08.08.2015 – Bis 2002 herrschte in Angola Bürgerkrieg, seitdem blüht das Land, das über beträchtliche Ölreserven verfügt, wieder auf. Ein Zeichen dafür ist das Luanda Open, das in der Hauptstadt Angolas stattfindet, dieses Jahr schon zum 13. Mal. Im Offenen Turnier gewann dieses Jahr Ahmed Adly, im Frauenturnier Alina l'Ami, die Bericht und Bilder schickt. Mehr...
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Der zweite Teil behandelt anschließend alle weiteren Züge, die Weiß schon im 6. Zug
probiert hat, allen voran dabei 6. h3, aber auch Züge wie 6. g3, 6. Tg1 und viele mehr.
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Ich weiß nicht, wie diese Frauen es schaffen, so viel auf Kopf und Rücken
zu tragen ohne dabei das Gleichgewicht zu verlieren.
Unser Internationaler Schiedsrichter Carlos Dias hat es auch
einmal versucht, aber ich fürchte, mit eher bescheidenem Erfolg.
Ich lese gerne, immer und überall: im Zug, in der Straßenbahn, sogar dann, wenn ich die Straße hinunterlaufe (das ist nicht unbedingt zu empfehlen, aber Sie wissen, was ich meine). Bücher sind meine treuen Begleiter, immer und überall, egal ob Romane, Schach oder Biographien. Vielleicht ist das der Grund, warum ich so gerne reise: die Welt ist wie ein großes Buch, das man lesen kann, Seite und Seite, Zeile nach Zeile.
Auf den Straßen von Luanda
Eine typische Straßenszene
In den bunten Straßen Luandas findet man alles, zum Beispiel Schönheitssalons, die plötzlich unter freiem Himmel entstehen.
Begegnung mit den Einheimischen
Das Schachleben sorgt immer wieder für kleine Wunder: Wie sonst hätte ich es nach Angola schaffen können, wenn ich zwei Tage vor der Abreise noch gar nicht wusste, ob ich spielen würde? Ich wollte am mittlerweile traditionellen Cuca Open in Luanda teilnehmen, aber hatte nur anderthalb Tage für alle notwendigen Vorbereitungen. Nicht sehr viel. Doch ich bin nicht der Typ, der Luftschlösser baut und vermutlich hat es das Schicksal deshalb gut mit mir gemeint?!
Eine der Sehenswürdigkeiten Angolas in der Nähe von Luanda ist Miradouro da Lua - da wollte ich auch hin, aber irgendwie haben wir den Weg nicht gefunden...
Zum Glück habe ich noch ein paar alte Fotos entdeckt
Luanda von meinem Hotelzimmer aus gesehen - ich hatte vergessen, dass in Angola um diese Zeit Winter ist!
Das Wetter war immer noch angenehm und manchmal sogar ziemlich heiß, aber am Abend wurde es kühl,
der Himmel verdunkelte sich und es regnete.
Das Leben steckt voller Überraschungen, Zufälle, Karma, Schicksal oder wie auch immer man die kleinen und großen Momente nennen möchte, die schon an der nächsten Ecke auf einen warten. Manche sind sehr schön, manche weniger, aber die eigentliche Frage ist, wie man mit diesen Erlebnissen umgeht. Entscheidungen, Chancen und Wandel bestimmen unser Leben.
Wenn wir eine kritische Stellung auf dem Brett haben, dann ist die Frage, wie wir uns entscheiden. Soll man riskant oder sicher spielen? Lächelt Fortuna einem zu oder hat man vor einer radikalen Änderung sogar noch mehr Angst als vor der Ausgangsstellung? Vor dem Turnier in Luanda stand ich vor einem Dilemma: Sollte ich den Flug buchen und darauf vertrauen, dass ich in der kurzen Zeit noch mein Visum bekommen würde? Oder sollte ich lieber warten, bis ich mein Visa hatte, und dabei das Risiko eingehen, dass die Ticketpreise explodieren würden oder der Flug ausgebucht wäre? Meine sehr schönen Erinnerungen an meine beiden vorherigen Reisen nach Angola verführten mich zum Wagnis und ich ging aufs Ganze und buchte mein Ticket!
