ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
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Die Tabellensituation vor der Schlussrunde des Sinquefield Cups versprach eine spannende Runde. Sieben Spieler hatten noch die Chance auf den Titel, sollte Wesley So gegen Maxime Vachier-Lagrave verlieren, so könnte +1 bereits reichen, am Montag die Tiebreak-Kämpfe zu spielen.
Für Wesley So war die Ausgangslage relativ klar: ein Schwarzremis gegen den elostärksten Spieler im Feld würde ihm zumindest einen geteilten ersten Platz bescheren, zu ihm aufschließen könnten noch Vishy Anand und der Gewinner der Partie zwischen Veselin Topalov und Levon Aronian.
Auf zur letzten Schlacht
Welche Eröffnung könnte für diese Situation besser geeignet sein als die Berliner Mauer?
Doch Maxime Vachier-Lagrave hatte mit 11.Lg5 eine Überraschung parat und es entwickelte sich eine vergleichsweise zweischneidige Stellung.
Wenig Chancen auf den ganzen Zähler hatte Vishy Anand. Mit Schwarz gegen Peter Svidler wählte er nicht wie in Runde 2 Caro-Kann sondern bescheidete sich mit einem solideren Ansatz.
"Wäre vielleicht mehr Risiko notwendig gewesen?" - Anand ohne Siegchancen gegen Svidler, doch am Ende mit einem sehr zufriedenstellenden Resultat.
Deutlich mehr drin war für Veselin Topalov, der Levon Aronian an den Rande einer Niederlage brachte. Der Armenier konnte sich am Ende im Turmendspiel mit zähem Verteidigen und Tricksen gerade noch retten. Schade für die neutralen Zuschauer, da ein Sieg Topalovs einen Stichkampf gegen So nach sich gezogen hätte.
Topalovs Partie zog die Aufmerksamkeit der Zuschauer wie Spieler auf sich.
Levon Aronian mit knapper Rettung im Endspiel
Nakamura wollte die Schmach der achten Runde wieder wett machen und ging mit einem aggressiven Konzept in die Partie gegen den solide auftretenden Ding Liren. Der Chinese wurde bereits in der Eröffnung auf dem falschen Fuß erwischt und musste viele Minuten investieren während Nakamura die Züge in sekundenschnelle aufs Brett schleuderte.
An der Körpersprache ist gut zu erkennen, in wessen Sinne die Partie lief.
Nakamura liefert zum Schluss eine der eindrücklichsten Partien des gesamten Wettbewerbs und hievt seinen Score auf 50%.
Eine spannende Frage warf vor Beginn der Runde die Performance Caruanas auf: Konnte er mit einem neunten Remis in Folge dem Remiskönig Giri gefährlich werden? In einem offenen Spanier fand Caruana im Mittelspiel ein sehr starkes Konzept, das die Partie zu seinen Gunsten entschied:
Stellung nach 15...f6: Caruana fand 16.Tad1!!, was ein Opfer auf d5 vorbereitet.
Wenige Züge später stand folgende Stellung auf dem Brett:
Caruana hat die Dame gegen zwei Türme, doch in dieser Stellung dominiert Weiß ob des formales Materialnachteils. Die Verwertung war gegen einen formschwachen Giri nicht allzu schwer.
Name
|
Rtg
|
Res.
|
Name
|
Rtg
|
Veselin Topalov | 2761 |
½-½
|
Levon Aronian |
2792
|
Wesley So | 2771 |
½-½
|
Maxime Vachier-Lagrave |
2819
|
Fabiano Caruana | 2807 |
½-½
|
Anish Giri |
2769
|
Viswanathan Anand | 2770 |
0-1
|
Peter Svidler |
2751
|
Hikaru Nakamura | 2791 |
1-0
|
Liren Ding |
2755
|
Der glückliche Sieger Wesley So
So mit Jeanne und Rex Sinquefield sowie dem Scheck über 75.000 $.
Beste Laune auch bei Garry Kasparov...
... der zuvor das Kommentatorenteam vor Ort unterstützte.
Fotos: Lennart Ootes
Internetpräsenz der Grand Chess Tour