Grand Swiss: Blübaum schlägt Erigaisi und übernimmt Führung

Nach der sechsten Runde durften die Spieler und Spielerinnen des Grand Swiss bzw. des Women's Grand Swiss einen Ruhetag einlegen, um Kraft für die letzten fünf Runden zu sammeln. Wer wollte, konnte an einer Exkursion durch die Altstadt von Samarkand und seine prächtigen Bauten teilnehmen und sich hier vom Schachalltag mit seinen vielen Variantenberechnungen und komplizierten Endspielen ablenken lassen.

Die Spieler, die noch gute Chancen auf einen der beiden vorderen Plätze haben, machten davon aber zumeist keinen Gebrauch, sondern nutzen den Tage lieber, um sich auf ihren nächsten Gegner vorzubereiten.

Parham Maghssodloo war auch nach der sechsten Runde noch der alleinige Spitzenreiter, nachdem er den Angriff von Arjun Erigaisi auf seine Führungsposition einigermaßen mühelos abgewehrt hatte. In der siebten Runde war nun Nihal Sarin Maghsoodloos Gegner am Spitzenbrett. Mit den schwarzen Steinen wählte Maghsoodloo das Slawische Damengambit. Auf der Suche nach Gegenspiel sorgte Maghsoodloo für Komplikationen, die er schließlich selber nicht mehr ganz durchschaute. Am Ende musste Maghsoodloo seine erste Niederlage quittieren. 

Die solide Slawische Verteidigung

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Vincent Keymer hatte in Runde sechs 114 Züge spielen müssen, um Robert Hovhanisyan in einem Endspiel mit zwei Türmen plus Freibauer gegen die Dame niederzuringen. Mit vier Punkten war Keymer so trotz seiner Niederlage gegen Maurizzi in Runde fünf zumindest noch in Sichtweite der Qualifikationsplätze.

Keymers Gegner in der siebten Runde war der Grieche Nikolas Theodorou, der sich mit der Empfehlung eines Sieges in der Vorrunde gegen Weltmeister Gukesh ans Brett setzte. Mit den schwarzen Steinen kam Keymer nicht über eine ausgeglichene Stellung hinaus und forcierte schließlich ein Remis durch Stellungswiederholung.

Ein ganz ausgezeichnetes Turnier spielte bislang Matthias Blübaum. In den ersten sechs Runden konnte der amtierende Europameister drei Partien gewinnen und spielte dreimal Remis. Zu seinen Opfern gehörte unter anderem Mitfavorit Praggnaanandhaa.

Keymer wünscht Blübaum alles Gute für die Partie

In der siebten Runde saß Blübaum nun einem weiteren Super-Großmeister gegenüber, Arjun Erigaisi. Blübaum wählte als Antwort auf Eigaisis Katalanische Eröffnung eine Variante, die Erigaisi selber gerne spielte und erreichte problemlos Ausgleich. Erigaisis Versuch, die Partie zu seinen Gunsten zu verschärfen, erwies sich dann als Bumerang.

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In der Verfolgerzone verbuchten Nodirbek Abdusattorov und Hans Niemann Siege gegen M. Amin Tabatabaei und Yagiz Kaan Erdogmus und rückten bis auf einen halben Punkt an das Spitzenduo heran.

Vidit gewann gegen Marx'Andria Maurizzi und Alireza Firozja verbuchte gegen Nodirbek Yakubboev einen vollen Punkt nach einer zweischneidigen scharfen Partie im Zweispringerspiel.

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Mit den Siegen über Praggnanandhaa und Erigaisi erweist sich Matthias Blübaum nicht nur als Favoritenschreck, sondern hat nun drei Runden vor Schluss auch die Führung übernommen, im Duo zusammen mit Nihal Sarin. In der tagesaktuellen Eloliste hat sich Blübaum zudem um 18 Punkte und 12 Plätze mit 2689 Elo auf Platz 31 verbessert. 

Völlig von der Rolle ist Gukesh, der gegen Ediz Gürel seine dritte Niederlage kassierte. Der Weltmeister belegt jetzt Platz 84. In der Live-Eloliste fiel er auf Platz 10 zurück.

Die übrigen deutschen Großmeister werden mit ihren Ergebnissen größtenteils auch eher weniger zufrieden sein.

Alexander Donchenko, vorne rechts

Alexander Donchenko verlor gegen Vladislav Artemiev und ist 74ter. Dmitrij Kollars gewann das deutsche Duell gegen Dennis Wagner und verbesserte sich auf Platz 50, während Dennis Wagner auf Rang 92 abrutschte. Frederik Svane remisierte mit Baadur Jobava und belegt Platz 56. Rasmus Svane kam gegen Aleksandra Goryachkina ebenfalls zu einem Remis und ist 78ter.

Stand nach sieben Runden

116 Spieler 

Partien

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