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Bratto ist ein malerischer Ort in der Lombardei, in Italien, der etwa 50 km östlich von Bergamo und 100 km entfernt von Mailand liegt. Lage und Umgebung machen Bratto zu einem beliebten Ziel für Wanderer und Wintersportler.
Die Bergamasker Alpen | Foto: Jan Werle
Vom 18. bis 26. August wurde Bratto von etwa 150 Schachspielern "überrannt", die beim Schachfestival dabei sein wollten. Gespielt wurde in fünf Gruppen: im 'Magistrale' (≥2000), in Gruppe A (1750-2000), Gruppe B (≤ 1800), Gruppe C (≤ 1500) und in der U16. Es war die 38. Auflage des Turniers, organisiert wurde es vom Scacchistica Milanese, die Stimmung war familiär und das Rahmenprogramm umfangreich: es gab Schnell- und Blitzturniere, Turniere im Chess960 und im Tandem, Vorträge von Großmeistern, und, und, und.
E. Sveshnikov (links) bei seiner Partie gegen Jan Werle | Foto: Volfgano Rizzi
The Sveshnikov Variation of the Sicilian
The Sveshnikov Variation of the Sicilian – 1.e4 c5 2.Nf3 Nc6 3. d4 cxd4 4.Nxd4 Nf6 5.Nc3 e5 – also known as Lasker-Pelikan or Cheliabinsk Variation – is one of the most popular and fascinating replies to 1.e4. Right from the beginning,
Spielort war das luxuriöse Milano Alpen Spa Hotel. Spieler aus Indien, Aserbaidschan, Weißrussland, der Ukraine, Spanien, Frankreich, Monaco, den Niederlanden, Kroatien, Lettland und Polen waren nach Bratto gekommen, um bei diesem Turnier dabei zu sein. Aber natürlich stellten die Italiener das größte Teilnehmerkontingent. Talentierte Jugendspieler wie Aghayev oder Favaloro hofften auf GM- oder IM-Normen.
Die gegen mögliche Betrugsversuche ergriffenen Maßnahmen waren streng, bei vielen Turnieren heutzutage leider eine traurige Notwendigkeit. Vor jeder Runde wurden die Spieler aufgefordert, ihr Handy abzulegen, taten sie es nicht, konnten sie genullt werden. Und als ein Teilnehmer, bei dem ein Handy vermutet wurde, sich weigerte, seine Taschen zu leeren, hatte der Schiedsrichter keine andere Wahl, als diesen Spieler den Regeln entsprechend zu nullen.
Bratto liegt etwa 100 km nordöstlich von Mailand, in der Provinz Bergamo
Die Organisatoren ehrten die Schachlegenden, die den Weg nach Bratto gefunden hatten. An einem der früheren Turnieren hatte Viktor Kortschnoi teilgenommen, dieses Jahr waren vier "Könige" dabei: GM Mišo Cebalo (Kroatien), Nenad Sulava (Monaco), Igor Efimov (Monaco) und Evgeny Sveshnikov (Russland). Der Ehrengast war Sveshnikov, der am Ende Sechster wurde (Spielstand siehe unten). Abgesehen von der italienischen Gastfreundschaft, der Natur und dem ruhigen, majestätischen Ort kehren viele berühmte Spieler wohl noch aus einem anderen Grund immer wieder gerne nach Bratto zurück: wegen der italienischen Küche. Alle Spieler, die man eingeladen hatte, wurden jeden Tag mit primi und secondi piatti (erster und zweiter Gang) verwöhnt — abgerundet durch Nachtisch wie Tiramisu und einen Espresso.
Turniersieger wurde jedoch ein "Prinz" — der an 13 gesetzte IM Vladimir Sveshnikov, der Sohn von Evgeny Sveshnikov. Er beendete das Turnier mit einer Elo-Performance von 2589 und holte seine erste GM-Norm. Einerseits ein überraschender Sieg, denn immerhin war er nur an 13 gesetzt, aber andererseits kam der Sieg dann doch nicht so überraschend — denn immerhin hatte er das Turnier 2016 schon einmal gewonnen.
Er selbst meinte ebenso bescheiden wie ehrlich, dass bei seinem Sieg auch eine Menge Glück dabei war. Allerdings scheint er das taktische Talent von seinem Vater geerbt zu haben — wie auch die Fähigkeit, in hoffnungslosen Stellungen Chancen zu bekommen. Das folgende Beispiel zeigt diese Fähigkeit sehr gut:
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm | Foto: Jan Werle
Vladimirs Vater Evgeny — der berühmte Namensgeber der Sveshnikov-Variante im Sizilianer und Autor zahlreicher Schachbücher — ist ebenfalls ein begabter Taktiker. So wurde in seiner Schlussrundenpartie gegen Sulava eine halb-slawische Eröffnung plötzlich zu einem wahren Schlachtfeld:
Vladimir Sveshnikov hatte genauso viele Punkte wie GM Azer Mirzoev (Aserbaidschan) und Eldar Gasanov (Ukraine). Alle kamen auf 6½/9, aber Sveshnikov hatte die bessere Buchholz-Wertung. Hier ein paar Partien der Spieler, die sich den ersten Platz teilten:
In der A-Gruppe überraschte der 11-jährige Brando Pavesi, der das Turnier mit 7 aus 9 gewann und am Ende einen Punkt Vorsprung vor seinen engsten Verfolgern hatte. Außerdem wurde er in Bratto zu einem Candidate Master.
Die Sieger der A-Gruppe — Alberto Mortola (links, Platz zwei), Brando Pavesi (mitte, Platz eins) und Ranfagni Stefano (rechts, Platz drei | Foto: Volfango Rizzi
Übersetzung aus dem Englischen: Johannes Fischer
Pos | T | Name | Rtg | Pts | Buc1 |
1 | IM | Sveshnikov Vladimir | 2391 | 6.5 | 46.5 |
2 | GM | Mirzoev Azer | 2510 | 6.5 | 45.5 |
3 | GM | Gasanov Eldar | 2481 | 6.5 | 45.0 |
4 | GM | Maiorov Nikita | 2504 | 6.0 | 47.5 |
5 | GM | Pakleza Zbigniew | 2503 | 6.0 | 45.5 |
6 | GM | Sveshnikov Evgeny | 2477 | 6.0 | 44.0 |
7 | GM | Werle Jan | 2529 | 6.0 | 44.0 |
8 | GM | Genov Petar | 2431 | 5.5 | 45.5 |
9 | IM | Akshat Khamparia | 2396 | 5.5 | 43.5 |
10 | FM | Zamengo Fulvio | 2353 | 5.5 | 42.0 |
11 | Favaloro Andrea | 2223 | 5.5 | 38.5 | |
12 | Shome Shiv | 2161 | 5.5 | 37.5 | |
13 | Palozza Christian | 2217 | 5.5 | 35.0 | |
14 | IM | Aghayev Miragha | 2424 | 5.0 | 43.5 |
15 | GM | Sulava Nenad | 2447 | 5.0 | 43.0 |
16 | GM | Efimov Igor | 2430 | 5.0 | 41.5 |
17 | FM | Bifulco Michel | 2297 | 5.0 | 39.5 |
18 | Montilli Vincenzo | 2262 | 5.0 | 38.0 | |
19 | Franciosi Fausto | 2277 | 5.0 | 37.0 | |
20 | Piantoni Roberto | 2161 | 5.0 | 30.5 |