06.07.2011 – Am 23. Juni 2011 starb der amerikanische Schauspieler Peter Falk. Im Laufe seiner
Karriere spielte Falk in Filmen von legendären Regisseuren wie Frank Capra
oder John Cassavetes, doch zu bleibendem Ruhm kam er durch die Fernsehserie
"Columbo". Die Rolle des stets desorientiert wirkenden Inspektors,
dessen Markenzeichen Trenchcoat, Zigarre und Glasauge waren, schien Falk auf
den Leib geschrieben. Ungewöhnlich für die Erzählgewohnheiten
des damaligen Fernsehens war der erzählerische Kniff, dass der Zuschauer
gleich zu Beginn der jeweiligen Folge erfuhr, wer der Mörder war. Der Reiz
bestand dann darin, zu verfolgen, wie Columbo den Mörder überführte.
Wie seine Kollegen Humphrey Bogart und John Wayne spielte Falk auch gerne Schach.
Yasser Seirawan erinnert sich an eine Begegnung mit "Columbo". Mehr...
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Peter Falk, der unsterbliche "Columbo" (16. September 1927 - 23. Juni 2011)
Peter Michael Falk war ein amerikanischer Schauspieler, der vor allem durch
seine Rolle als Inspektor Columbo in der Fernsehserie "Columbo" bekannt wurde.
Er war im Fernsehen erfolgreich und und spielte in einer Reihe von Filmen wie
Unterwelt und Die unteren Zehntausend, Frank Capras letztem Film,
mit. Falk wurde zwei Mal für den Oscar nominiert und gewann fünf Emmys (vier
davon für Columbo) und einen Golden Globe. 1968 trat er zusammen mit Gene Barry
in einem 90-minütigen Pilotfilm fürs Fernsehen auf, in dem er einen entspannten, doch sehr guten Kommissar spielte.
Als "zerknitterter Fernsehkommissar war Falk beim ganzen Publikum beliebt",
schrieb der Historiker David Fantle. Howard Prouty, Kolumnist der amerikanischen
Zeitschrift Variety schrieb, "Der Spaß bei dieser Serie liegt darin,
zu verfolgen, wie Columbo die teuflisch schlauen Ausreden der miesen Schweine,
die glauben, sie seien ihm überlegen, entlarvt".
Peter Falk starb am 23. Juni 2011 im Alter von 83 in seinem Haus in Beverley
Hills. Er hinterließ Frau und zwei Kinder, die sagten, sie würden sich an seine
"Weisheit und seinen Humor" erinnern.
Außerdem war Falk Schachfan, nahm Schachunterricht und wurde als Zuschauer
beim American Open in Santa Monica, Kalifornien, im November 1972, und beim
U.S. Open in Pasadena, Kalifornien, im August 1983, gesehen. Einer der Spieler,
die ihn getroffen haben, ist Yasser Seirawan, der uns seine Erinnerungen an
Falk geschickt hat.
Falk und Schach Von Yasser Seirawan
Es ist schon eine Weile her, aber ich kann mich erinnern, wie ich Peter Falk
1983 beim Open in Pasadena getroffen habe. Parallel zum Turnier sollte der Kandidatenwettkampf
zwischen Viktor Kortschnoi und Garry Kasparov stattfinden. 1980 hatten die USA
die Olympischen Spiele in Moskau boykottiert, um gegen die sowjetische Invasion
in Afghanistan 1979 zu protestieren. 1984 revanchierten sich die Sowjets und
boykottierten die Olympiade in Los Angeles. Aber die Sowjets brauchten einen
Vorwand für den Boykott der Olympiade in Los Angeles, und der war nicht so leicht
zu finden. So erklärten die Sowjets, die USA könne die "Sicherheit" ihrer
Athleten nicht garantieren, und das war natürlich eine seltsame Behauptung,
aber der Kalte Krieg war eine Zeit vieler seltsamer Dinge.
Und da Pasadena an Los Angeles angrenzt, wäre es, milde ausgedrückt, inkonsequent
gewesen, wenn Kasparov, ein Sowjetbürger, in Pasadena angetreten wäre, während
die sowjetischen Athleten nicht zur Olympiade nach Los Angeles durften. Letzten
Endes erhielt Kasparov kein Reisevisum und verlor sein Kandidatenmatch kampflos.
Im folgenden Jahr wurde der Wettkampf in London neu angesetzt. Viktor Kortschnoi
blieb allerdings in Pasadena und nahm am US Open teil. Ich weiß noch, wie ich
hinter Kortschnoi zurücklag und in der letzten Runde gegen ihn gelost wurde
und gewinnen musste. Viktor gewann unsere Partie souverän und damit auch das
Turnier.
Peter Falk und Yasser Seirawan analysieren eine Partie von Yasser. Dieses Foto
erschien auf dem Titelblatt der Chess Life Ausgabe vom Dezember 1983.
Das Titelblatt zeigte auch ein kleineres Foto, auf dem man sieht, wie sich Falk
mit Viktor Kortschnoi unterhält.
Die Dezember-Ausgabe 1983 von Chess Life enthielt ein weiteres Foto mit
der Behauptung, der Schauspieler wäre 'ein häufiger Gast in Pasadena'.
