Valentina Gunina gewinnt Cairns Cup

von Georgios Souleidis
16.02.2019 – Valentina Gunina gewinnt mit 7,0 Punkten aus neun Runden den Cairns Cup in St. Louis. In der letzten Runde sicherte sie sich den Turniersieg mit einem Remis gegen Alexandra Kosteniuk, die mit einem halben Zähler Rückstand den zweiten Platz belegte. Hinter den russischen Großmeisterinnen landete Irina Krush mit 5,5 Punkten auf Platz drei. Elisabeth Pähtz verlor in der letzten Runde gegen Zhansaya Abdumalik und belegte mit 2,5 Punkten den letzten Platz. | Foto: Crystal Fuller

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Vor der letzten Runde führte Valentina Gunina mit einem halben Punkt Vorsprung auf Alexandra Kosteniuk den Cairns Cup an. Der Zufall sorgte dafür, dass die zwei russischen Spielerinnen zum Abschluss in einem "Endspiel" aufeinandertrafen. Kosteniuk führte die weißen Steine und wählte die Spanische Partie.

In einer ruhigen Variante der Berliner Verteidigung hatte Gunina keine Probleme in der Eröffnung auszugleichen und nach dem Auflösen ihres Doppelbauern auf der c-Linie hatte sie dank eines Freibauern auf der a-Linie sogar die bessere Stellung. Vor der Zeitkontrolle überschlugen sich die Ereignisse. Gunina ließ zuerst Gegenspiel zu , doch dann stand der schwarze Bauer plötzlich auf a2 und Schwarz glatt auf Gewinn. Nach der Zeitkontrolle verpasste Gunina den Sieg, doch das Remis reichte zum Turniersieg und zum Gewinn von 40.000 Dollar.

Alexandra Kosteniuk und Valentina Gunina einigen sich auf remis | Foto: Crystal Fuller

Irina Krush sicherte sich durch einen abschließenden Sieg gegen Dronavalli Harika den dritten Platz. In einer Königsindischen Partie war der Raumvorteil und die Kontrolle über die einzige offene Linie auf dem Brett letztendlich entscheidend, um sich durchzusetzen.

Nana Dzagnidze belegte durch den Sieg gegen ihre Landsfrau Bela Khotenashvili den vierten Platz. Die Großmeisterinnen tauschten in einer Variante des Londoner Systems fleißig Figuren und schon nach 18 Zügen stand ein Schwerfigurenendspiel auf dem Brett, in dem Dzagnidze durch weit vorgerückte Bauern etwas Vorteil besaß.

Nach dem Damentausch im 29. Zug hätte Khotenashvili äußerst präzise agieren müssen, um das Gleichgewicht zu halten. Stattdessen opferte sie einen Bauern, doch das Turmendspiel führte Dzagnidze problemlos zum Sieg.

Anna Zatonskih verbesserte sich durch den Sieg gegen Marie Sebag auf Platz sieben. In der folgenden Stellung nutzte sie einen Aussetzer ihrer Gegnerin aus, um einen Bauern zu gewinnen.

 

Zatonskih setzte mit 15.b5! fort. Sebag nahm den Springer, doch Weiß schlug mit der Dame auf b5 und gewann durch das Schachgebot den auf h5 befindlichen Springer und letztendlich einen Bauern. Den Vorteil verwertete Zatonskih locker zum Sieg.

Mit einer Enttäuschung endete das Turnier für Elisabeth Pähtz. Die deutsche Nr. 1 verlor gegen Zhansaya Abdumalik und landete mit 2,5 Punkten auf dem letzten Platz. Pähtz wählte gegen die Spanische Partie das Tschigorin-System. Abdumalik suchte ihr Heil am Königsflügel, während Pähtz ihre Bauern am Damenflügel vorschob.

Zhansaya Abdumalik und Elisabeth Pähtz vor Beginn ihrer Partie | Foto: Crystal Fuller

Ein Opfer gegen den schwarzen König lag in der Luft, doch die junge Kasachin verließ der Mut. Sie tauschte stattdessen die Türme und verlagerte ihr Spiel auf die andere Seite des Brettes. Hier hatten beide Spielerinnen ihre Chancen. Die Partie kippte zugunsten von Abdumalik nach dem Tausch des weißen c- gegen den schwarzen d-Bauern. Beide Seiten hatten einen starken Freibauern, doch Schwarz krankte zusätzlich an Problemen auf der Grundreihe. Abdumalik setzte ihren Freibauern letztendlich zur Geltung und gewann nach 57 Zügen.

Ergebnisse Runde 9

 

Tabelle

 

Partien

 

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Georgios Souleidis ist Internationaler Schachmeister und hat in Bochum Publizistik und Kommunikationswissenschaft studiert. Er arbeitet als Journalist, Autor und Schachtrainer. Er schreibt u.a. als Chefredakteur für die Schachbundesliga, für Chessbase, die Zeitschrift SCHACH, SPIEGEL ONLINE oder die Deutsche Presse-Agentur. Falls er mal nicht schreibt, Training gibt oder auf seinem YouTube-Kanal Schach lehrt, versucht er aktiv am Brett zu beweisen, dass 1. e2-e4 der beste Eröffnungszug ist.

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