ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan
Bielefeld/Harsewinkel. Uwe Rapolder grinst seinen Gegner an: "Ich denke fünf
Züge voraus." "Ach so, ich nur vier", entgegnet Michael Vesper lächelnd.
Auf Einladung dieser Zeitung trafen sich der Fußballtrainer und der Politiker am Schachbrett. Rapolder gewann glücklich, aber verdient.
Mit seinem Zeugwart Asim Obarcanin hat Uwe Rapolder
manche Partie ausgefochten. Michael Vesper hat jetzt öffentlich in Köln gegen
zehn Schüler simultan gespielt und mit Großmeister Vlastimil Hort trainiert.
Aber das Training mit dem Zeugwart scheint eher zu fruchten als das mit einem
Großmeister. Vesper wehrte sich tapfer gegen die Flügel-Attacken des
Bundesligatrainers, gewann beinahe die erste Partie und verlor am Ende doch
beide.
Rapolder und Vesper sehen manche Parallele zwischen ihrer Profession und dem
königlichen Spiel. "Politik ist auch Strategie", sagt Vesper. "Da muss ich mir
überlegen, was der Jürgen Rüttgers gerade plant." Außerdem räume Schach den Kopf
auf.
"Bei Kindern kann Schachspielen einen Schub bewirken. Das finde ich wichtiger denn je", sagt Vesper. "Darum werbe ich fürs Schach."
Wer das Zentrum kontrolliert, hat in einer Schachpartie die besseren
Perspektiven.
"Das ist wie im Fußball", sagt Rapolder. Auf dem Schachbrett stellt er seine Bauern ins Zentrum, auf dem Fußballplatz heißen die Bauern Rüdiger Kauf und Detlev Dammeier. Beide räumen gegnerische Figuren ab. Und wenn doch mal eine durchbricht, sollte dahinter eine wohlkoordinierte Defensive stehen - beim Fußball wie beim Schach. Bei beiden Sportarten setzt Rapolder auf aggressives Flügelspiel.
Von links nach rechts, vom Damen- zum Königsflügel und zurück, wanderte in der
zweiten Partie der Blick von Michael Vesper. "Buckley oder Owomoyela, um wen
soll ich mich kümmern", haderte der stellvertretende Ministerpräsident, als
Rapolder in der zweiten Partie seinem König ans Leder ging und zugleich drohte,
des Ministers Damenflügel aufzumischen.
Vesper gegen Rapolder: Partie 2...
Seine Chancen nicht genutzt hatte Vesper in der
ersten Partie. Einen (zu) forschen Angriff des Fußballtrainers wehrte er
kaltblütig ab. "Ich bin kurz davor aufzugeben", gestand Rapolder, während er
nach Wegen fahndete, wie es weitergehen könnte. Dann inszenierte er mit dem
verbliebenen Material einen (eigentlich) untauglichen Verzweiflungsangriff.
Vesper, womöglich im Gefühl des sicheren Sieges, griff zwei Mal furchtbar fehl -
und ärgerte sich, während Rapolder frohlockte.
Rapolder gegen Vesper: Partie 1 (Teil 1)...
Rapolder gegen Vesper: Partie 1 (Teil 2)...