Wer gewinnt die Brettpreise?

von Marco Baldauf
13.08.2014 – China hat gute Aussichten erstmals in der Geschichte im Open Gold zu holen, bei den Damen haben es die russischen Spielerinnen in der Hand, ihren Titel zu verteidigen. Doch wer hat im Open die besten Chancen auf einen Brettpreis? Am Donnerstag, den 14. August, ab 11 Uhr, kann man diese und andere Entscheidungen auf dem Fritzserver verfolgen. Vorschau...

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Die Brettpreise haben bei der Schacholympiade eine lange Tradition. Seit jeher werden die Spieler mit den besten Leistungen an den einzelnen Brettern ausgezeichnet. Die meisten Goldmedaillen in der Einzelwertung bekam Tigran Petrosian verliehen, ganze sechs Mal holte er die meisten Punkte am jeweiligen Brett.

Doch in Tromsø wird nicht der Spieler mit den meisten Punkten ausgezeichnet, sondern die Elo-Performance entscheidet über die Verteilung der Medaillen. Dies ist im Rahmen des Schweizer Systems sicherlich eine sinnvolle Regelung und vermeidet das Szenario, dass ein Spieler in einem insgesamt sehr schlechten Team gegen dementsprechend schwächere Gegner viele Punkte erzielt.

Beste Chancen auf den Preis als bester Spieler an Brett eins: Veselin Topalov

Im Open hat am ersten Brett - der Königskategorie - der Bulgare Veselin Topalov eine Runde vor Schluss die besten Karten. Mit einer Performance von 2903 liegt er deutlich vor Michael Adams, der auf eine Elo-Performance von 2856 kommt. Topalov hat in der Schlussrunde Schwarz und spielt voraussichtlich gegen Sergej Zhigalko. Gewinnt Topalov diese Partie, könnte er seine Performance auf uneinholbare 2929 hochschrauben.

Englands Brett eins, Michael "Mr. Reliable" Adams

Michael Adams spielt für England, das morgen auf die starken Kubaner trifft. Dort wartet am Spitzenbrett vermutlich Lenier Dominguez Perez und wie Topalov muss Adams mit den schwarzen Steinen vorlieb nehmen. Holt er einen halben Punkt mehr als Topalov, kommt er am Ende auf die bessere Performance.

Anish Giri

Eine Außenseiterchance auf den Preis für das beste Ergebnis am Spitzenbrett hat allenfalls noch Anish Giri. Er muss morgen mit Schwarz gegen Axel Bachmann aus Paraguay gewinnen und dann auf Schützenhilfe hoffen. Sollten Topalov und Adams beide verlieren, so ginge das Gold an den 20-jährigen Niederländer.

Am zweiten Brett gibt es ein Fernduell zweier Kandidaten, die auch mit ihren Teams noch um Gold kämpfen. Favorit ist im Moment der Ungar Csaba Balogh mit einer Performance von 2858. Mit etwas Abstand folgen der Vietnamese Ngoc Truong Son Ngyuen, Dmitry Svetushkin aus Moldawien und Ding Liren aus China - einer der heimlichen Stars dieser Olympiade.

Alle drei Verfolger kommen auf eine Performance von über 2800 und könnten Balogh abfangen, falls der das Unglück hätte, in der Schlussrunde zu verlieren. Wahrscheinlich spielt Balogh gegen Ruslan Ponomariov und mit einem Remis oder einem Sieg ist Balogh die Goldmedaille an Brett zwei sicher.

Der 21-jährige Chinese Ding Liren spielt in Tromsø seine zweite Olympiade.
Nach einem vierten Platz in der Brettwertung in Istanbul 2012
ist dieses Mal vielleicht sogar noch Gold drin.

An Brett drei liegt der Chinese Yu Yangyi mit einer sagenhaften Performance von 2902 in der Brettwertung deutlich vorne. Der 20-jährige ist mit 8,5 aus 10 zudem bester Scorer in seinem Team.