Bei der Analyse meiner Niederlage in der letzten Runde gesellte sich Peter Falk,
Hauptdarsteller der Fernsehserie "Columbo" zu den Spielern und Kibitzen. Eine
schöne Überraschung für mich, denn ich war damals Fan von zwei Krimiserien,
"Baretta" und "Columbo". Peter Falk spielte in "Columbo" bekanntlich
die Hauptrolle eines ungepflegten, verworrenen, zurückhaltenden Kommissars,
der Mordfälle mit aufmerksamen, forschenden Fragen löst. Wenn der Verdächtige
glaubte, er hätte alle Fragen Columbos erfolgreich beantwortet, folgte immer
eine Fangfrage. Columbo war schon so gut wie aus der Tür, drehte sich dann jedoch
noch einmal um und sagte, "Oh, es ist nicht wichtig, aber eine Kleinigkeit macht
mir noch zu schaffen…" Danach kam plötzlich eine Frage, die die Ausreden des
Verdächtigen entlarvte.
Das Publikum mochte diese Fragen, denn man sah, wie sich der Verdächtige sich
in seinem eigenen Netz verfiel. Unweigerlich verfiel der Verdächtige auf irgendeine
lahme Erklärung, die wenig plausibel war, aber nach der Columbo zuvorkommend
und höflich erklärte, "Danke, das hat mir sehr geholfen".
Eine andere Sache, die mir bei Columbo gefiel, war "Mrs. Columbo", die beinahe
Kult-Status genoss. Mit dem Satz "Meine Frau sagt immer…" brachte Peter Falk
immer wieder Mrs. Columbo ins Spiel, um so eine eine weitere Fangfrage zu stellen,
die von Mrs. Columbos bodenständiger Vernunft inspiriert war. Die Pointe war
allerdings, dass die Zuschauer Mrs. Columbo in keiner Folge zu Gesicht bekamen.
Wir fragten uns natürlich, ob es sie überhaupt gab. In Amerika verglich man
deshalb jemanden, den man nie zu Gesicht bekam, gerne mit Mrs. Columbo.
Mit seiner Stimme, seinem Stil und seiner Körpersprache war Peter wirklich der
perfekte Schauspieler für die Rolle, die ihm auf den Leib geschrieben zu sein
schien. Ich war fasziniert von ihm und ich glaube, meinen Kollegen und den Kibitzen
ging es genauso. Was seine Spielstärke im Schach betrifft, so lässt sich die
schwer beurteilen. Er wusste mit Sicherheit, wie die Figuren ziehen und seine
Fragen hatten immer einen klaren Bezug zur Stellung, was meistens ein gutes
Zeichen ist.
Auf Seite 71 der Februar-Ausgabe von Chess Life & Review sieht man ein
Foto von Falk beim achten American Open, Santa Monica 1972, neben einem unbekannten
Spieler sitzen. John Donaldson (Berkeley, CA, USA) and Charles Sullivan (Davis,
CA, USA) erzähltem dem Schachhistoriker Edward Winter in Chess
Notes, dass der Spieler neben Falk, dessen Name in Chess Life & Review
nicht genannt wurde, Dennis Waterman ist, mittlerweile ein bekannter Pokerspieler.
Donaldson fügte noch hinzu: "Waterman gab Peter Falk Anfang der 70ern Schachunterricht.
Er spielte in den ersten Lone Pine Turnieren, aber gab Schach Anfang der 80er
auf."
Columbo - Schach dem Mörder (1973)
Der Weltmeistertitel (und das Ego) des amerikanischen Großmeisters Emmett Clayton
sind in Gefahr, als seine Ex-Freundin den sowjetischen GM Tomlin Dudek, der
sich eigentlich schon vom Schach zurückgezogen hatte, überreden kann, Clayton
herauszufordern. Zufällig treffen sich Dudek und Clayton in einem Restaurant
und die beiden beginnen mit Salz- und Pfefferstreuer eine spontane Schachpartie
- die später in Claytons Apartment fortgesetzt wird. Dudek gewinnt und dem Amerikaner
wird klar, dass der behäbige, freundliche Russe ihm im Schach eindeutig überlegen
ist.
Clayton beschließt, Dudek umzubringen und ersinnt einen Plan, in dem Dudek scheinbar
einen tödlichen Unfall in der Abfallpresse des Hotels hatte. Inspektor Columbo
muss den hochintelligenten, brutalen Killer überlisten, was er in seiner typischen
Manier auch tut. Im obigen Clip analysiert Clayton (gespielt von Laurence Harvey)
mit Dudek (Jack Kruschen) in seinem Apartment. Leider war nur eine italienische Version zu finden. In den 1980ern wurde in Edward Winters
Chess Notes diskutiert, welche wirkliche Partie dieser Columbo-Folge zugrunde
lag und ein C.N. Leser, der verstorbene Jack O'Keefe stieß auf die Partie W.J.
Wolthuis gegen C.H.O.D. Alexander, die in Maastricht 1946 unmittelbar nach
dem Zweiten Weltkrieg gespielt wurde.
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