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Der Weltmeister stand in Wijk aan Zee vor seiner ersten Niederlage. Gegen Fedoseev wählte Carlsen die Grünfeld-Indische Verteidigung und verlor nach der Eröffnung einen Bauern. Diesem rannte er die ganze Partie hinterher und rettete sich letztendlich in einem Doppelturmendspiel dank des reduzierten Materials.
Fedoseev äußerte sich nach der Partie ausführlich und kenntnisreich zum Verlauf des Kampfes gegen den Weltmeister.
Der amerikanische Großmeister kam zu seinem ersten Sieg. Shankland eröffnete mit einer völlig untheoretischen Variante und spielte aufreizend lässig. Nach dem 14. Zug standen alle seine Figuren hinten drin und van Foreest hätte seinen Gegner mit einem gezielten Vorstoß am Königsflügel bestrafen können. Stattdessen ließ er nach und nach den Übergang in ein ausgeglichenes Endspiel zu. Hier patzte der junge Holländer einen Bauern ein und verlor letztendlich chancenlos im Springerendspiel.
Im Anschluss äußerte sich Shankland zu seinem Sieg, ging dabei aber nur auf das Endspiel ein.
Die Partie des Tages gelang eindeutig Teimour Radjabov. In einer Variante der Ragozin-Verteidigung des Damengambits griff der Azeri seinen indischen Gegner am Königsflügel fulminant an und nachdem Vidit keine gute Verteidigung fand, überrante Radjabov die schwarze Königsstellung.
Radjabov und Vidit analysierten ihre Partie anschließend im Presseraum. Im folgenden Video zeigen die zwei Supergroßmeister, was sie während der Partie alles gesehen und berechnet hatten.
Die Spitzenpaarung des Tages verlief sehr ausgeglichen und endete sehr schnell remis, nachdem beide Spieler in einer Katalanischen Partie ihre Vorbereitung auf das Brett spulten und dem Gegner wenig Spielraum für Fehler ließen.
Ian Nepomniachtchi stand kurz davor, die alleinige Führung nach der siebten Runde zu übernehmen. Duda wählte eine trendige Variante der Russichen Verteidigung, doch seine Abwehr bröckelte. "Nepo" besaß die volle Kontrolle über die einzige offene Linie auf dem Brett, doch er fand letztendlich keinen Weg, um die schwarze Verteidigung zu durchbrechen.
Vladimir Kramnik setzt sein völlig von Angst befreites Spiel weiter fort. Gegen Anand ließ er nach ruhiger Eröffnung den König in der Mitte und preschte mit dem g-Bauern vor, wie Radjabov am Nebenbrett. Doch hier konnte von Angriff keine Rede sein und der russische Großmeister hatte Glück, dass Anand mehrmals gewinnträchtige Fortsetzungen verpasste. Stattdessen ging "Vishy" ins Endspiel, wo Kramnik dank seiner aktiven Figuren schöne Kompensation besaß. Allerdings ließ er nach einem Fehler einen starken Freibauern auf der a-Linie zu, der letztendlich die Entscheidung brachte.
Anand äußerte sich im Anschluss zum Verlauf der Partie und u.a. zur Frage, wie der Score zwischen diesen Spieler inzwischen lautet.
Shakhriyar Mamedyarov läuft in Wijk seiner Bestform weiter hinterher. Gegen Richard Rapport besaß er durchaus Chancen auf den ersten Sieg, doch irgendwie verflachte die Stellung immer dann, wenn man dachte, dass er Vorteil hat.
Fedoseev, Vladimir - Carlsen, Magnus | ½-½ |
Shankland, Samuel - Van Foreest, Jorden | 1-0 |
Radjabov, Teimour - Vidit, Santosh Gujrathi | 1-0 |
Giri, Anish - Ding, Liren | ½-½ |
Nepomniachtchi, Ian - Duda, Jan-Krzysztof | ½-½ |
Kramnik, Vladimir - Anand, Viswanathan | 0-1 |
Mamedyarov, Shakhriyar - Rapport, Richard | ½-½ |
Im Challengers verteidigte Vladislav Kovalev durch ein Remis mit Schwarz gegen Evgeny Bareev die Tabellenführung. Allerdings holte ihn Maksim Chigaev an der Spitze ein. Der russische Großmeister besiegte Elisabeth Pähtz. Es war nicht der Tag der Deutschen in Wijk aan Zee, denn Vincent Keymer verlor ebenfalls. Er unterlag Benjamin Gledura.
Vladislav Kovalev überzeugt bislang im Challengers| Foto: Alina l'Ami, Tata Steel Chess
Esipenko, Andrey - Korobov, Anton | 1-0 |
Praggnanandhaa R - Kuipers, Stefan | 1-0 |
Chigaev, Maksim - Paehtz, Elisabeth | 1-0 |
Van Foreest, Lucas - Maghsoodloo, Parham | ½-½ |
Gledura, Benjamin - Keymer, Vincent | 1-0 |
Saduakassova, Dinara - L'Ami, Erwin | ½-½ |
Bareev, Evgeny - Kovalev, Vladislav | ½-½ |