"Schach räumt den Kopf auf" - <br> Rapolder gegen Vesper

von ChessBase
17.01.2005 – Am Wochenende trafen sich zwei erfolgreiche Strategen, der eine im Fußball, der andere in der Politik zum reizvollen interdisziplinären Vergleich der strategischen und taktischen Fähigkeiten - am Schachbrett. Uwe Rapolder ist Trainer des Fußballbundesligisten Arminia Bielefeld und steht mit dieser auf einem soliden Mittelplatz. Vom Schach weiß er, dass das Zentrum wichtig ist. Bei seiner Arminia sind Rüdiger Kauf und Detlev Dammeier e-und d-Bauer und räumen im Zentrum auf. Für Vesper ist Strategie in Schach und Politik gleichermaßen wichtig:" Ich muss wissen, was der Jürgen Rüttgers plant. Außerdem räumt Schach den Kopf auf." Als Sportminister von NRW sieht er Schach als wichtige Orientierungshilfe für Kinder an. "Bei Kindern kann Schachspielen einen Schub bewirken. Das finde ich wichtiger denn je", sagt Vesper. "Darum werbe ich fürs Schach." Die Bielefelder Neue Westfälische Zeitung und ihr Redakteur Conrad Schormann gaben den beiden bekennenden Schachfans Gelegenheit dazu. Fotografisch in Szene gesetzt wurden die Partien von Alexandra Buck. Neue Westfälische Zeitung online...Bericht, Fotos, Partien...

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Uwe Rapolder - Michael Vesper 2:0
Schachduell zwischen dem Arminia-Trainer und dem NRW-Sportminister freundschaftlich, aber hart umkämpft
Von Conrad Schormann
Fotos: Alexandra Buck



Bielefeld/Harsewinkel. Uwe Rapolder grinst seinen Gegner an: "Ich denke fünf Züge voraus." "Ach so, ich nur vier", entgegnet Michael Vesper lächelnd.

Auf Einladung dieser Zeitung trafen sich der Fußballtrainer und der Politiker am Schachbrett. Rapolder gewann glücklich, aber verdient.



Mit seinem Zeugwart Asim Obarcanin hat Uwe Rapolder manche Partie ausgefochten. Michael Vesper hat jetzt öffentlich in Köln gegen zehn Schüler simultan gespielt und mit Großmeister Vlastimil Hort trainiert. Aber das Training mit dem Zeugwart scheint eher zu fruchten als das mit einem Großmeister. Vesper wehrte sich tapfer gegen die Flügel-Attacken des Bundesligatrainers, gewann beinahe die erste Partie und verlor am Ende doch beide.




Rapolder und Vesper sehen manche Parallele zwischen ihrer Profession und dem königlichen Spiel. "Politik ist auch Strategie", sagt Vesper. "Da muss ich mir überlegen, was der Jürgen Rüttgers gerade plant." Außerdem räume Schach den Kopf auf.

"Bei Kindern kann Schachspielen einen Schub bewirken. Das finde ich wichtiger denn je", sagt Vesper. "Darum werbe ich fürs Schach."


 
Wer das Zentrum kontrolliert, hat in einer Schachpartie die besseren Perspektiven.

"Das ist wie im Fußball", sagt Rapolder. Auf dem Schachbrett stellt er seine Bauern ins Zentrum, auf dem Fußballplatz heißen die Bauern Rüdiger Kauf und Detlev Dammeier. Beide räumen gegnerische Figuren ab. Und wenn doch mal eine durchbricht, sollte dahinter eine wohlkoordinierte Defensive stehen - beim Fußball wie beim Schach. Bei beiden Sportarten setzt Rapolder auf aggressives Flügelspiel.


 
Von links nach rechts, vom Damen- zum Königsflügel und zurück, wanderte in der zweiten Partie der Blick von Michael Vesper. "Buckley oder Owomoyela, um wen soll ich mich kümmern", haderte der stellvertretende Ministerpräsident, als Rapolder in der zweiten Partie seinem König ans Leder ging und zugleich drohte, des Ministers Damenflügel aufzumischen.


Vesper gegen Rapolder: Partie 2...
 
Seine Chancen nicht genutzt hatte Vesper in der ersten Partie. Einen (zu) forschen Angriff des Fußballtrainers wehrte er kaltblütig ab. "Ich bin kurz davor aufzugeben", gestand Rapolder, während er nach Wegen fahndete, wie es weitergehen könnte. Dann inszenierte er mit dem verbliebenen Material einen (eigentlich) untauglichen Verzweiflungsangriff. Vesper, womöglich im Gefühl des sicheren Sieges, griff zwei Mal furchtbar fehl - und ärgerte sich, während Rapolder frohlockte.



Rapolder gegen Vesper: Partie 1 (Teil 1)...

Rapolder gegen Vesper: Partie 1 (Teil 2)...

 

 












 

 

 

 


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