Alexander Nikitin ist gestorben.
Wir werden ihn als einen herausragenden Trainer in Erinnerung behalten, ohne den Kasparov vielleicht nicht der große Kasparov geworden wäre.
Nikitin, ein starker Internationaler Meister, zog sich irgendwann vom Schach zurück, um sich der Wissenschaft zu widmen, aber kehrte dann zu dem geliebten Spiel zurück und wurde zu einem der bedeutendsten Schachtrainer der Geschichte.
1974 lernte er den noch sehr jungen Meisterkandidaten Garry Kasparov kennen, was für beide zu einem Wendepunkt wurde. Nikitin und Kasparow haben lange zusammengearbeitet und gingen erst Anfang der 1990er Jahre getrennte Wege.
Garry Kasparov und Alexander Nikitin | Foto: RIA Novosti / V. Kalinin
Aber er feierte auch danach große Erfolge als Trainer. Dmitry Jakovenko, der das Glück hatte, schon in jungen Jahren mit Nikitin zusammenzuarbeiten, schaffte es bis in die Top 5 der Welt.
Eine fruchtbare Zusammenarbeit hatte Nikitin auch mit Etienne Bacrot, dem damals stärksten Junior. Ich erinnere mich noch an ein Match, das ich gegen Etienne gespielt habe: Nach dem Ende der letzten Partie kam Nikitin auf die Bühne und beteiligte sich an unserer Analyse der Partie. Ich war damals Europameister und Bacrot ein aufstrebender Jungstar mit einer Elo von 2650+, aber dieser ruhige ältere Herr, 66 Jahre alt, war uns ebenbürtig.
Alexander Nikitin war ein guter, würdevoller Mensch. Er war ein Mann mit Prinzipien, manchmal unnachgiebig, aber immer korrekt. Und natürlich war er ein großartiger Trainer. Seine Schüler können Ihnen mehr darüber erzählen.
Ruhe in Frieden, Alexander Sergeyevich.
Auf Twitter betrauerte Garry Kasparov den Tod seines ersten Trainers:
Emil Sutovskys Nachruf bei der FIDE...