26.11.2016 – Die 11. Partie des Weltmeisterschaftskampfes endete mit einem Remis durch Dauerschach. Der Herausforderer Sergey Karjakin leistete sich mit Weiß am Übergang zwischen Eröffnung und Mittelspiel einen schwächeren Zug, der dem Weltmeister Magnus Carlsen etwas Initiative einbrachte - um die Partie zu gewinnen, war das aber viel zu wenig. Zum Finale auch während der Partie: Newsblog auf Deutsch 2016-11-26...
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23.38 / 17.38: Das war es von heute von dieser Stelle aus. Am Montag geht es weiter!
23.22 / 17.22: Nachdem Carlsen seine Dame kompromisslos in die Vorwärtsbewegung geschickt hatte, wurde ein anderes Szenario Realität: Remis durch Dauerschach. Susan Polgars Kommentar beschreibt diese Partie recht gut: Der Zug h2-h3 von Karjakin brachte Carlsen eine gewisse Initiative ein, doch diese reichte nicht aus. Karjakin hat sich sauber verteidigt und alle Drohungen des Weltmeisters entschärft. Nun muss die 12. Partie am Montag die Entscheidung bringen - oder das Stechen am Mittwoch, Carlsens Geburtstag.
23.06 / 17.06: Carlsen schaut noch einmal länger in die Stellung. Es kann eigentlich nur mit einer Reihe indirekter Bauerntausche weitergehen - an deren Ende das Remis stehen sollte.
22.48 / 16.48: 26. ... e2 - Carlsen gestattet Karjakin nicht, den Freibauern schon auf e2 zu blockieren, was die Verteidigung deutlich erleichtern würde.
22.41 / 16.41: Stellung nach dem 25. Zug von Schwarz. Für einen "normalen" Spieler wäre die Sache nicht ohne Tücken: Weiß muss ständig verhindern, dass die schwarze Dame nach f2 oder d2 oder (nach e3-e2) nach e3 einsickert. Keine ganz einfache Aufgabe, während Schwarz völlig risikolos ein wenig herumprobieren kann. Aber kann das einen Karjakin irritieren? Kaum vorstellbar.
22.30 / 16.30: Carlsen wählt die Variante mit 24. ... e3! Laut sämtlichen Engines ist die Stellung völlig ausgeglichen, doch das will sich Carlsen offenbar noch zeigen lassen.
22.22 / 16.22: Nach 24.cxd4 hat Karjakin zwar einen Mehrbauern, doch die Engines sehen 24. ... e3 und 24. ... exd3 beides als remis an.
22.19 / 16.19: Susan Polgar weiß es jetzt schon: 24.Te1 ist der einfachste Weg zum Remis!
22.17 / 16.17: Nach 23. ... Dxe6 muss Karjakin noch ein letztes Mal überlegen, wie er mit der verbliebenen Spannung umgeht. Danach wird sich der Pulverdampf verzogen haben und wir werden wissen, was Sache ist.
22.07 / 16.07: Nach 21. ... dxe4 muss Karjakin eine ganze Reihe von Varianten durchrechnen.
22.03 / 16.03: Stellung nach 21.Dxg5:
21.56 / 15.56: Nach mehr als 27 min des Nachdenkens zieht Karjakin 20.Lg5. Ein guter Zug, aber es ist klar, dass Weiß nichts aus der Eröffnung gemacht hat.
21.48 / 15.48: Susan Polgar legt noch einmal nach: "Dank" 18.h3 diktiere jetzt Carlsen, was auf dem Brett passiere. Eine Logik, der man sich nicht entziehen kann...
21.41 / 15.41: Susan Polgar spekuliert schon einmal für uns:
If White plays 20. c4 dxe4 21. cxb5 e3 it can be interesting :) #CarlsenKarjakin
21.38 / 15.38: Wie auch immer: Die Klippe, dass die Diagonale des Lf6 sich durch einen ungeschickten Bauernzug bis nach a1 öffnen könnte, muss Karjakin jetzt sauber umschiffen.
21.32 / 15.32: Nach Carlsens 19. ... d5 kann Weiß natürlich nicht auf d4 schlagen, da er dann den Ta1 verlöre. Die Sache tendiert stark zur "Auflösung in Wohlgefallen" - jedenfalls glauben das die meisten Kommentatoren im Netz und auch die Engines.
21.30 / 15.30: Nigel Short, der an diesem Wochenende in München Schnellschach spielt findet: Hier passiert gerade etwas - man weiß nur nicht was!
There's something happening here. What it is ain't exactly clear #CarlsenKarjakin
21.22 / 15.22: Die Engines tendieren hier zu 18. ... e6-e5. Das sieht zunächst komisch aus, weil es den schwarzen Läufer entwerten würde, doch Schwarz könnte sich nach diesem Zug in Ruhe seinem Raumvorteil am Damenflügel widmen. Und wäre der weiße Läufer denn so viel besser?
