Der Terminator
spielt Schach!
Anscheinend
kompensieren nicht nur die Klitschkos und Lenox Lewis ihre physischen
Aktivitäten mit dem Schachspiel, sondern auch der “Terminator”, Arnold
Schwarzenegger “himself“! Wie der spanische Schachjournalist David Llada
herausfand, spielt der leicht in die Jahre gekommene Großmeister der
Muskelkraft inzwischen Schach, um zwischen den Drehs der einzelnen Szenen
Schach wach zu bleiben. Früher hüpfte er zu diesem Zweck ein paar Runden durch
die Muckibude. Eine Alternative zum Schach hat er nicht: „Wenn ich lese,
schlafe ich ein.“
Vorsicht: Arnie spielt energisch
David Llada:
Am Sonntag, den 27. Juli, fand
ich in der Beilage “Dominical" der Zeitung „El
Periódico"
ein Interview mit Arnold Schwarzenegger, der sich gerade mitten in
einer Werbekampagne für seinen neuesten Film Terminator III befindet.
[...]
Wie kann man nach einer Herzoperation und einem schweren Motorradunfall so fit
sein?
Wenn du dein Leben lang trainiert hast, ist das nicht so schwierig. Es ist
eine Frage der Disziplin. Es ist nicht so, als ob man mit 50 plötzlich zum
ersten Mal Sport treibt. Der einzige Unterschied wenn man in diesem Alter
Sport treibt ist, dass die Muskeln nicht mehr in derselben Weise wie bei einem
Jugendlichen darauf ansprechen. Wenn ich vor 25 Jahren nachts gedreht habe,
habe ich immer in den Drehpausen zwischen den Szenen Gymnastikübungen im
Fitnessraum gemacht, um mich wach zu halten. Das kann ich heute nicht mehr.
Und was machen Sie jetzt stattdessen?
Ich spiele Schach. Wenn ich lese, schlafe ich ein. So gelingt es mir,
den Geist wach zu halten. Jedes Spiel ist ein neuer Reiz für die Gehirnzellen.
Auf diese Weise ernähre ich meinen Geist: Lernen, an neue Dinge denken und
kreativ sein...
[...]
Im ersten Moment erschien mir diese Antwort ein bisschen gekünstelt. "Jetzt,
wo Arnie auch in der Politik mitmischen will, muss er demonstrieren, dass er
auch etwas im Kopf hat und nicht nur Muskeln“, dachte ich. Dennoch erschienen
mir seine Erklärungen durchaus plausibel, oder zumindest stimme ich mit ihm
dahingehend überein, dass eine Schachpartie eine besser geeignete Form ist, um
sich wach zu halten, als die Lektüre.
Ich wurde
neugierig und machte mich auf die Suche nach mehr Informationen.
Das erste, was ich fand, war
ein Aussage eins Schauspielkollegen und österreichischen Landsmannes
Schwarzeneggers, Nick Stahl, der über seinen Drehpartner bestätigt,
dass sich dieser in den drehfreien spielfreien Momenten dem Schachspiel
widmet:
"Arnold ist ein “enormer”
Schachspieler. Ich war zu verblendet, um selbst gegen ihn zu spielen, aber ich
war in seinem Wohnwagen und sah, dass er dort zwei Stühle an einem Schachtisch
stehen hat. Auf dem einen steht „Gewinner“ und auf dem anderen „Verlierer“.
Jeder Besucher muss sich natürlich auf den “Verlierer“-Stuhl setzen. Es ist
offensichtlich, dass er die Sache sehr ernst nimmt“.
Ein Journalist, der
Schwarzenegger ebenfalls während einer Drehpause in dessen Wohnwagen
interviewte, beschrieb denselben Eindruck:
"[Als wir seinen Wohnwagen
betraten] unterbrachen wir ihn bei einer Schachpartie gegen seinen 4 Jahre
alten Sohn Christophe. Da er gerade am verlieren war, wie er uns erklärte,
zeigte er sich erfreut darüber, die Partie unterbrechen und auf später
verschieben zu können. Er stellte das Holzschachbrett zur Seite und bat uns
etwas zu trinken an".
Als ich mir die offizielle Hompage von Arnold Schwarzenegger
www.schwarzenegger.com
ansah, entdeckte ich auch, dass der Schauspieler eine Vorsitzender einer
Stiftung ist, die seinen Namen trägt, und die jedes Jahr einige Sport-Events
für Jugendliche organisiert. Eine der dort genannten Sportarten war Schach -
ein besonders bezeichnendes Detail.
Als letztes und als Kuriosität für Kinoliebhaber, Sammler und sonstige vom
aussterben bedrohte Arten sei erwähnt, dass sogar einem Schwarzenegger-Film
eine Schachszene vorkommt: "Hercules in New York" (von 1970), Regie:
Arthur Allan Seidelman. Mehrere Internetquellen sprechen über diesen Film als
den mit Abstand schlechtesten aller Schwarzenegger Filme, so dass ich
jedenfalls nicht derjenige sein werde, der sich traut, sich diesen Film
anzusehen.
David
Llada
Original:
http://www.davidllada.com/art_ajedrez/20030729_terminator.htm