Der größste Feind des Springers

von Karsten Müller
18.10.2016 – Regelmäßig präsentiert Ihnen ChessBase-Magazin-Autor Karsten Müller in seinem Blog ein sehenswertes oder besonders lehrreiches Endspiel. In der nebenstehenden Stellung muss sich Weiß gleich um zwei Freibauern auf den Randlinien kümmern. Kann das gelingen? Finden Sie einen Remisweg? Ein Klick aufs Diagramm öffnet die Partie und die Trainingsfrage im Player. Diagramm...

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Karsten Müller betreut seit vielen Ausgaben die Endspielrubrik des ChessBase Magazins. In jeder Ausgabe des ChessBase Magazins finden Sie neben klassischen Analysen auch interaktive Videoaufnahmen zu den sehenswertesten Endspielen. Hier hat der Nutzer die Chance, die Lösungen und Varianten am Brett auszuprobieren und bekommt direkt im Anschluss das Videofeedback des Autors.

Druckfrisch! ChessBase Magazin #174 (Oktober/November)

Die Top Ten der Redaktion

1. “A fun game”: Der Weltmeister persönlich führt Ihnen seine rasante Angriffspartie gegen Wesley So aus Bilbao vor: Carlsen - So
2. Die Entscheidung von Saint Louis: Wesley So zeigt, wie er seinen Konkurrenten um den Turniersieg auskonterte: So - Topalov
3. Großmeister gegen Wunderkind: finden Sie zusammen mit Simon Williams die Züge, mit denen der 11-jährige Vincent Keymer GM Hertneck überspielte – „Move by Move“!
4. Bieler Masterclass mit „MVL“: die aktuelle Nr. 2 der Welt erklärt im Videointerview mit Daniel King seinen Najdorf-Sieg gegen Caruana.
5. Königsindischer Schleichweg: GM Erwin l'Ami stellt Ihnen im Video die Variante nach 8.dxe5 dxe5 9.Lg5 vor und bringt Sie auf den aktuellen Stand der Theorie.
6. Der vergiftete Läufer: Maxime Vachier-Lagrave erklärt, mit welchem Trick er Peter Svidler in Biel reinlegte: Svidler - Vachier Lagrave
7. Mattangriff aus dem Nichts: lassen Sie sich von Boris Gelfand zeigen, wie er Europameister Ernesto Inarkiev überraschte!
8. „Opening Trends“: IM Langrock eröffnet die neue Reihe und stellt die wichtigsten Trends in der Französischen Rubinstein-Variante vor.
9. Setzen Sie Ausrufezeichen! Führen Sie zusammen mit Oliver Reeh eine Attacke mit gleich mehreren Hammerzügen.
10. WM-Generalprobe: Lassen Sie sich von Daniel King zeigen, wie der Weltmeister Sergey Karjakins Köningsstellung demontierte.

Einleitungsvideo von Karsten Müller


 

 

Eröffnungs-Übersichten

Krasenkow: Englisch A20
1.c4 e5 2.g3 c6

 

Weiß möchte mit 2.g3 die Entwicklung des Sb1 nach c3 zurückstellen, um ...Lb4 zu vermeiden. Aber dann kann Schwarz gemäß Michal Krasenkow gut 2...c6 spielen. Der polnische Großmeister nimmt Anleihen bei der Alapin-Variante im Sizilianer und legt ein Repertoire für Schwarz vor.

Souleidis: Trompowsky-Angriff A45
1.d4 Sf6 2.Lg5 e6 3.e4 c5

 

Mit 3...c5 (statt des Hauptzuges 3...h6) stellt Georgios Souleidis eine vollwertige Waffe gegen den Trompowsky-Angriff vor. Weiß kann 4.e5 oder 4.d5 probieren, aber die Analysen zeigen, dass Schwarz weder das eine noch das andere fürchten muss.

Reinke: Sizilianisch B20
1.e4 c5 2.b4 cxb4 3.a3

 

Im zweiten Teil seines Beitrags zum Flügelgambit liegt der Schwerpunkt auf dem gemäß Markus Reinke kritischen 3...e5. Jedoch kann Weiß auch in diesem Abspiel spannende Stellungen mit Kompensation für den Bauern bekommen.

