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Von 20. bis 23. April 2017 war Jenbach Austragungsort der finalen Runden 9-11 der österreichischen Bundesliga. Jenbach liegt im Tiroler Inntal, ca. 35 km östlich von Innsbruck. Schach hat in der kleinen Marktgemeinde einen großen Stellenwert: der eigene Verein, SK Sparkasse Jenbach, gewann in den vergangenen sieben Saisons vier Mal den Meistertitel und wurde vor Saisonbeginn auch diesmal als Favorit gehandelt. Die Ausgangssituation vor den finalen Runden erwies sich als chancenreich: zwar lag der gastgebende Verein mit 13 Mannschaftszählern - und damit einen Punkt hinter Raika Feffernitz und Maria Saal - nur auf Rang Drei der Tabelle, hatte jedoch ein vergleichsweise leichtes Restprogramm zu bewältigen, während die beiden führenden Teams noch gegeneinander spielen mussten.
Das Aufeinandertreffen der punktgleichen Kärtner Teams Feffernitz und Maria Saal stand in der 10. Runde an. Feffernitz brachte die stärkste Mannschaft an die Bretter, das nominell favorisierte Maria Saal musst in Penteala Harikrishna und Richard Rapport hingegen auf zwei ihrer Stars verzichten. Der indische Neuzugang, der mit seinem Sieg über Jenbachs Alexei Shirov in Runde 3 seiner Mannschaft bereits in großem Maße weiterhelfen konnte, spielt das zeitgleiche Gashimov Memorial in Aserbaidschan, Richard Rapport konnte offensichtlich nicht überzeugt werden, sich für eine Partie auf den Weg nach Jenbach zu begeben.
Somit standen sich am Samstag im Jenbacher Veranstaltungszentrum zwei gleichwertige Teams gegenüber. Die Tabellensituation bedeutete, dass im Fall eines 3-3 der Tabellendritte Jenbach auf 17 Mannschaftspunkte aufschließen könnte. Nach Brettpunkten lag das Tiroler Team jedoch deutlich vorne und würde somit als 'lachender Dritter' die Tabellenführung einnehmen.
Komplizierte Tabellensituation: Titelverteidiger Maria Saal braucht einen Sieg gegen ...
... das punktgleiche Team aus Feffernitz, das selbst mit einem Sieg Tabellenführung übernehmen könnte.
In Lauerposition liegt Philipp Schlosser und sein Jenbacher Team, das bei einem 3-3 im Spitzenkampf der lachende Dritte wäre.
Der Kampf gestaltete sich lange sehr spannend, obwohl die Vorteile früh auf Seiten Feffernitz' zu verbuchen waren. Der Topscorer des Teams, GM Matej Sebenik, der mit 9.5/10 übrigens auch deutlich bester Punktesammler der Liga war, zerlegte die Stellung seines Gegner IM Georg Halvax mit einem typischen französischen Einschlag:
Nach diesem Einschlag glich die weiße Stellung einem Scherbenhaufen:
Die Französische Verteidigung für den Turnierspieler
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Nach mehreren Friedensschlüssen stellte sich am Ende die Frage, ob Maria Saal noch ein 3-3 schaffen könnte. Das lauernde Jenbacher Team hatte ihren Kampf gegen den Abstiegskandidaten Bregenz in der Zwischenzeit hoch gewonnen und ihr Brettpunkt-Konto weiter hochgeschraubt. Für Maria Sall hatte der deutsche Nationalspieler Rainer Buhmann ein besseres Turmendspiel gegen Alexander Danin auf dem Brett, dieser verteidigte jedoch präzise und sicherte dem Feffernitzer Team den Mannschaftserfolg.
Maria Saal lag damit eine Runde vor Schluss abgeschlagen bei 16 Mannschaftspunkten, Jenbach kam auf 17, Feffernitz hingegen auf 18 Zähler. Auf den Kärtner Tabellenführer wartete in Form des Tabellenfünften SK Hohenems noch ein schwerer Brocken. Hohenems hatte in Runde 9 gegen Maria Saal nur knapp verloren und Jenbach zu Beginn der Saison ein Unentschieden abgerungen.
Hohenemser Planungen, den Feffernitzern die Meistersuppe noch zu versalzen: Ed Rozentalis und Valery Atlas.
Feffernitz ging die Schlussrunde jedoch ebenso konzentriert wie selbstbewusst an und lies dem Vorarlberger Traditionsteam wenig Chancen. Mal wieder mutierte Sebenik zum Matchwinner, der bei fünf Remisen den gewinnbringenden Sieg am sechsten Brett beisteuerte.
Matej Sebenik holt 9.5/10 und stellt damit den Garanten im Feffernitzer Team dar.
Rg. | Team | Wtg1 | Wtg2 |
1 | SV Raika Rapid Feffernitz | 20 | 41,0 |
2 | Schachklub Sparkasse Jenbach | 19 | 47,5 |
3 | SC MPÖ Maria Saal | 18 | 45,0 |
4 | mpimmo Wien - SK Ottakring | 13 | 39,0 |
5 | SK Hohenems | 13 | 37,5 |
6 | ASVÖ Wulkaprodersdorf | 12 | 36,0 |
7 | SV Pillenkönig St. Veit | 11 | 33,5 |
8 | Schachklub Absam | 8 | 24,0 |
9 | Schachclub Sparkasse Götzis | 6 | 28,0 |
10 | Bregenz | 5 | 23,0 |
11 | Blackburne Nickelsdorf | 4 | 23,5 |
12 | ASK St. Valentin | 3 | 18,0 |
Als Absteiger stehen am Ende die Aufsteiger der vergangenen Saison fest. Die Amateurtruppe St. Valentin sieht sich ohnehin als Zweitligateam und ist nach eigenem Empfinden eher aus Versehen denn geplant in die oberste Spielklasse gelangt, Nickelsdorf und Bregenz werden nächste Saison wieder einen Anlauf starten.
Die Frauenbundesliga endete ebenfalls mit zwei Runden in Jenbach. Mit deutlichem Abstand siegte dort der ASVÖ Pamhagen.
Rg. | Team | Anz | + | = | - | Wtg1 | Wtg2 |
1 | ASVÖ Pamhagen | 7 | 6 | 1 | 0 | 13 | 21,5 |
2 | SK Dornbirn | 7 | 3 | 4 | 0 | 10 | 17,5 |
3 | SV Ökothek St. Veit/Glan | 7 | 5 | 0 | 2 | 10 | 16,5 |
4 | Mayrhofen/SK Zell/Zillertal | 7 | 3 | 2 | 2 | 8 | 15,5 |
5 | ASVÖ Wulkaprodersdorf | 7 | 3 | 2 | 2 | 8 | 15,0 |
6 | Spg. Steyr | 7 | 3 | 1 | 3 | 7 | 11,5 |
7 | Schach ohne Grenzen | 7 | 3 | 0 | 4 | 6 | 13,5 |
8 | SV Chesshero Rapid Feffernitz | 7 | 0 | 4 | 3 | 4 | 11,5 |
9 | SK Baden | 7 | 1 | 2 | 4 | 4 | 10,5 |
10 | SC Extraherb WS | 7 | 1 | 2 | 4 | 4 | 10,5 |
11 | Spg. Feldbach-Kirchberg | 6 | 1 | 2 | 3 | 4 | 10,0 |
12 | tschaturanga | 5 | 2 | 0 | 3 | 4 | 7,5 |
Fotos: Peter Kranzl
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