Robert von Weizsäcker als Präsident des DSB bestätigt
Am vergangenen Samstag trafen sich die delegierten des Deutschen
Schachbundes in Zeulenroda zu ihrem alle zwei Jahre stattfindenden Kongress.
Es war der 100ste Kongress in der langen Geschichte des DSB. Neben den
Wahlen zum Vorstand und den Ämtern innerhalb des DSB standen auch
Entscheidungen im Zuge der Strukturreform an. Als wichtigste Personalie
wurde der Präsident Robert von Weizsäcker wiedergewählt. Der amtierende
Präsident konnte die Kampfabstimmung gegen seinen Gegenkandidaten Herbert
Bastian, Präsidenten des Saarländischen Verbandes und AKLS-Vorsitzender, mit
136:88 Stimmen für sich entscheiden. Bastian hatte sich als Kandidat der
Opposition zur Verfügung gestellt, die an von Weizsäckers Amtsführung den
Mangel an Kommunikation zwischen dem Präsidium und Landesverbänden
kritisierte.
Robert von Weizsäcker hatte schon bei Amtsantritt vor zwei Jahren darauf
verwiesen, dass ihm seine beruflichen Aufgaben nur ein begrenztes Zeitbudget
für die Belange des DSB übrig lassen. Aus diesem Grund sollte der
Stellvertretende Präsident verstärkt Unterstützung leisten. In diese
Position wurde nun der NRW-Präsident Hans-Jürgen Weyer gewählt, der auch
beruflich mit Verbandsarbeit vertraut ist. Weyer löst den Berliner
Präsidenten Matthias Kribben ab, der in der vergangenen Amtszeit diese
Aufgabe übernommen hatte. Bei der Wahl zum Stellvertretenden Präsidenten
hatte Weyer sich mit 127:98 gegen Hans-Jügen Hochgräfe durchgesetzt.
Im Zug der Strukturreform des DSB wurde das Präsidium verschlankt. Während
bisher alle Referenten automatisch dem Präsidium angehörten, besteht dieses
nun neben dem Präsidenten und seinem Stellvertreter nur noch aus drei
weiteren Mitgliedern, nämlich Hans-Jürgen Hochgräfe (Sport), Michael Langer
(Finanzen) und Christian Warneke (Jugend).
Präsidium:
Robert von Weizsäcker, Präsident
Hans-Jürgen Weyer Stellvertretender Vizepräsident
Hans-Jürgen Hochgräfe, Vizepräsidenten Sport
Michael Langer, Vizepräsidenten Finanzen
Christian Warneke, 1. Vorsitzende der DSJ
Als Referenten für verschiedene Aufgaben wurde gewählt bzw. wiedergewählt
Klaus Deventer (Leistungssport)
Martin Keeve (Bundesrechtsberater)
Ralph Alt (Bundesturnierdirektor)
Dan-Peter Poetke (Frauenschach)
Georg Hamm (Seniorenschach)
Joachim Gries (Ausbildung)
Klaus Jörg Lais (Presse und Öffentlichkeitsarbeit)
Ralf Schreiber (Breitenschach)
Rainer Blanquett (Datenverarbeitung)
Andreas Filmann (Wertungen)
Die meiste Zustimmung der insgesamt 225 Delegierten bei der Wahl der
Vizepräsidenten und Referenten erzielte Hans-Jürgen Hochgräfe, auf den
214 Ja-Stimmen entfielen.
Die Delegierten des DSB-Kongress absolvierten am Samstag einen wahren
Tagungsmarathon, der um 9.30 Uhr begann und gerade noch am gleichen Tag
um 23.58 Uhr endete. Allein über 50 Anträge waren mit der Strukturreform
verbunden. Ein weiterer großer Diskussionspunkt war die Aufnahme des
NADA-Codes in die DSB-Satzung. Dies war schon im vergangenen Jahr in
Dresden vom Hauptausschuss beschlossen worden, musste aber noch vom
Kongress bestätigt werden. Bayern, dessen Präsidenten Dr. Klaus Norbert
Münch sich schon zuvor sehr kritisch zu diesem Beschluss geäußert hatte,
stimmte geschlossen gegen den Antrag. Hessens
Präsident Dr. Harald Ballo, ebenfalls ein Kritiker des Beschlusses,
konnte ebenfalls seine Delegierten vollständig hinter sich versammeln. Die
übrigen Verbände nahmen die Notwendigkeit des Beschlusses
zähneknirschend hin, da eine Ablehnung vermutlich die Streichung der
Fördergelder durch das Innenministerium zur Folge hätte.
André Schulz
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