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Nimmt man den Eloschnitt der Spieler als Gradmesser, so ist der Sinquefield Cup 2014 das stärkste Turnier aller Zeiten. Die Teilnehmer sind die Nr. 1,2,3,6,7 und 9 der aktuellen Weltrangliste, der Eloschnitt kommt auf stolze 2801 Punkte.
Der Titelverteidiger ist Magnus Carlsen, er gewann die erste Ausgabe des Sinquefield Cups 2013 vor Hikaru Nakamura, Levon Aronian und Gata Kamsky. 2014 wurde das Feld auf sechs Teilnehmer erweitert, neben Carlsen, Nakamura und Aronian wurden nun auch der gebürtige Amerikaner Fabiano Caruana, Veselin Topalov und Maxime Vachier-Lagrave eingeladen.
Für die erste Runde heute Abend (Mitteleuropäische Zeit) wurden gestern folgende Paarungen gelost:
L. Aronian - H. Nakamura
V. Topalov - F. Caruana
M. Vachier-Lagrave - M. Carlsen
Alle Spieler kommen von einer anstrengenden Olympiade in die USA, hatten jedoch eine gute Woche Zeit sich zu regenerieren.
Magnus Carlsen (2870 Elo - Nr. 1 der Weltrangliste)
Magnus Carlsen hat eine recht durchwachsene Olympiade hinter sich: Zwei eigene Niederlagen und ein enttäuschender 29. Platz für Norwegen. In Saint-Louis geht er dennoch als großer Favorit ins Rennen.
Levon Aronian (2804 Elo - Nr. 2 der Weltrangliste)
Die letzen Turniere verliefen für Levon Aronian eher unglücklich. Im März scheiterte er trotz Favoritenrolle im Kandidatenturnier in Khanty-Mansiysk, im Juni ein enttäuschender sechster Platz beim Superturnier in norwegischen Stavanger. Bei der Olympiade in Tromso konnten die Armenier ihren Titel nicht verteidigen, Aronian spielte ein gutes, aber kein phantastisches Turnier.
Fabiano Caruana (2801 Elo - Nr. 3 der Weltrangliste)
"A quick chat with..." Fabiano Caruana
Fabiano Caruana ist sicherlich mehr als nur ein Geheimtipp, seine Form in diesem Jahr ist beständig gut: ein zweiter Platz hinter Carlsen beim Gashimov Memorial, der vierte Platz in Stavanger und ein grandioser Sieg in Dortmund. Die Olympiade in Tromso verlief allerdings eher mittelmäßig, in Erinnerung bleibt natürlich die Weißniederlage gegen Carlsen. Für Caruana ist dies das erste Turnier seit 2006 in seinem Heimatland USA.
Veselin Topalov (2784 Elo - Nr. 6 der Weltrangliste)
Topalovs Form zeigte sich nach dem achten Platz beim Kandidatenturnier zuletzt wieder in aufsteigender Form. Ein guter fünfter Platz in Stavanger und die Goldmedaille für die beste Performance am ersten Brett bei der Olympiade.
Hikaru Nakamura (2782 Elo - Nr. 7 der Weltrangliste)
"A quick chat with..." Hikaru Nakamura
Nakamura musste in Dubai den Titel des Weltranglistenersten im Schnellschach an Carlsen abgeben - was ihm sicher nicht gefallen hat. Er hat in Saint Louis Heimvorteil, was ihn zusätzlich motivieren könnte. Die Olympiade verlief nur mäßig, mit dem 14. Platz wurde das US-amerikanische Team den eigenen Ansprüche nicht gerecht.
Maxime Vachier-Lagrave (2768 Elo - Nr. 9 der Weltrangliste)
Maxime Vachier-Lagrave geht sicherlich als Außenseiter ins Rennen. Dass er starke Turniere gewinnen kann, zeigte er jedoch im Juli in Biel, wo er unter anderem Anish Giri hinter sich ließ. Die Olympiade in Tromsö begann für ihn sehr wacklig - ein glückliches Remis gegen Aronian und eine krachende Weißniederlage gegen Mamyedarov - gegen Ende hin konnte er seine Leistung jedoch stabilisieren.
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Merijn van Delft stammt aus der Apeldoorner Schachlehrer-Dynastie der van Delfts und lebt wechselweise in den Niederlanden und in Hamburg.
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Fotos: André Schulz, Pascal Simon