ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan
Hallo, mein Name ist Mattis und ich möchte eine DVD von ChessBase mit dem Titel „Realizing an Advantage“ empfehlen. Ich bin ein neuer ChessBase-Autor und freue mich sehr, dass ich Artikel zu verschiedenen Themen schreiben kann, darunter DVD-Empfehlungen (Fritztrainer), Buchempfehlungen, das Studium der Klassiker, das Studium von Endspielen, die Psychologie des Schachs und die Bedeutung der Konzentration im Schach usw.
In meinem ersten Artikel geht es darum, wie man einen Vorteil realisiert, auf welche Aspekte wir uns dabei konzentrieren sollten und wie wir vorgehen sollten, wenn wir einen Vorteil in einen Punkt verwandeln wollen. Darum geht es in dieser DVD von Großmeister Sergei Tiviakov, einem renommierten Schachtrainer und Lehrer, der viele lehrreiche Ideen, Gedanken und Pläne zum Thema präsentiert.
Die DVD beginnt mit vielen lehrreich kommentierten Partien starker Spieler der Vergangenheit, wie Anatoli Karpov, Vassily Smyslov, Max Euwe, Bobby Fischer, Michail Botvinnik und Tigran Petrosian. Sergei Tiviakov zeigt uns beispielhaft, wie man hochklassige Partien analysiert, insbesondere wenn wir uns auf die Realisierung eines Vorteils konzentrieren wollen. Tiviakov erklärt die wesentlichen Punkte ohne sich im Detail zu verlieren. Er spricht verständlich und mir gefallen seine Anmerkungen zu den jeweiligen Partien, die leicht zu verstehen sind und gut im Gedächtnis bleiben.
Jetzt möchte ich Ihnen etwas über meine Lernstrategie beim Studium dieser DVD erzählen und verraten, was mir an dieser DVD besonders gefallen hat. Ich möchte über einige der Partien sprechen, die mich besonders beeindruckt haben, und mit denen ich viele Dinge gelernt habe, z. B. auf welche schachlichen Elemente ich mich konzentrieren und auf welche psychologischen Tricks ich achten sollte. Ich möchte mit einer Partie beginnen, die 1994 gespielt wurde, und bei der es vor allem um die Entwicklung und Umsetzung eines strategischen Plans geht.
Y. Yakovich - I. Polovodin, Kolontaevo 1994
Als ich mir die Diagrammstellung anschaute, dachte ich, dass die Chancen aufgrund der symmetrischen Struktur ungefähr gleich sein sollten. Aber nach einigem Überlegen wurde mir klar, dass Weiß besser steht, da der weiße Läufer b5 besser ist als der schwarze Läufer auf e6.
Okay, aber wie geht es weiter? Das ist die Schlüsselfrage, die wir in einer solchen Position stellen müssen. Es ist klar, dass wir einen angemessenen, langfristigen Plan brauchen. Also müssen wir uns zuerst fragen, was wir erreichen möchten, wie wir das erreichen können und wo unsere Figuren stehen sollen (auf welchen Feldern stehen sie aktiv und leisten etwas?). Welche Figuren möchten wir abtauschen und wie können wir unsere Position verbessern und den Gegner unter Druck setzen?
Der richtige Zug in dieser Stellung 1.Le2, mit der Idee 2.Lf3. Weiß nimmt den schwachen Bauern auf d5 ins Visier, räumt das Feld b5 für seinen Springer und greift den Bauern b7 an.
Nachdem dieser kurze Plan ausgeführt wurde, können wir über unsere anderen Figuren nachdenken. Den Turm sollten wir nach e1 stellen, damit er das Feld e5 besetzen und von dort aus den schwachen Bauern auf d5 angreifen kann.
Wenn wir uns die Dame auf b3 ansehen, so erkennen wir, dass es für sie bessere Felder gibt, z.B. b5, von wo aus sie e2 im Auge hat. Eine andere Frage ist, was wir mit unseren Bauern machen wollen und wie wir die Aktivität der gegnerischen Figuren einschränken können. Dabei könnte der Bauernzug a3 könnte hilfreich sein.
In der Partie geschah:
Ich finde die Partie sehr lehrreich - eine echte positionelle Glanzleistung! Es ist sehr schön zu sehen, wie Weiß kurzfristige und langfristige Pläne entwickelt, wie er seine Figuren auf gute Felder bringt und in perfekte Harmonie bringt, wie er keine Gegenchancen zulässt, wie er die Schwächen im schwarzen Lager angreift und seinen Gegner mit den vielen Manövern der Dame, des Turmes und insbesondere des weißfeldrigen Läufers zermürbt. Beeindruckt hat mich auch die Ruhe des Weißen und wie er prophylaktisch denkt, um die Schwächen der schwarzen Stellung auszunutzen und wie er nach und nach in das Lager von Schwarz eindringt! Ein Spieler mit einem erstaunlichen Positionsverständnis, gepaart mit einer bemerkenswerten Gelassenheit!
Nach dieser Partie, in der es vor allem um Planung ging, möchte ich eine mittlerweile klassische Partie zeigen, die beim Kandidatenturnier 1971 zwischen Bobby Fischer und Mark Taimanov gespielt wurde.
Diese Konstellation kommt in Partien von Fischer relativ häufig vor. Sein starker weißfeldriger Läufer kontrolliert die Diagonale h1-a8 und ist deutlich besser als der eher passive Springer des Schwarzen. Ein anderer Faktor ist die aktive, zentralisierte Position des weißen Turmes auf e5, wohingegen der Turm des Schwarzen noch nicht am Spiel teilnimmt. Beide Faktoren (aktiver Turm und starker Läufer) reichen für einen kleinen Vorteil für Weiß aus. Aber wie geht es weiter?
Eine brilliante Partie! Fischers Technik und seine Fähigkeiten im Endspiel sind beeindruckend, genau wie seine Geduld. Druckvoll, doch ohne jede Hast überspielte den armen Taimanov nach allen Regeln der Kunst! Die Partie demonstriert, wie man mit Turm und aktivem Läufer gegen einen passiven Springer und Turm spielt. Gemäß der Regel nichts zu überstürzen, verbesserte Weiß seine Stellung Schritt für Schritt und mit Zügen wie 31.c3 nahm er dem Gegner Gegenspiel. Fischer hatte phänomenale Fähigkeiten, seine Gegner unter Druck zu setzen. Lehrreich ist auch, wie er das Prinzip zweier Schwächen angewandt hat. Ebenfalls sehr beeindruckend!
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