Grand Swiss: Keymer verliert, Blübaum schlägt Praggnanandhaa

von André Schulz
09.09.2025 – Die 5. Runde des Grand Swiss bot nicht nur viele umkämpfte und entschiedenen Partien, sondern auch einige Überraschungen. Dafür sorgten auch Matthias Blübaum mit einem Sieg über Praggnanandhaaa und Vincent Keymer, der gegen Marc'Andria Maurizzi verlor. In der Gesamtbilanz war es kein guter Tag für die deutschen Spieler. | Foto: Michal Walusza

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Die fünfte Runde des Grand Swiss Turniers war ganz besonders ereignisreich. Nachdem die Spieler zu Anfang eher vorsichtig agierten und viele Partien remis endeten, hagelte es besonders in den Ergebnissen im oberen Bericht der Tabelle Entscheidungen - nicht immer setzten sich die Favoriten durch.

Parham Maghsoodloo führte das Feld vor der Runde mit 3,5 Punkten alleine an und musste seinen Vorsprung mit den schwarzen Steinen gegen Richard Rapport verteidigen. Das gelang dem Iraner in einer langen Partie, die erst im Übergang zum Endspiel zu seinen Gunsten kippte. Mit zwei Mehrbauern im Finale mit Turm und Leichtfigur auf jeder Seite holte sich Maghsoodloo seinen vierten Sieg.

In der Verfolgergruppe mit 13 Spielern befanden sich auch die beiden besten deutschen Spieler Vincent Keymer und Matthias Blübaum. Keymer musste mit den schwarzen Steinen gegen Marc'andria Maurizzi spielen. Der Franzose beantwortete Keymers Angebot eines Najdorf-Sizilianers mit einer selten gespielten Nebenvariante. In der Folge musste Keymer lange um den Ausgleich kämpfen und konnte schließlich in ein Läuferendspiel mit einem Minusbauern abwickeln. Diese war objektive remis, aber nicht einfach zu verteidigen. 

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Matthias Blübaum hatte mit Praggnanandhaa einen ganz besonders starken Gegner, zeigte sich davon aber unbeeindruckt. Die Partie mit Blübaum als Führer der weißen Steine verlief lang auf Augenhöhe, dann unternahm der Europameister am Damenflügel einen finessenreichen Bauernraub, den Praggnanandhaa nicht in allen Konsequenzen durchschaute.

Eine spektakuläre Partie lieferten sich Abhimanyu Mishra und Gukesh. Der US-Großmeister hatte in der Italienischen Eröffnung für Weiß eine neue Idee ausgeheckt, die zu einer Stellung mit ungleichem Material führte. Mishra opferte eine Figur und erhielt dafür vier Bauern. In einer sehr komplizierten Partie fanden die beiden Spieler nicht immer die besten Züge und am Ende hatte Mishra das bessere Ende für sich.

Italienisch gilt als gediegener Partieanfang, bei dem wenig Figuren getauscht werden und gehaltvolle Stellungen entstehen, in denen es mehr auf Pläne ankommt als auf forcierte Varianten. So zeigt hier die Pläne aus schwarzer Sicht.

Von den drei indischen Spitzenspielern konnte immerhin Arjun Erigaisi seine Partie gegen Nikita Vitiugov gewinnen.

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Ihre Partie begann mit der Tarrasch-Variante im Damengambits und endete erst rekordverdächtige 190 (!) Züge später remis. Die usbekische Schachlegende Rustam Kasimdzhanov hatte die Partie am Brett seines Landsmannes mit dem symbolische ersten Zug eröffnet.

Die übrigen deutschen Spielern erspielten eine schlechte Bilanz an diesem Tag. Nur Dmitrij Kollars konnte einen Sieg verbuchen. Nach bisher wenig erfreulichem Verlauf mit zwei Remis und zwei Niederlagen gewann Kollars seine Partie gegen Jon Ludvig Hammer. Dennis Wagner verlor gegen Haik Martirosyan. Alexander Donchenko unterlag Nils Grandelius. Und Rasmus Svane verlor gegen Ivan Saric. Auch Frederik Svane kassierte gegen Mateusz Bartel eine Niederlage.

Stand nach 5 Runden

Rg. Name Pkt.  Wtg1 
1 Maghsoodloo, Parham 4,5 2710
2 Mishra, Abhimanyu 4 2738
3 Maurizzi, Marcandria 4 2709
4 Erigaisi, Arjun 4 2675
5 Bluebaum, Matthias 4 2655
6 Erdogmus, Yagiz Kaan 3,5 2714
7 Gumularz, Szymon 3,5 2687
8 Pranav, V 3,5 2677
9 Firouzja, Alireza 3,5 2661
10 Abdusattorov, Nodirbek 3,5 2655
11 Rodshtein, Maxim 3,5 2649
12 Giri, Anish 3,5 2643
13 Mamedyarov, Shakhriyar 3,5 2632
14 Tabatabaei, M. Amin 3,5 2615
15 Nihal, Sarin 3,5 2615
16 Yakubboev, Nodirbek 3,5 2604
17 Demchenko, Anton 3 2737
18 Cheparinov, Ivan 3 2736
19 Hovhannisyan, Robert 3 2728
20 Puranik, Abhimanyu 3 2726
21 Ivanchuk, Vasyl 3 2685
22 Shirov, Alexei 3 2684
23 Gukesh, D 3 2676
24 Bartel, Mateusz 3 2673
25 Samunenkov, Ihor 3 2647
26 Praggnanandhaa, R 3 2644
27 Keymer, Vincent 3 2640
28 Vitiugov, Nikita 3 2640
29 Aronian, Levon 3 2640
30 Rapport, Richard 3 2637

Partien

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.