Das moderne Gesicht Luandas
Die rasch wachsende Skyline
Ich fühlte mich bestätigt, als sich die einzelnen Teile allmählich zu einem Ganzen fügten. Das offizielle Dokument kam gerade rechtzeitig und das konnte ja nur bedeuten, dass ich alles gut geplant und das Chaos unter Kontrolle hatte! Als ich jedoch am Flughafen ankam, um die Maschine nach Luanda zu nehmen, stellte sich das als Irrtum heraus. Ein guter Freund meinte zu mir, dass "auch das Chaos Regeln hat" und empfahl Entspannung, aber ich hatte das Gefühl, ich würde eine Schachpartie mit leerem Brett spielen.
Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis Selfies aus der Mode kommen. Diesen Selfie hat Ahmed Adly gemacht. Im Hintergrund sieht man,
wie ich am Wasser sitze und meine Kamera für ein Foto der Skyline vorbereite.
Teile der Delegation aus Botswana verhandeln mit Unterstützung unseres Fahrers über die Preise für angolanisches Kunsthandwerk.
Der Sieger: Ahmed Adly, der so freundlich war, eines Morgens mit mir auf den Straßen Luandas umherzuziehen.
Dieser imposante Kolonialbau ist der Sitz der Zentralbank von Angola.
Schachleidenschaft in Angola...
...findet man keinen Tisch, dann nimmt man eben ein Auto. Die Analyse der Partie sollte jedenfalls nicht warten?!
Trotz eines Dokuments der Einreisebehörde, in dem deutlich gesagt wurde, dass ich bei der Einreise ein Visum bekommen würde, erklärten mir die Angestellten der Fluglinie wieder und wieder, dass sie mich ohne Visum nicht einchecken könnten und ich nicht fliegen könnte. Ihren Regularien zufolge wurden nur in zwei Fällen Ausnahmen gemacht: Seeleute oder die Arbeiter in der Ölindustrie erhielten ihre Visa auch bei der Einreise! Obwohl Schachspieler oft viele Talente haben, konnte ich sie nicht überzeugen oder daran hindern, alle fünf Sekunden "Nein" zu sagen. Eine Zugzwangsituation, aus der es keinen Ausweg zu geben schien. Aber zum Glück hatte der Flug eine Stunde Verspätung und in dieser Stunde geschah das Wunder - ich konnte sie überzeugen, dass mein Dokument ein Visum war, denn ich hatte meinen alten Pass bei mir, und in dem waren die beiden Stempel, die ich bei meinen vorherigen Reisen nach Angola bekommen hatte - und zwar auf genau diese Art und Weise. Ein neues Kapitel in meinem Buch als Weltreisende und ich weiß jetzt, dass man nie auslernt... Zufällig war dies auch noch das 13. Open in Luanda und wie meine Erlebnisse am Flughafen zeigen, kann die 13 zur Glückszahl werden, wenn man nur hartnäckig genug ist.
Turnierplakat
Die Partie von Vadim Malakhatko wird mit großem Interesse verfolgt.
Die beiden Gruppensieger: Ahmed Adly und ich
Turniersieger GM Ahmed Adly stammt aus Ägypten und will demnächst eine Schachakademie
in Kairo eröffnen! Wir wünschen ihm viel Glück!
Das Leben braucht keine Perfektion, um schön zu sein. Nach diesen Abenteuern war ich überglücklich, als ich meinen Fuß endlich auf die rote Erde Angolas setzte. Und vielleicht gaben mir die Probleme am Anfang auch die Kraft, um das Frauenturnier zu gewinnen, wobei ich allerdings zugeben muss, dass das Männerturnier umkämpfter war.
Die Medien waren immer präsent.
Und das nenne ich Schachleidenschaft (oder ist es Wahn?): Ahmed Adly und Borya Ider spielen á tempo Schach:
Hat der Gegner einen Zug gemacht, muss man sofort antworten, das heißt, man braucht keine Uhr.
Merkwürdig ist allerdings, dass sie gleich danach im Turnier gegeneinander antreten mussten!
Diese Partie endete nach umkämpften Verlauf mit Remis.
Der französische IM Borya Ider, wurde nach Wertung Dritter, aber hatte genau so viel Punkte wie Adly und Malakhatko.
Die einheimischen Teilnehmer waren bemerkenswert gut angezogen...
...Soares Erikson Roberto Mauric beweist Geschmack und Vielfalt, hier und im Bild oben.
Alina L'AmiAlina L'Ami ist Schachprofi, WGM, und bringt allem, was sie macht, großen Enthusiasmus entgegen. Sie liebt es, in die entlegensten Winkel der Erde zu reisen, um dort Schach zu spielen und darüber hier bei ChessBase zu berichten.
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