Shenzhen: Die Kraft des Läuferpaares

von Georgios Souleidis
25.03.2017 – In der dritten Runde des DT News Cup in Shenzhen gab es zwei Sieger. Anish Giri (Foto) und Liren Ding gewannen dabei auf ähnliche Weise. Beide Supergroßmeister nutzten die Kraft ihres Läuferpaares, um sich gegen ihre Gegner durchzusetzen. Die dritte Partie zwischen Yangyi Yu und Michael Adams endete remis. Die heutigen Sieger übernahmen gleichzeitig die Führung in der Tabelle.

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Liren Ding - Peter Svidler 1:0

In der Tschebanenko-Variante der Slawischen Verteidigung wählte Liren Ding im siebten Zug einen seltenen Randbauernzug. Die Spieler folgten bis zum zwölften Zug einem Vorgänger, bevor der Russe logisch abwich. Die Kontrahenten tauschten viele Bauern, nach dem Übergang ins Endspiel verblieb Ding aber mit dem Läufer- gegen das schwarze Springerpaar. Zusätzlich standen jeweils zwei Türme und drei Bauern auf einem Flügel auf dem Brett. Trotz des geringen und nur auf einer Seite befindlichen Materials war die Stellung für Svidler schwierig zu verteidigen. Die chinesische Nr. 1 schaffte es nach und nach den Druck zu erhöhen und entscheidend Material zu gewinnen.

Harikrishna Pentala - Anish Giri 0:1

Die Großmeister diskutierten eine Najdorf-Variante, in der früh die Damen getauscht werden und Schwarz das Läuferpaar erhält, dafür aber mit einer schlechteren Struktur leben muss. Giri konsolidierte nach der Eröffnung seine Kräfte und übernahm dank seiner starken Läufer die Initiative. Diese wurden vom eigenen König unterstützt und ab dem 30. Zug vergrößerte sich der schwarze Vorteil. Einige Züge später gewann Giri Material und bald auch die Partie.

Yangyi Yu - Michael Adams ½-½

Die dritte Partie des Tages endete mit einer gerechten Punkteteilung. Yangyi versuchte in einer Nimzo-Indischen Partie zuerst am Damenflügel und später im Zentrum Druck aufzubauen, doch Adams stand sehr stabil. Letztendlich sprang ein ausgeglichenes Doppelturmendspiel raus, das die Großmeister sofort remis gaben.

Tabelle nach drei Runden

Alle Partien

 

Turnierseite (chinesisch)


Georgios Souleidis ist Internationaler Schachmeister und hat in Bochum Publizistik und Kommunikationswissenschaft studiert. Er arbeitet als Journalist, Autor und Schachtrainer. Er schreibt u.a. als Chefredakteur für die Schachbundesliga, für Chessbase, die Zeitschrift SCHACH, SPIEGEL ONLINE oder die Deutsche Presse-Agentur. Falls er mal nicht schreibt, Training gibt oder auf seinem YouTube-Kanal Schach lehrt, versucht er aktiv am Brett zu beweisen, dass 1. e2-e4 der beste Eröffnungszug ist.

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