der "amerikanischen Schweiz" in das Land der Vulkane

Auf den Beinamen „Schweiz Mittelamerikas“ ist die Republik Costa Rica stolz und trägt ihn wohl auch zu recht. Der Nachbar Panamas lebt mit allen angrenzenden Staaten friedlich zusammen; kriegerisch ginge auch nicht – Costa Rica hat als einziger amerikanischer Flächenstaat keine Armee!

 

Karte: Google Maps

Lediglich 2500 Polizisten (offiziell, inoffiziell sollen es doppelt so viele sein) sorgen unter den gut fünf Millionen Einwohnern für Recht und Ordnung. Und das offensichtlich mit gutem Erfolg, denn die Zahl der Delikte in der Kriminalstatistik liegen auf niedrigem Niveau. So verwundert es nicht, dass über eine Million Menschen aus den umliegenden Staaten (vor allem aus Nicaragua) nach Costa Rica geflüchtet sind.

Auch auf einem anderen Gebiet bemüht sich Costa Rica vorbildlich zu sein: beim Artenschutz. Ein gutes Beispiel ist das Naturschutzgebiet am Fluss Tarcoles. Dort leben nicht nur 2000 Krokodile, sondern auch viele bedrohte Vogelarten, Leguane und andere seltene Tiere miteinander.

Die Krokodilfütterung durch den Kapitän (Foto: J. Meijerink)

Ganz anders präsentiert sich Guatemala. Puerto Quetzal, der größte Hafen Guatemalas verdankt seinen Aufstieg der Kreuzschifffahrt und dem zunehmenden Gütertransport. Da rückte die Ökologie an manchen Stellen in den Hintergrund. Man hat dem nur zwei Kilometer entfernten San José längst den Rang abgelaufen. Die flache und steinige Küste zwangen in San José dazu, die Waren und die Urlaubsgäste mit flachen, kleinen Booten ans Ufer zu bringen. Ein Nachteil, der auf Dauer nicht auszugleichen war. Die großartigen Gebäude der Einreisebehörde, der Zollverwaltung und der Eisenbahngesellschaft sind längst verfallen und lassen den Glanz vergangener Zeiten nur erahnen. Auch der weite Strand ist verwaist, der schwarze Vulkanstaub unterstreicht farblich die Vergänglichkeit von Glanz, Ruhm und Wohlstand.

Der schwarze Vulkansand ist gewissermaßen ein Markenzeichen des Landes, auch wenn von den 33 Vulkanen in Guatemala derzeit nur drei aktiv sind. Doch die haben es in sich. Unser Reisebegleiter zeigte uns ein nur wenige Wochen altes Video, dass eine Reisegruppe auf einer Aussichtsplattform zeigt, wo plötzlich hinter ihnen dicke, schwarze Aschewolken vom Vulkan in der Nähe ausgestoßen werden. Vulkane haben die Geschichte der Hauptstadt Guatemalas bestimmt. Beben und glühende Lavaströme machten auch vor Hauptstädten nicht halt. Guatemala City ist bereits die vierte Metropole des Landes.

Schmiedeeisen, Autoreifen und ein Elektromotor – der Konstrukteur dieser Nussknackmaschine in Costa Rica bewies mit der Namensgebung viel Humor (Foto: Michael Dombrowsky)

Das Schachturnier

Beim Turnier auf der „Norwegian Bliss“ gab es zwar keine Eruptionen doch bestimmten kleinere Beben den Verlauf. Die beiden nach vier Runden führenden Michael Ernst (gegen Michael Klyszcz) und Peter Erismann (gegen Gregory Henry) verloren ihre Partien, was ihre beiden Bezwinger an die Tabellenspitze brachte. In der sechsten Runde punkteten die beiden Tabellenführer weiter, und es sieht so aus als würden sie den Titel „Panamakanal-Meister“ unter sich ausmachen. In den Schlusspaarungen Henry – Jürgen Meijerink und Klyszcz – Norbert Pfitzer haben in sich, da auch noch Meijerink (wenn auch nicht aus eigener Kraft) den Titel als lachender Dritter gewinnen kann.