21.15 / 15.15: Karjakin zieht 18.h3 und entscheidet sich damit schlichtweg fürs Abwarten. Man könnte auch sagen: Er überlässt dem Gegner das Nachdenken darüber, wie die Stellung verändert werden sollte.
21.02 / 15.02: Susan Polgar sieht in der Stellung keine besonderen Möglichkeiten:
17...c4 This is OK too. Nothing much for either side :) #CarlsenKarjakin
20.53 / 14.53: Mit 17.Ld2 belässt Karjakin die Spannung in der Stellung, die Carlsen mit Zügen wie c5-c4 oder d6-d5 gar noch erhöhen könnte.
20.48 / 14.48: Jetzt denkt Karjakin länger nach. Carlsen hat seine Figuren mit 16. ... Tae8 alle optimal aufgestellt. Der Herausforderer hat diesbezüglich noch Nachholebedarf. Fällig ist z.B. Ld2, um den Ta1 ins Zentrum holen zu können.
20.40 / 14.40: Susan Polgar sieht mit Karjakins Vorstoß die "Remisgefahr" ansteigen. Weitere Abtausche liegen in der Luft.
16. f5 A very curious choice by Karjakin. Pieces can potentially come off the board to an easy draw. #CarlsenKarjakin
20.36 / 14.36: 16.f5 - Karjakin wird als Erster aktiv! Das ist vielleicht keine schlechte Idee, denn auch Schwarz steht zu c5-c4 bereit.
20.35 / 14.35: Stellung nach dem 15. Zug von Schwarz:
20.30 / 14.30: Die Stellung ist trotz der zahlreichen Abtausche keinesfalls verflacht. Weiß hat Raumvorteil am Königsflügel, Schwarz am Damenflügel. Beide Spieler haben auf ihren starken Flügeln verschiedene Hebelmöglichkeiten.
20.23 / 14.23: Erstmals überlegt Carlsen etwas länger. 15. ... Dd7 oder doch lieber 15. ... Dc8?
20.21 / 14.21: Tweet von Susan Polgar: Man hat die Theorie inzwischen verlassen.
14...c5 I cannot find any game with this move.
15. Qg4 We are kind of in new territory here :) #CarlsenKarjakin
19.35 / 13.35: Gleich geht es los. Die erste Frage, die schnell beantwortet werden wird: Eröffnet Karjakin mit 1.e4? Und werden wir dann wieder die Berliner Verteidigung zu sehen bekommen?
19.00 / 13.00: Auch er "geistert" heute durchs Netz: Fidel Castro, gerade verstorbener "Maximo Lider" der Kubaner, beim Schachspiel mit einem Weltmeister früherer Zeiten (der zu dem Zeitpunkt - bei der Olympiade in Havanna 1966 - noch gar nicht Weltmeister war):
18.30 / 12.30: In der Berichterstattung der "Qualitätspresse" ist Schach eine feste Größe. "Spiegel", "ZEIT" oder, wie hier, die "FAZ" haben ständig eine "Hand am Puls":
17.35 / 11.35: Ein mögliches Stechen mit verkürzter Bedenkzeit fände übrigens am kommenden Mittwoch statt. Das wäre dann an Carlsens 26. Geburtstag - der Weltmeister kam am 30.11.1990 zur Welt.
17.20 / 11.20: 1.e4 ist Karjakins Hauptzug - es wurde in den letzten Tagen oft genug von allen Kommentatoren erwähnt. Auch 1.d4 spielt der Russe gerne. Er hat aber auch schon 1.c4 oder 1.Sf3 gespielt. Carlsen wird selbstverständlich auch auf diese Möglichkeiten bestens vorbereitet sein. Hier und da hat Karjakin auch zu 1.b3 oder 1.f4 gegriffen, doch damit wird Carlsen nicht ernsthaft rechnen.
17.10 / 11.10: Hatten wir heute Mittag noch spekuliert, wie die Spieler sich vor der Partie wohl entspannen mögen, so gilt dies natürlich auch für die Kommentatoren. Der eigentlich unermüdliche Daniel King wollte ein spannendes Fußballspiel sehen - und ist doch wieder beim Schach gelandet. Genauer gesagt: beim Rasenschach.
16.55 / 10.55: In der 11. Partie spielt Karjakin wieder mit Weiß. In der ChessBase-Online-Datenbank finden sich 25 Partien, die Karjakin und Carlsen in dieser Konstellation vor dem WM-Kampf gespielt haben. 22 Mal spielte Karjakin 1.e4, dreimal 1.d4. Dieses Muster hat sich bislang im WM-Kampf fortgesetzt: Viermal eröffnete Karjakin mit dem Königsbauern, einmal mit dem Damenbauern. Und heute? Um 20 Uhr wissen wir mehr.
15.40 / 9.40: Da haben wir nun beide Gruppen beisammen - bei den Damen in Khanty-Mansiysk siegt Carlsen mit 8:4. Das wird ihm im echten Leben in New York nicht mehr gelingen, aber ein 7:5 wäre noch drin.