Postny: Sizilianisch B31
1.e4 c5 2.
Sf3 Sc6 3.Lb5 g6 4.Lxc6 bxc6 5.0-0 Lg7 6.Te1 Sh6 7.c3 0-0 8.h3

 

In der Rossolimo-Variante geht der Trend neuerdings wieder zum Zurückschlagen mit dem b-Bauern. Da sich dann 8.d4 nicht bewährt hat, versucht es Weiß nun mit dem nützlichen 8.h3. Evgeny Postny legt neueste Untersuchungsergebnisse vor.

Iotov: Sizilianisch B37
1.e4 c5 2.
Sf3 g6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 g6 5.c4 Lg7 6.Sc2 d6 7.Le2 Sf6 8.Sc3 0-0 9.0-0

 

Laut Valentin Iotov besitzt der Zug 6.Sc3 Vor- und Nachteile. Vermeidung von Figurentausch ist günstig für Weiß, aber er räumt auch das Zentrum und erlaubt ...Le6. Für die Variante spricht aber auch, dass man weniger Theorie erlernen muss.

Ris: Sizilianisch B38
1.e4 c5 2.
Sf3 g6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 g6 5.c4 Lg7 6.Le3 Sf6 7.Sc3 0-0 8.Le2 d6 9.0-0 Ld7 10.Dd2 Sxd4 11.Lxd4 Lc6 12.f3Sd7 13.Le3 a5 14.b3 Sc5 15.Tab1

 

Mit 15...e6 statt des alten Hauptzuges 15...Db6 plädiert Robert Ris für einen etwas aktiveren Ansatz. Wer sich mit Weiß nicht auskennt, kann gleich auf mehrere Arten in eine Falle tappen. Selbst bei bestem Spiel ist nicht klar, ob Weiß in Vorteil kommt.

Stohl: Sizilianisch B94
1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 a6 6.Lg5 Sbd7

 

Im zweiten Teil seines Beitrags zur populären Nebenvariante 6...Sbd7 analysiert Igor Stohl vor allem weiße Damenzüge. Am giftigsten ist 7.De2 und erhält daher die größte Aufmerksamkeit. Trotz großen Analyseaufwands sieht Stohl Schwarz unter Druck.

Kuzmin: Vierspringerspiel C49
1.e4 e5 2.
Sf3 Sc6 3.Sc3 Sf6 4.Lb5 Lb4 5.0-0 0-0 6.d3 d6 7.Se2

 

Heutzutage ist man auch mit einem kleinen Eröffnungsvorteil zufrieden, deshalb ist das Vierspringerspiel wieder in Mode. Mit 7.Se2 bebsichtige Weiß gemäß Alexey Kuzmin Sg3, c3 und d4. Schwarz sollte nicht den richtigen Moment verpassen, um d6-d5 zu spielen.

Bronznik: Tschigorin-Verteidigung D07
1.d4 d5 2.c4 
Sc6 3.Sf3 Lg4 4.Sc3 e6 5.e3

 

Im abschließenden 4. Teil seiner Serie über die Tschigorin-Verteidigung untersucht Valeri Bronznik den Zug 5.e3, der nicht ganz harmlos ist. Schwarz sollte dann 5...Sf6 antworten und die Option zu ...Lb4 bewahren.

Marin: Slawisch Schlechter-Variante D94
1.d4 d5 2.c4 c6 3.
Sc3 Sf6 4.e3 g6 5.Sf3 Lg7 6.Ld3 0-0 7.0-0 Lg4 8.h3 Lxf3 9.Dxf3 e6

 

Für Mihail Marin ist Vassily Smyslov das große Vorbild in dieser Variante. Der siebte Weltmeister ist gleich mit 7 Partien in der Datenbank vertreten. Wer so spielen will, sollte gründlich prüfen, ob es für ihn geeignet ist.

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Karsten Müller gilt als einer der größten Endspielexperten weltweit. Dazu hat sein zusammen mit Frank Lamprecht verfasstes Buch „Grundlagen der Schachendspiele“ ebenso beigetragen wie seine Kolumnen auf der Webseite ChessCafe sowie im ChessBase Magazin. M.s ChessBase-DVDs im Fritztrainer-Format über Endspiele sind Bestseller. Der promovierte Mathematiker lebt in Hamburg, wo er auch für den HSK viele Jahre in der Bundesliga auf Punktejagd ging.

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