Sigeman & Co: Svidler bleibt bissig

von André Schulz
02.05.2024 – In der 5. Runde des TePe Sigeman & Co Turniers in Malmö besiegte Peter Svidler Anton Korov und holte damit Arjun Erigaisi an der Tabellenspitze ein. Der Inder hatte gegen Vincent Keymer remis gespielt. Ju Wenjun nahm Nodirbek Abdusattorov ebenfalls einen halben Punkt ab und auch das Treffen zwischen Nisl Grandelius und Marc'Andria Maurizzi endete ohne Sieger. | Fotos: Mikael Svensson (Tepe Sigeman & Co)

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Mit bald 50 Jahren gehört Peter Svidler schon zur älteren Generation der Schachprofis, aber sicher noch nicht zum alten Eisen, auch wenn er sich in jüngerer Zeit eher auf das Kommentieren von Turnierpartien verlegt hat. Beim Tepe Sigeman & Co Turnier in Malmö ist der gebürtige St. Petersburger der Turniersenior und muss sich unter anderem mit so jungen Leuten wie Nodirbek Abdusattorov, Arjun Erigaisi, Vincent Keymer oder Marc'Andria Maurizzi auseinandersetzen. Bislang läuft es gut für Svidler. In der zweiten Runde gewann er gegen Weltmeisterin Ju Wenjun und die Partien gegen Nils Grandelius, Nodirbek Abdusattorov und Marc'Andria Maurizzi endeten Remis.

In der fünften Runde traf Svidler auf den zweitältesten Spieler im Turnier, Anton Korobov, der auf die 40 Jahre zusteuert. Im "Senioren"-Duell führte Svidler die weißem Steine und wählte gegen Korobovs Sizilianische Verteidigung eine Nebenvariante in einer Nebenvariante. Tatsächlich hatte Svidler dieses Abspiel vorbereitet und folgte damit einer Partie, die im letzten Jahr Nihal Sarin gegen Korobov gespielt hatte. Der Ukrainer sah keinen Grund, von seinem alten Konzept abzuweichen und kam auch zu Gegenspiel. Im Verlauf des Mittelspiels glitt ihm die Partie aber nach und nach aus der Hand. 

Vincent Keymer war mit zwei Siegen ganz ausgezeichnet ins Turnier gestartet. Nach einem Remis gegen Anton Korobov, musste der deutsche Spitzen-Großmeister jedoch gegen Ju Wenjun eine Niederlage hinnehmen.Eine alte Regel der sowjetischen Schachschule lautete: "Spiele nach einer Niederlage in der nächsten Partie auf Remis, um dich mental zu konsolidieren."

So machte es Vincent Keymer in der 5. Runde gegen Arjun Erigaisi, obwohl der deutsche Nationalspieler mit den schwarzen Steinen mit einem Gambit durchaus eine lebendige Partie anbot und auch später noch ein paar Tricks versuchte.

Nodirbek Abdusattorov hatte mit den schwarzen Steinen gegen Ju Wenjun das bessere Spiel, doch seine Initiative reichte nicht aus, um die Partie gegen die Weltmeisterin auch zu gewinnen, was auch daran lag, dass der derzeit weltbeste Junior nicht immer ganz präzise spielte. In einem Endspiel mit einem Mehrbauer versuchte der Usbeke noch lange, den ganzen Punkt einzufahren, doch Ju Wenjun zeigte große Zähigkeit in der Verteidigung und im 82. Zug wurde die Punkteteilung vereinbart.

Auch die Partie zwischen Nils Grandelius und Marc'Andria Maurizzi endete nach munterem Verlauf ohne Sieger.

In de Tabelle hat Peter Svidler Arjun Erigaisi an der Spitze eingeholt.

Ergebnisse der 5. Runde

Tabelle nach der 5. Runde

Partien

Turnierseite


André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.