Ergebnisse der 5. Runde

Br. Nr.   Name Elo Pkt. Ergebnis Pkt.   Name Elo Nr.
1 6   Klyszcz Michael 1909 3 1 - 0 NM Ernst Michael Mag. 2119 2
2 3   Erismann Peter 2029 0 - 1 3   Henry Gregory Alan 2170 1
3 7   Tiede Andreas 1901 3 ½ - ½ 3   Wirfs Joachim 1789 10
4 15   Köhler Ingo 1636 2 0 - 1   Meijerink Jürgen 1885 9
5 16   Seidlitz Cliff 1543 2 0 - 1 2   Pfitzer Norbert Prof. Dr. 1986 4
6 5   Dombrowsky Michael 1916 1 - 0   Sörensen Bernhard Werner 1730 12
7 13   Fernandez Garcia Alfonso Javie 1640 ½ - ½   Schoch Heinz 1750 11
8 14   Kaesemann Holger Dr. 1636 0 - 1   Grunwald Günther 1489 17
9 19   Jarchov Frank 1176 1 0 - 1   Back Andreas 1379 18
10 8   Wilhelm Albert 1900 1 1     spielfrei

Partie des Tages, Runde 5

 

Ergebnisse der 6. Runde

Br. Nr.   Name Elo Pkt. Ergebnis Pkt.   Name Elo Nr.
1 1   Henry Gregory Alan 2170 4 1 - 0   Tiede Andreas 1901 7
2 10   Wirfs Joachim 1789 - - + 4   Klyszcz Michael 1909 6
3 2 NM Ernst Michael Mag. 2119 0 - 1   Meijerink Jürgen 1885 9
4 4   Pfitzer Norbert Prof. Dr. 1986 3 1 - 0   Erismann Peter 2029 3
5 18   Back Andreas 1379 0 - 1   Dombrowsky Michael 1916 5
6 17   Grunwald Günther 1489 0 - 1 2   Seidlitz Cliff 1543 16
7 11   Schoch Heinz 1750 2 0 - 1 2   Wilhelm Albert 1900 8
8 15   Köhler Ingo 1636 2 0 - 1 2   Fernandez Garcia Alfonso Javie 1640 13
9 19   Jarchov Frank 1176 1 0 - 1   Kaesemann Holger Dr. 1636 14
10 12   Sörensen Bernhard Werner 1730 1     spielfrei

Partie des Tages, Runde 6

 

Ergebnisse der 7. Runde

Br. Nr.   Name Elo Pkt. Ergebnis Pkt.   Name Elo Nr.
1 9   Meijerink Jürgen 1885 1 - 0 5   Henry Gregory Alan 2170 1
2 4   Pfitzer Norbert Prof. Dr. 1986 4 0 - 1 5   Klyszcz Michael 1909 6
3 5   Dombrowsky Michael 1916 ½ - ½ NM Ernst Michael Mag. 2119 2
4 3   Erismann Peter 2029 0 - 1   Tiede Andreas 1901 7
5 10   Wirfs Joachim 1789 0 - 1 3   Wilhelm Albert 1900 8
6 16   Seidlitz Cliff 1543 3 1 - 0 3   Fernandez Garcia Alfonso Javie 1640 13
7 12   Sörensen Bernhard Werner 1730 1 - 0   Grunwald Günther 1489 17
8 14   Kaesemann Holger Dr. 1636 0 - 1 2   Köhler Ingo 1636 15
9 11   Schoch Heinz 1750 2 1 - 0 1   Jarchov Frank 1176 19
10 18   Back Andreas 1379 1     spielfrei  

Stand nach 7 Runden

Rg. Name Pkt.  Wtg1 
1 Klyszcz Michael 6,0 24,0
2 Meijerink Jürgen 5,5 26,0
3 Henry Gregory Alan 5,0 30,5
4 Tiede Andreas 4,5 26,0
5 Ernst Michael Mag. 4,0 30,5
6 Pfitzer Norbert Prof. Dr. 4,0 29,0
7 Dombrowsky Michael 4,0 24,5
8 Wilhelm Albert 4,0 24,5
9 Seidlitz Cliff 4,0 23,0
10 Erismann Peter 3,5 29,0
11 Wirfs Joachim 3,5 25,0
12 Back Andreas 3,5 20,5
13 Sörensen Bernhard Werner 3,5 17,5
14 Köhler Ingo 3,0 26,5
15 Fernandez Garcia Alfonso Javie 3,0 22,5
16 Schoch Heinz 3,0 19,0
17 Grunwald Günther 2,5 22,5
18 Kaesemann Holger Dr. 2,5 19,5
19 Jarchov Frank 1,0 23,5

 

Links

Turnierseite

Veranstalterwebsite

Schach und Literatur: David Foster Wallace

  

 


Michael Dombrowsky war fast 40 Jahre als Redakteur bei verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften tätig. Als Rentner begann er Bücher zu schreiben. Das erste Schachbuch auf dem Markt sind die „Berliner Schachlegenden“.

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