Yu Yangyi - Sein Schwarzsieg über Laurent Fressinet
sicherte China in Runde zehn den Sieg über
Frankreich und damit die alleinige Tabellenführung.

Am vierten Brett führt nach zehn Runden mit 2791 Performancepunkten der Kubaner Isan Reynaldo Ortez Suarez. Er trifft morgen vermutlich mit Schwarz auf den Engländer Matthew Sadler - keine leichte Aufgabe.

Ortez Suarez aus Kuba

Auf den Verfolgerpositionen lauern Nikola Sedlak aus Serbien und der Chinese Ni Hua. Sedlak wird eine Schwarzpartie gegen IM Ibarra Chami aus Mexiko bestreiten müssen, während Ni Hua auf einen polnischen Großmeister (vermutlich Bartosz Socko) treffen wird.

Romain Edouard aus Frankreich

Da Frankreich gegen Russland gelost wurde, kann auch der aktuell viertplazierte Romain Edouard beim Kampf um den Brettpreis noch eingreifen. Ein Sieg gegen Elo-Schwergewicht Sergey Karjakin oder Ian Nepomniachtchi könnte seine aktuelle Performance von 2732 noch einmal ordentlich in die Höhe treiben.

Klarer liegen die Dinge an Brett fünf: Mit 8,5 Punkten aus 9 Partien und einer entsprechenden Performance von 2889 hat der US-Amerikaner Sam Shankland beim Kampf um den Brettpreis keine Konkurrenz.

Hat allen Grund zur Freude: Sam Shankland

Daniel King im ChessBase-Quickchat mit Sam Shankland

 

Zeitplan:      
Fr 01 Aug 19:30
21:30
Chess Olympiad Arena Eröffnungsfeier
Arbiters meeting
Sa 02 Aug 09:00
15:00
Chess Olympiad Arena
Chess Olympiad Arena
Captains Meeting
Runde 1
So 03 Aug 14:00 Chess Olympiad Arena Runde 2
Mo 04 Aug 14:00 Chess Olympiad Arena Runde 3
Di 05 Aug 14:00 Chess Olympiad Arena Runde 4
Mi 06 Aug 14:00 Chess Olympiad Arena Runde 5
Do 07 Aug     Ruhetag
Fr 08 Aug 14:00 Chess Olympiad Arena Runde 6
Sa 09 Aug 14:00 Chess Olympiad Arena Runde 7
So 10 Aug 14:00 Chess Olympiad Arena Runde 8
Mo 11 Aug 14:00 Chess Olympiad Arena Runde 9
Di 12 Aug 14:00 Chess Olympiad Arena Runde 10
Mi 13 Aug     Ruhetag
Do 14 Aug 11:00 Chess Olympiad Arena Runde 11
Do 14 Aug

 
20:00 Skarphallen Closing Ceremony
15 Aug     Abreise

Live Berichterstattung von der Schacholympiade:

TV ChessBase wird im gesamten Verlauf der Schacholympiade von den Ereignissen live berichten. Im "Studio Tromsø" werden Daniel King und André Schulz viele internationale und deutsche Gäste begrüßen.

Daniel King

André Schulz

 

Parallel zu den Interviews werden die Toppartien im Server wie gewohnt live per Audio kommentiert, wobei Klaus Bischoff den Löwenanteil der deutschen Kommentierung übernimmt., 

Klaus Bischoff kommentiert auf deutsch

 

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Fotos: Pascal Simon, André Schulz, Alejandro Ramirez

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Marco Baldauf, Jahrgang 1990, spielt seit seinem sechsten Lebensjahr Schach. Zwei Mal wurde er Deutscher Jugendmeister, seit 2015 spielt er für die Schachfreunde Berlin in der Bundesliga. Für Chessbase schreibt er gelegentlich auf der Homepage, kommentiert live oder versucht sich als Autor von Fritztrainern.

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