Valerij Popov ist Schnellschach-Europameister

von Georgios Souleidis
09.12.2018 – Die Schnellschach-Europameisterschaft in Skopje endete mit einem russischen Doppelsieg. Der 44-jährige St. Petersburger Valerij Popov (Foto) gewann Gold. Silber geht an den erst 16-jährigen Andrey Esipenko. Vahap Sanal (Türkei) sicherte sich Bronze. Die Medaillengewinner wiesen nach 13 Runden alle 10,5 Punkte auf. Als bester Deutscher landete Daniel Fridman mit 8,5 Punkten nur auf Rang 37, obwohl er als Nr. 7 der Setzliste gestartet war. | Foto: Patricia Claros Aguilar

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Schnellschach-Europameisterschaft 2018 in Skopje

Vom 6. bis 9. Dezember fanden in Skopje die Blitz- und Schnellschach-Europameisterschaften statt. Nachdem Vladislav Artemiev die Blitz-EM souverän gewann, startete er auch im Schnellschach als Nr. 1 der Setzliste. Der 20-jährige Shootingstar aus Russland konnte im Rennen um die Medaillen aber nicht eingreifen, nachdem er in der Mitte des Turniers mit zwei Niederlagen schwächelte, und landete auf Platz zwölf.

Dafür holte sich mit Andrey Esipenko eine weitere russische Nachwuchshoffnung die Silbermedaille. Der 16-jährige Großmeister kam am Ende auf 10,5 Punkte aus 13 Runden und hatte mit 2780 Elo-Punkten die beste Performance aller Teilnehmer. Allerdings wurde die Buchholzwertung als wichtigste Feinwertung für die Platzierung herangezogen und hier lag Valerij Popov vorne. Der 44-jährige Großmeister aus Sankt Petersburg startete nur als Nr. 40 der Rangliste, spielte aber von Beginn an oben mit und verlor keine Partie. Nach dem Sieg gegen den Favoriten Rauf Mamedov (Aserbaidschan) in der neunten Runde übernahm er die Spitze und gab sie bis zum Schluss nicht mehr ab.

Vahap Sanal (Türkei) und Luca Moroni (Italien) hatten genau wie Popov und Esipenko am Ende 10,5 Punkte auf dem Konto. Dank der besseren Buchholzwertung ging die Bronzemedaille an Sanal, der in der letzten Runde etwas glücklich gegen Laznicka gewann. Der tschechische Großmeister überschritt, wenn man der Liveübertragung glauben darf, in ausgeglichener Stellung die Zeit. Moroni besaß in der letzten Runde die Chance, durch einen Sieg gegen Popov aus eigener Hand Gold zu gewinnnen, doch es reichte nur zum Remis und zu Platz vier.

Zahlreiche deutsche Spieler reisten nach Mazedonien, um bei der Blitz- und Schnellschach-EM teilzunehmen. Der beste unter ihnen war der deutsche Nationalspeler Daniel Fridman. Nach einem sehr guten ersten Tag lag der 42-jährige Großmeister im Schnellschach mit 6,0 Punkten aus sieben Partien auf Platz sechs, doch am zweiten Tag wollte nichts gelingen. Fridman holte nur 2,5 Punkte aus sechs Partien und landete mit 8,5 Zählern auf Rang 37.

Daniel Fridman (links im Bild) erwischte einen schlechten zweiten Tag

Endstand Schnellschach-EM nach 13 Runden

Rg. Name Pkt.  Wtg1 
1 Popov Valerij 10,5 0,0
2 Esipenko Andrey 10,5 0,0
3 Sanal Vahap 10,5 0,0
4 Moroni Luca Jr 10,5 0,0
5 Georgiev Kiril 10,0 0,0
6 Navara David 10,0 0,0
7 Laznicka Viktor 9,5 0,0
8 Ragger Markus 9,5 0,0
9 Stevic Hrvoje 9,5 0,0
10 Anton Guijarro David 9,5 0,0
11 Demidov Mikhail 9,5 0,0
12 Artemiev Vladislav 9,5 0,0
13 Bosiocic Marin 9,5 0,0
14 Bartel Mateusz 9,5 0,0
15 Blagojevic Dragisa 9,5 0,0
16 Mamedov Rauf 9,0 0,0
17 Djukic Nikola 9,0 0,0
18 Demchenko Anton 9,0 0,0
19 Kevlishvili Robby 9,0 0,0
20 Nenezic Marko 9,0 0,0
21 Kuljasevic Davorin 9,0 0,0
22 Delchev Aleksander 9,0 0,0
23 Ozen Bahadir 9,0 0,0
24 Zlatanovic Boroljub 9,0 0,0
25 Damljanovic Branko 9,0 0,0
26 Van Foreest Jorden 9,0 0,0
27 Guseinov Gadir 9,0 0,0
28 Jenni Florian 9,0 0,0
29 Ruck Robert 9,0 0,0
30 Banikas Hristos 9,0 0,0
31 Usmanov Vasily 9,0 0,0
32 Polivanov Anatoliy 9,0 0,0
33 Potapov Pavel 9,0 0,0
34 Dvirnyy Danyyil 9,0 0,0
35 Belyakov Bogdan 9,0 0,0
36 Sokolov Ivan 9,0 0,0

... 395 Spieler

Partien Schnellschach-EM

 

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Georgios Souleidis ist Internationaler Schachmeister und hat in Bochum Publizistik und Kommunikationswissenschaft studiert. Er arbeitet als Journalist, Autor und Schachtrainer. Er schreibt u.a. als Chefredakteur für die Schachbundesliga, für Chessbase, die Zeitschrift SCHACH, SPIEGEL ONLINE oder die Deutsche Presse-Agentur. Falls er mal nicht schreibt, Training gibt oder auf seinem YouTube-Kanal Schach lehrt, versucht er aktiv am Brett zu beweisen, dass 1. e2-e4 der beste Eröffnungszug ist.

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