Grand Swiss: Enttäuschung für Keymer, Spannung bis zum Schluss

von André Schulz
15.09.2025 – Im rein deutschen Duell gegen Matthias Blübaum hatte Vincent Keymer beste Chancen, die Partie zu gewinnen und sich damit eine ausgezeichnete Ausgangsposition für die letzte Runde zu verschaffen. Doch Keymer glitt der mögliche Sieg aus den Händen. Das zweite Spitzenspiel endete ebenfalls remis. | Fotos: Michal Walusza

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Das Grand Swiss Turnier in Samarkand ist auf die Zielgerade eingebogen und vor dem Endspurt in der 11. und letzten Runde galt es für die Spieler an der Spitze, sich mit einem guten Ergebnis in der Vorschlussrunde eine möglichst gute Ausgangsposition für die finale Runde zu verschaffen.

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Die Zuschauer sind gespannt

Vier Spieler lagen mit 6,5 Punkten an der Spitze des Feldes und darunter befanden sich zwei Deutsche. Matthias Blübaum, der im Laufe des Turniers unter anderem die beiden indischen Superstars Praggnanandhaa und Arjun Erigaisi besiegt hatte, lag mit der besten Feinwertung sogar in Führung. Deutschlands Nummer eins Vincent Keymer hatte sich nach seiner Niederlage gegen Maurizzi in Runde fünf mit drei Siegen und einem Remis wieder ganz nach oben gearbeitet. Die anderen beiden Spieler in der Führungsgruppe waren Alireza Firouzja und Anish Giri.

Das Los wollte es, dass ausgerechnet die beiden deutschen Großmeister in der zehnten Runde gegeneinander spielen mussten. Firouzja und Giri bestritten das zweite Spitzenspiel. Dieses endete jedoch schon einigermaßen früh mit der Punkteteilung, nachdem Firouzja mit Schwarz eine Stellungswiederholung forciert hatte. 

Duell der Nationalmannschaftskollegen

Am deutschen Tisch kam Vincent Keymer im Verlauf des Mittelspiels in Vorteil. Beim Übergang ins Endspiel gewann Keymer einen Bauern und hatte in einem Finale mit Turm und Springer plus Bauern reale Gewinnchancen.

Doch dann setzte Keymer ungenau fort und erlaubte Blübaum einen Befreiungsschlag, der in ein gleich stehendes Turmendspiel führte. Keymer musste sich enttäuscht mit der Punkteteilung zufrieden geben.

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Vincent Keymer enttäuscht

Aus der Verfolgergruppe der Gruppe konnte nur Hans Niemann die Chance nutzen und sich mit einem Sieg in die Führungsgruppe einreihen. Mit den weißen Steinen besiegte der US-Großmeister Praggnanandhaa in der Sizilianischen Rossolimo-Variante. 

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Kurze Analyse nach der Partie

Yu Yangyi und Arjun Erigaisi spielten ebenso remis wie Nihal Sarin und Nodirbek Abdusattorov. Auch Abhimanyu Mishra und Maxime Vachier-Lagrave teilten den Punkt. 

Hätte Keymer die Partie gegen Blübaum gewonnen, wäre er mit einem halben Punkt Vorsprung vor dem übrigen Feld der Qualifikation für das Kandidatenturnier sehr nahe gewesen. Nun ist die Qualifikation sehr ungewiss, da als erste Feinwertung der Eloschnitt der Gegner zu Grunde gelegt ist. In der Rangliste nach der zehnten Runde belegt Keymer in der nun fünfköpfigen Führungsgruppe damit nur Platz fünf. Sein Gegner in der Schlussrunde ist Arjun Erigaisi, Keymer spielt mit Schwarz.

Matthias Blübaum hat mit dem glücklichen Remis seine Führungsposition verteidigt und liegt nach Feinwertung in Führung. Er spielt mit Weiß gegen Alireza Firouzja. Bessere Chancen hat Matthias Blübaum. Er führt in der Zweitwertung und spielt mit Weiß gegen Firouzja.

Das dritte Spitzenspiel bestreiten Anish Giri und Hans Niemann. 

Frederik Svane, re.

Nicht nur Blühbaum und Keymer spielten ihre Partie remis. Auch alle übrigen deutschen Spieler kamen mit einem halben Punkt aus der Runde. Dmitrij Kollar remisierte gegen Daniel Dardha. Alexander Donchenko teilte mit Levon Aronian ebenfalls den Punkt. Frederik Svane spielte gegen Szymon Gumularz unentschieden und Rasmus Svane gegen Mukhiddin    Madaminov. Dennis Wagner schloss seine Partie gegen Pavel Eljanov ebenfalls mit einem Remis ab. Dmitrij Kollars ist nach Blübaum und Keymer bester Deutscher auf Platz 68.

Stand vor der letzten Runde

Rg. Name Pkt.  Wtg1 
1 Bluebaum, Matthias 7 2688
2 Firouzja, Alireza 7 2685
3 Giri, Anish 7 2661
4 Niemann, Hans Moke 7 2660
5 Keymer, Vincent 7 2657
6 Mishra, Abhimanyu 6,5 2733
7 Woodward, Andy 6,5 2683
8 Erigaisi, Arjun 6,5 2680
9 Abdusattorov, Nodirbek 6,5 2659
10 Nihal, Sarin 6,5 2658
11 Liang, Awonder 6,5 2649
12 Vidit, Santosh Gujrathi 6,5 2643
13 Yu, Yangyi 6,5 2643
14 Vachier-Lagrave, Maxime 6,5 2630
15 Sargsyan, Shant 6 2690
16 Shirov, Alexei 6 2684
17 Predke, Alexandr 6 2674
18 Van Foreest, Jorden 6 2659
19 Tabatabaei, M. Amin 6 2658
20 Rapport, Richard 6 2655
21 Mamedyarov, Shakhriyar 6 2648
22 Nepomniachtchi, Ian 6 2642
23 Sindarov, Javokhir 6 2637
24 Sevian, Samuel 6 2636
25 Yakubboev, Nodirbek 6 2635

116 Spieler 

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.