Grand Swiss: 14-jähriger Erdogmus remisiert gegen Weltmeister Gukesh

von Stefan Liebig
05.09.2025 – Tag zwei der FIDE Grand Swiss lieferte mehr Drama als Tag 1. Vor allem die Favoriten wurden auf die Probe gestellt. Weltmeister Gukesh Dommaraju kam gegen das 14-jährige türkische Wunderkind Yagiz Kaan Erdogmus nicht über ein Unentschieden hinaus, während sein Landsmann Arjun Erigaisi einen Beinaheverlust überstand, um Haik Martirosyan schließlich doch noch zu besiegen. | Fotos: Michal Waluzsa

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Das Drama des zweiten Spieltages nahm auf dem Spitzenbrett seinen Anfang: Komil Sindarov, Vizepräsident des usbekischen Schachverbands, führte den feierlichen ersten Zug im Duell zwischen Weltmeister Gukesh und dem jüngsten Großmeister der Welt, Erdogmus, aus (Titelbild, Foto: Michal Walusza).

Gerade dieses Spiel sorgte schon in der Eröffnung für Aufsehen. Nach 1.d4 d5 entschied sich Gukesh für das seltene 2.c3 – ein bewusster Versuch, den Gegner aus der Vorbereitung zu werfen. In der Live-Übertragung auf dem FIDE-YouTube-Kanal sprach die englische Internationale Meisterin Jovanka Houska von einem „Anti-Youngster“-Ansatz, der die exzellente Eröffnungsarbeit sehr junger Spieler wie Erdogmus gezielt unterlaufen solle. Ironischerweise saßen sich in diesem Match gleich zwei Jugendliche gegenüber: Gukesh mit 19 Jahren und Erdogmus mit 14. Der Weltmeister erarbeitete sich zunächst eine klare Initiative, ließ diese jedoch im weiteren Verlauf wieder entgleiten.

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Das wohl schärfste Gefecht an den Spitzenbrettern lieferten sich Arjun Erigaisi und Haik Martirosyan. Der Inder geriet mit Schwarz nach 23 Zügen an den Rand einer Niederlage: Mit entblößtem König und Figuren, die am Damenflügel gefesselt waren, schien die Partie praktisch entschieden. Doch Martirosyan verpasste die stärkste Fortsetzung – und wenige Züge später hatte Erigaisi die Lage komplett gedreht.

Arjun Erigaisi gewann eine verloren geglaubte Partie. | Foto: Michal Waluzsa

Für klare Verhältnisse sorgte hingegen Alireza Firouzja. Der 22-jährige Wahlfranzose dominierte Maxim Rodshtein, eroberte die Initiative und setzte sich mit einem unaufhaltsamen Freibauern auf der a-Linie durch. Auch Parham Maghsoodloo blieb in Schlagdistanz zur Spitze: Der Iraner bezwang den Spanier David Antón.

Frederik Svane remisierte gegen Nodirbek Abdusattorov. | Foto: Michal Waluzsa

Lokalmatador Nodirbek Abdusattorov zeigte gegen Frederik Svane ein solides Positionsspiel mit Schwarz:

Die weiteren Ergebnisse mit deutscher Beteiligung:

Vincent Keymer bezwang nach dem Auftaktremis den US-Amerikaner Jeffery Xiong. Rasmus Svane remisierte gegen den Bundesliga-Überflieger der letzten Saison, Javokhir Sindarov. Europameister Matthias Blübaum remisierte mit Schwarz auch seine zweite Partie gegen Maxime Lagarde. Beides trifft auch für Dimitrij Kollars zu, er spielte gegen den Inder Mittal Aditya. Dennis Wagner remisierte gegen Pentala Harikrishna und Alexander Donchenko gegen Divya Desmukh (beide Indien).

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Für die Überraschung des Tages sorgte der Chilene Cristóbal Villagra, der den favorisierten Alexander Grischuk mit den schwarzen Steinen niederkämpfte – ein Sieg, der nicht zuletzt Grischuks chronischer Zeitnot geschuldet war.

Stand nach Runde 2

Rg. Name Pkt.  Wtg1 
1 Demchenko Anton 2 2704
2 Firouzja Alireza 2 2645
3 Maghsoodloo Parham 2 2625
4 Erdogmus Yagiz Kaan 1,5 2767
5 Svane Frederik 1,5 2748
6 Salem A.R. Saleh 1,5 2746
7 Puranik Abhimanyu 1,5 2712
8 Mendonca Leon Luke 1,5 2687
9 Mishra Abhimanyu 1,5 2686
10 Predke Alexandr 1,5 2674
11 Suleymanli Aydin 1,5 2669
12 Kuzubov Yuriy 1,5 2666
13 Henriquez Villagra Cristobal 1,5 2660
14 Moussard Jules 1,5 2658
15 Gumularz Szymon 1,5 2653
16 Bartel Mateusz 1,5 2651
17 Gukesh D 1,5 2646
18 Abdusattorov Nodirbek 1,5 2643
19 Giri Anish 1,5 2640
20 Vidit Santosh Gujrathi 1,5 2640
21 Praggnanandhaa R 1,5 2640
22 Keymer Vincent 1,5 2640
23 Erigaisi Arjun 1,5 2638
24 Nepomniachtchi Ian 1,5 2631
25 Vachier-Lagrave Maxime 1,5 2628

116 Spieler

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Stefan Liebig, geboren 1974, ist Journalist und Mitinhaber einer Marketingagentur. Er lebt heute in Barterode bei Göttingen. Im Alter von fünf Jahren machten ihn seltsame Figuren im Regal der Nachbarn neugierig. Seitdem hat ihn das Schachspiel fest in seinen Bann gezogen. Höhenflüge in die NRW-Jugendliga mit seinem Heimatverein SV Bad Laasphe und einige Einsätze in der Zweitligamannschaft von Tempo Göttingen waren Highlights für den ehemaligen Jugendsüdwestfalenmeister.