15.30 / 9.30: Diese Damen, die gerade in Khanty-Mansiysk ihren Grand Prix spielen, halten es mit Magnus Carlsen; es soll aber auch eine (kleinere) Fraktion von Karjakin-Fans geben.
14.20 / 8.20: Dieser Tweet eines Twitter-Nutzers gefiel Großmeister Daniel King so gut, dass er ihm Anlass zu einem "Retweet" war. Carlsens Antwort auf die Frage, was für ein Tier er wäre, wenn er denn ein Tier wäre: "Ein Krokodil!"
#CarlsenKarjakin#worldchess2016 Carlsen once got the question if he was an animal which one would he be? "A Crocodile!" was his answer.
14.05 / 8.05: Langsam rückt auch die Frage in den Fokus, ob es am Ende zu einem Stichkampf mit verkürzter Bedenkzeit kommen könnte. Nach seinem Sieg in der 10. Partie sorgte Magnus Carlsen mit seiner Antwort für einige Lacher: "Das ist heute wahrscheinlicher als gestern!" Karjakin hingegen blieb gelassen: "Spielen wir doch erst mal die zwölf Partien - dann wird man sehen."
13.50 / 7.50: Falls der Herausforderer tatsächlich mehr riskieren würde, dann könnte dies natürlich Wasser auf die Mühlen des großen Positionsspielers Carlsen sein!
13.30 / 7.30: In New York wird es langsam Zeit fürs Frühstück - oder schlafen die beiden Wettkämpfer vielleicht noch? Die im Vorfeld der 11. Partie erforderlichen Entscheidungen werden sie schon gestern getroffen haben: Der "Entscheidungsmuskel" im menschlichen Gehirn erlahmt, wenn er zu sehr strapaziert wird, ganz wie ein nomaler Muskel. Heute Morgen ist also wohl eher etwas wie ein kleiner Spaziergang angesagt. Die Empfehlung von Großmeister Daniel Gormally an Sergey Karjakin vor der 11. Partie lautet: Strategie ändern und mehr riskieren!
I think Karjakin needs to change his game plan and play more sharply. Plan A worked well but now time to change tack #CarlsenKarjakin
9.30 / 3.30: Es muss nicht immer digital sein. Dieser Zuschauer in New York "arbeitet" noch auf althergebrachte Art und Weise:
8.56 / 2.56: Die Deutsche Welle reiht sich ein in den Pressekanon. Hübscher Bericht für die Lieben in der Familie, die wenig mit Schach am Hut haben und einen Überblick gewinnen wollen. Für uns Schachspieler also mit die Wertvollsten, denn Veröffentlichungen wie diese helfen, die Kunde unserer Leidenschaft in die Welt zu tragen. Sehr schön recherchiert und aufbereitet. Leider hat die Redaktion die falsche Überschrift gewählt, die vielleicht noch vor fünf bis zehn Jahren noch angebracht gewesen wäre: Schach digital: Kommt mit der Schach-WM der Durchbruch als Internet-Sport?
8.25 Hamburg / 2.25 New York: Maria Emelianova ist ein Profi. Sie bereist die Welt und fotografiert die Schachszene, und es wird uns nicht wundern, wenn sie auch zum Jahresende in Qatar bei der Schnell- und Blitzmeisterschaft dabei sein wird. Sergey Karjakin hat sie für das Match in New York als persönliche Fotografin engagiert; eine gute Wahl, denn Maria ist ein Vollprofi. Sie ist gelassen, sie liefert in Windeseile ab, und das, ohne unter Druck hektisch zu werden. Die Stimme tief, der Blick ruhend, aber im entscheidenen Augenblick sofort da, wenn es sein muss. Es ist auch kein Zufall, dass sie das folgende Bild gemacht hat, als Magnus Carlsen aus der Pressekonferenz gestürzt war, mit Espen Agdestein und Anastasyia Karlovich am Ausgang. Da passt es nur zu gut, dass Jon Tisdall den lesenswerten Artikel "Head First" dazu publiziert hatte.
Wenn man Maria Emelianova so sieht, dann kann der eine oder andere schon mal ins Stottern kommen, so wie dieser Fernsehmann hier, der angesichts der souveränen Ruhe dieser Fotoreporterin nicht ganz bei der Sache ist. Miss Phantastic, Miss Boombastic.
Miss Lova Lova, eigentlich photochess auf Twitter, hat Humor bewiesen. Allein ihre Coolness schon, wenn sich der TV-Mensch verhaspelt. Kennt sie wohl schon. On air with style.
Wir hatten in Berlin die Gelegenheit, sie kennenzulernen. War ja auch unmöglich, an ihr vorbeizusehen. 5DMkIII, 70-200, Sniper Strap:
Maria Emelianova nimmt die ganze Sache gelassen auf. Sie hat sich sogar kurzerhand zu Miss Lova Lova auf Twitter umbenannt. Passt.
ChessBaseDie ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.
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