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Fünf Tage nach dem Startschuss der deutschen Schachbundesliga eröffnete auch die österreichische Bundesliga die Saison. Wie schon letztes Jahr ging es für das erste verlängerte Wochenende nach Mattersburg, ca. eine Autostunde südlich von Wien, wo der Bundesligaverein ASVÖ Wulkaprodersdorf ansäßig ist.
Der Spielsaal in Mattersburg: sechs Paarungen an je sechs Brettern.
Insgesamt treten zwölf Mannschaften an sechs Brettern im Rundensystem gegeneinander an, ausgetragen wird die Meisterschaft an drei verlängerten Wochenenden mit vier bzw. drei Runden. Titelverteidiger ist das Kärtner Team Maria Saal, das vergangene Saison äußerst souverän mit sechs Mannschaftspunkten Vorsprung gewinnen konnte. "Never change a winning Team" könnte man meinen - doch Maria Saal verstärkte das Team vor der Saison um Pentala Harikrishna, der aktuellen Nr. 10 der Weltrangliste.
Pentala Harikrishna - ein Top-10 Spieler und zweifelsohne eine große sportliche Bereicherung der gesamten Liga.
Doch auch die Konkurrenz blies zum großen Angriff, der enttrohnte Meister des Jahres 2015, SK Sparkasse Jenbach, lotste mit Alexei Shirov ebenso einen Topspieler in ihr Tiroler Team.
Alexei Shirov im Jenbacher Trikot
Das große Aufeinandertreffen der beiden Teams war für die dritte Runde anberaumt, doch auf dem Weg dorthin hätte es auf beiden Seiten schon beinahe einen Unfall gegeben: In der ersten Runde sichert der Meister Maria Saal mit Mühe und Not einen Sieg gegen den Gastgeber Wulkaprodersdorf:
Maria Saal um ihr Spitzenbrett Markus Ragger (l.) gegen Wulkaprodersdorf (an Brett Eins: Hrant Melkumyan)
Matchwinner für den Meister ist Markus Ragger, der gegen Melkumyan eine sehr schlechte Stellung noch umbiegen kann.
In Runde Zwei hätte es dann beinahe Jenbach erwischt: Gegen das Vorarlberger Team Götzis muss lange geschwitzt werden, ehe das knappe 3,5-2,5 unterschriftsreif ist. Hervorgerufen wird die Aufregung vor allem durch den jungen Schweizer Nico Georgiadis, der Dieter-Liviu Nisipeanu schlägt.
Der junge Schweizer Nationalspieler IM Nico Georgiadis (2473 Elo, r.) spielt groß auf und besiegt Nisipeanu.
Das Spitzenspiel der Saison: Maria Saal (l.) gegen Jenbach (2-4).
Der Spitzenkampf verläuft lange ausgeglichen, erst in der Zeitnot kippt die Lage zugunsten der Tiroler: Uwe Bönsch gewinnt am sechsten mit dem letzten Trick seine Partie, am fünften Brett kann David Shengelia in ein sehr vorteilhaftes Leichtfigurenendspiel abwickeln.
Uwe Bönsch ...
... und David Shengelia sorgen für die Entscheidung zugunsten der Jenbacher.
Am Spitzenbrett schlägt Nisipeanu in einer überzeugend vorgetragenen Partie Ragger, Harikrishna sorgt für den einzigen vollen Punkt auf dem Konto des Meisters.
Mit dem Meister der Saison 2013/14, dem SK Hohenems, wartete auf den Tabellenführer Jenbach am Folgetag noch ein großer Brocken.
Runde Vier: SK Hohenems (r.) gegen Jenbach
Einen denkbar schlechten Start in den Wettkampf erlebte der Favorit in Form einer Miniatur am Spitzenbrett:
Mit der 1-0 Führung im Rücken spielte das vorarlberger Traditionsteam groß auf und brachte den Favoriten an den Rande einer Niederlage. Am Ende war es David Shengelia, der ein verloren anmutendes Turmendspiel halten konnte und damit das 3-3 für Jenbach sicherte.
Nach vier Spieltagen führt das Jenbacher Team zusammen mit SV Raika Rapid Feffernitz die Tabelle an.
Rg. | Team | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | Wtg1 | Wtg2 | Wtg3 | Wtg4 |
1 | SV Raika Rapid Feffernitz | * | 3 | 4 | 3½ | 4 | 7 | 14,5 | 0 | 1172 | |||||||
2 | Schachklub Sparkasse Jenbach | * | 4 | 3 | 3½ | 4 | 7 | 14,5 | 0 | 1139 | |||||||
3 | SC MPÖ Maria Saal | 2 | * | 3½ | 4½ | 4½ | 6 | 14,5 | 0 | 1178 | |||||||
4 | SV Jacques Lemans St. Veit | 3 | * | 3 | 3 | 5½ | 5 | 14,5 | 0 | 1179 | |||||||
5 | SK Hohenems | 3 | * | 4½ | 2½ | 3½ | 5 | 13,5 | 0 | 1118 | |||||||
6 | Schachclub Sparkasse Götzis | 2½ | * | 2½ | 4½ | 5 | 4 | 14,5 | 0 | 1186 | |||||||
7 | mpimmo Wien - SK Ottakring | 2 | 3 | * | 3 | 4½ | 4 | 12,5 | 0 | 1034 | |||||||
8 | Schachklub Absam | 2 | 3 | 1½ | * | 4 | 3 | 10,5 | 0 | 865 | |||||||
9 | ASK St. Valentin | ½ | 3½ | 3 | * | 2½ | 3 | 9,5 | 0 | 766 | |||||||
10 | ASVÖ Wulkaprodersdorf | 2½ | 2½ | 3½ | 2 | * | 2 | 10,5 | 0 | 852 | |||||||
11 | Bregenz | 1½ | 1½ | 1½ | 3½ | * | 2 | 8,0 | 0 | 678 | |||||||
12 | Blackburne Nickelsdorf | 2 | 1½ | 2½ | 1 | * | 0 | 7,0 | 0 | 593 |
Feffernitz steht für den ein oder anderen vielleicht etwas überraschend an der Spitze - ihr volles Leistungspotential deutete das Kärtner Team bereits in der ersten an, als die beiden Großmeister Luka Lenic und Matej Sebenik zu spät zur Partie kamen, das Team folgerichtig mit einem 0-2 startete, am Ende jedoch noch einen Mannschaftszähler sichern konnte.
Das reduzierte Feffernitzer Team in der ersten Runde (auf dem Foto Peter Schreiner und Andreas Diermair)
Rainer Buhmann - der deutsche Nationalspieler lebt seit langem in Österreich und spielt dort für den amtierenden Meister Maria Saal.
Die Jugendspieler Florian Mesaros (2321 Elo) und ...
... Valentin Dragnev (2438 Elo) gelten als zwei große Nachwuchshoffnungen des ÖSB.
Markus Ragger ist zweifelsohne das Aushängeschild des österreichischen Schachs.
Runden 5-8: 23.-26. März 2017 in St. Veit an der Glan
Runden 9-11: 20.-22. April 2017 in Jenbach
Fotos: Österreichischer Schachbund