Mit fünf Schnellschachrunden ging die 4. Runde des World Cups in die Verlängerung. Levon Aronian, Vassily Ivanchuk und Ding Liren waren schon nach den beiden regulären Partien in die nächste Runde eingezogen und hatten ihren Gegnern Daniil Dubov, Anish Giri und Wang Hao nach Nachsehen gegeben. Die Verlierer der 4. Runde gehen mit einem Preisgeld von 20.000 USD nach Hause, eigentlich 25.000 USD, aber 20% werden an die FIDE abgeführt. Die nächsten Preidgeldstufen sind 28.000 USD Netto (nach der 5. Runde) und 40.000 USD Netto (nach der 6. Runde). Der Sieger erhält 96.000 USD Netto, der Verlierer des Finales noch 64.000 USD Netto. Beide Finalisten qualifizieren sich für das Kandidatenturnier, das, wie man inzwischen auch offiziell weiß, im März in Berlin stattfinden wird.
Die Paarungen der Verlängerungen lauteten:
Fedoseev - Rodshtein
Bu - Svidler
So - Jobava
Grischuk - Vachier-Lagrave
Najer - Rapport
Zunächst wird in den Stichkämpfen des World Cups eine Doppelrunde mit Schnellschachpartien à 25 Minuten und 10 Sekunden Bedenkzeit ausgetragen. In der ersten Halbrunde, numerisch die Runde 4.3, konnten Wesley So und Vladimir Fedoseev mit den weißen Steinen vorlegen. So überspielte dabei Jobava mit beeindruckender Leichtigkeit.
Jobava und So
Peter Svidler begann seinen Stichkampf gegen Bu Xiangzhi mit Schwarz und konnte ebenfalls voll punkten. In der Englischen Eröffnung erhielt Svidler schon bald nach der Eröffnung die besseren Aussichten. Im Kampf um Gegenspiel opferte Bu eine Qualität, erhielt aber nicht genügend Kompensation. Schließlich stand folgende Stellung auf dem Brett:
Najer und Rapport trennten sich zunächst ebenso remis wie Grischuk und Vachier-Lagrave.
Mit dem Vorsprung im Rücken sicherten sich die drei Sieger der ersten Stichkampfrunde alle auch den Einzug in das Achtelfibnale. Svidler gewann gegen Bu auch mit Weiß. Fedoseev siegte gegen Rodshtein mit Schwarz. So reichte ein Remis gegen Jobava zum Weiterkommen. Rapport gewann nach dem Remis gegen Najer in Runde 4.3 nun die zweite Partie und rückte ebenfalls in die nächste Runde ein.
Vachier-Lagrave und Grischuk spielten hingegen erneut remis und saßen sich somit als einzige auch noch in Schnellschachpartien mit verkürzter Bedenkzeit, zehn Minuten plus zehn Sekunden, gegenüber.
Alexander Grischuk ist raus
Hier kam der Franzose im ersten Umgang zu einem Weißsieg.
In der zweiten Partie kam schließlich folgendes Endspiel auf dem Brett:
Da ist die gleiche Materialverteilung wie im viel diskutierten Endspiel Aronian gegen Dubov, mit etwas anderer Bauernaufstellung. Offenbar kommt das Endspiel nun in Mode. Weiß, Grischuk, steht auf Gewinn und hielt den Vorteil auch fest, ohne jedoch große Fortschritte zu machen. 25 Züge später sah es so aus:
Und diese Stellung wird von den Tabelbases, nachdem Weiß gerade 64.h4? gespielt hatte, als remis bewertet. So endete die Partie im 94. Zug dann auc. Maxime Vachier-Lagrave erreicht die nächste Runde.
Schachendspiele 9 - Turm und Leichtfigur
Endspiele mit Turm und Leichtfigur gegen Turm und Leichtfigur kommen in der Praxis sehr oft vor, sogar viel häufiger als Turmendspiele. Die vier verschiedenen Materialkonstellationen Turm und Springer gegen Turm und Springer, Türme mit ungleichfarbigen und gleichfarbigen Läufern und Turm und Läufer gegen Turm und Springer werden nacheinander unter die Lupe genommen.
Videospielzeit: 7 Std. 24 min.
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Alle Partien bis Runde 4
Fotos: Anastasiya Karlovich
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