♘♘Deizisau 5½ − 2½ Solingen
Nach der gestrigen Niederlage gegen Baden Baden war für Solingen der Kampf um die Meisterschaft gelaufen. Da gestern auch Hockenheim am Meister von 2016 vorbeigezogen war, bleibt ihnen nurmehr Bronze. Deizisau landet nach dem fünften Platz im vergangenen Jahr nun auf Rang Vier. Ich hatte am frühen Abend bereits die dritte Großmeister-Norm für Vincent Keymer verkündet, doch nochmaliges Nachrechnen zeigte: er verfehlte die Norm um einen Performance Punkt. Vincents Gegnerschnitt lag bei 2562,9 Punkten. Für die Norm hätte er einen gerundeten Schnitt von 2564 Elo gebraucht. 0,6 Elo im Schnitt, das ist wirklich extrem knapp. Wie ein User in der Kommentarleiste unten völlig richtig schreibt: Schade, aber es ist wohl wirklich nur eine Frage der Zeit, bis Vincent die dritte Norm erzielt.
Gata Kamsky ist mit 5/7 der Erfolgsgarant des jungen Deizisauer Teams | Foto: Guido Giotta
An der Punktlandung vorbei: Vincent Keymer schließt die Saison mit einer Performance von 2599 Elo ab | Foto: Guido Giotta
Baden Baden 7-1 Düsseldorf
Alles andere als ein klarer Sieg für den designierten Meister wäre einer faustdicken Überraschung gleichgekommen. Nach dem gestriegen Sieg über Solingen schien es eine reine Formsache zu sein, doch heute darf man Baden Baden endgültig zur Titelverteidigung gratulieren. Richard Rapport gewinnt erneut und schraubt sein persönliches Ergebnis auf 10½/13 hoch. Der zweitbeste Scorer im Team ist Etienne Bacrot (9/12), der heute für Levon Aronian in die Mannschaft rückt.
Die Meisterschaft geht einmal mehr an Rekordmeister Baden Baden | Foto: Guido Giotta
Richard Rapport wird in seiner ersten Saison für Baden Baden gleich zur wichtigsten Stütze | Foto: Guido Giotta
Dresden 4½ − 3½ Kiel
Berlin 4½ − 3½ Hamburg
Dresden schlägt Kiel, die sich mit dem gestrigen Punkt gegen Berlin bereits die Klasse gesichert hatten. Hamburg verliert auch die zweite Begegnung an diesem Wochenende und rutscht in der Tabelle auf Platz 8. Berlin macht mit diesem Sieg einen weiteren Platz gut und landet auf einem einstelligen Rang.
Hofheim 3½ − 4½ Zugzwang München
Hofheim hätte mit etwas Schützenhilfe vor diesem Wochenende noch eine Chance auf den Klassenerhalt gehabt, trotz des gestrigen Erfolgs über Augsburg stand jedoch bereits vor Beginn der Begegnung fest, dass hier zwei Absteiger um die goldene Ananas spielen. Zugzwang München bleibt trotz des Sieges Tabellenschlusslicht, darf sich aber über die ersten Mannschaftszähler der Saison freuen.
Viernheim 5½ − 2½ Mülheim
Viernheim sichert mit diesem Sieg einen Platz in den Top 5 der Tabelle. Igor Kovalenko siegt abermals und steht am Saisonende bei sensationellen 10½/12.
Hockenheim 4-4 Bremen
Entstand
Neben den sich bereits vor der Saison zurückgezogenen Aachenern treten nun Düsseldorf, Hofheim und Zugzwang München den Gang in die zweite Liga an. Aus dem Süden steigt Speyer-Schwegenheim auf, aus dem Osten das ligaerfahrerene Bayern München. Die Nordstaffel der zweiten Liga gewinnt der SV Lingen, im Westen ist der Aachener SV aufstiegsberechtigt.
Partien:
(Die Liveübertragung in Mülheim setzt kurz vor der Zeitkontrolle aus, weshalb die Partien der Kämpfe Hockenheim-Bremen und Viernheim-Mülheim teilweise unvollständig sind)
Beste Scorer der Saison wird der lettische Großmeister Igor Kovalenko (SC Viernheim) mit 10½/12 (drei Remis bei neun Siegen). Auf ebenso viele Punkte kommen Richard Rapport (Baden Baden, 10½/13) und Mads Andersen (SG Solingen, 10½/14).
Igor Kovalenko | Foto: OIBM Tegernsee
Mit Luis Engel (Hamburger SK) sichert sich ein Hamburger Jugendspieler eine Großmeister-Norm. Heute hätte ihm sogar eine Niederlage gereicht, nachdem er gestern auf kuriose Art und Weise einen ganzen Zähler geschenkt bekommen hat. Sein Gegner Paul Hoffmann (USV Dresden) vergaß in einer Stellung mit blanker Dame gegen blanken Turm die Zeit. Wie dem auch sei, mit dem heutigen Sieg zeigte Luis nochmal, dass er Geschenke zwar gerne mitnimmt, sie aber auch nicht nötig hat.
Luis Engel | Foto: André Schulz
Die zweite Großmeister-Norm der Saison geht an meine Wenigkeit. Nachdem ich diese bereits am 12. Spieltag unter Dach und Fach bringen konnte, konnte ich heute gemütlich von Zuhause beim Mannschaftserfolg meiner Berliner Schachfreunde mitfiebern.